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Roorda - Vandenbroeck, Rudge, Luypers (46. Brouwers),
Lachambre - Zafarin (65. Ramora),
van Dijk (71. Tomasic), Colinet, Lawal -
unbekannt (71. Vicelich), Anastasiou (46. Jongen)
(Trainer: Leekens) |
C. Schmidt (46. Straub) - Landgraf, Spanier (46. Bashi),
Heeren (76. Rudan), Zernicke - Rauw (76. El Hammouchi),
Bayock (46. Zimmermann), Grlic, Caillas - T. Diane,
Xie Hui (84. Telle)
(Trainer: Berger) |
Großes Chaos im Grenzland. Was war passiert? Ein verschwundener
Geldkoffer? Fusionspläne mit Shittard und Maastricht? Entlassene
Trainer? Ein zurückgetretenes Präsidium? Plötzlich am Spieltag
geschlossene Kassen? Hamster auf dem Avantis-Gelände? Viel schlimmer: es
stand ein Testspiel zwischen Roda JC und Alemannia auf dem Programm. Dabei
hatte alles ganz harmlos begonnen: Für das Länderspielwochenende
suchte Roda einen attraktiven Testspielgegner, und an wen denkt man da in
Kerkrade zuerst? Natürlich an den FC Brügge. Da man aber für
ein Spiel gegen Brügge im Parkstad Limburg keine Genehmigung erhielt,
einigte man sich zwei Wochen vor dem Termin auf ein Spiel gegen die Alemannia
auf dem Tivoli. Eine Woche vor Anpfiff tauchte der Termin dann auch schon
zaghaft in Zeitungen, Videotext und Internet auf, bevor es am Tag vor dem
Spiel plötzlich hieß: Tivoli unbespielbar. Als neuen Austragungsort
legte man "Kaalheide oder Sparkassenstadion" fest,
außerdem wurde das Spiel von 19.30 auf 15.00 verlegt. Nur warum? Waren
die Flutlichter in Kaalheide und im Sparkassenstadion defekt? War die
Wettervorhersage für nachmittags besser? Oder waren Zuschauer etwa
unerwünscht?
Am Spieltag blieb dann nur der Anruf bei der Alemannia-Geschäftsstelle,
um den tatsächlichen Austragungsort in Erfahrung zu bringen.
Natürlich ging niemand ans Telefon. Alle auf der Flucht? Oder ließ
man nur die Arbeit ruhen? Vielleicht brachte ein Anruf in Kerkrade mehr
Erfolg. Viel Hoffnung bestand nicht, schließlich stand auf der
Roda-Videotextseite, das Spiel sei abgesagt. Allen Beürchtungen zum Trotz
wusste aber die freundliche Mitarbeiterin der Roda-Geschäftsstelle, dass
das Spiel auf einem Nebenplatz von Kaalheide stattfinden würde. Am alten
Stadion von Roda schaffte man es dann, von allen Plätzen den
matschigsten zu finden, auf dem sich bis zum Anpfiff von den am Ende 250
Zuschauern auch schon knapp die Hälfte eingefunden hatten.
Roda war ohne etliche Stammspieler angetreten. Kalac, Senden, Vrede, Sonkaya,
van der Luer, van Dessel, Tchoutang, Soetaers, Nygaard und Berglund waren
teils nur Zaungäste, teils auf Länderspielreise. Im offensiven
Mittelfeld wurde ein Gastspieler aus Marseille getestet, der aber keine
Akzente setzen konnte. Alemannia musste auf eine Reihe angeschlagener Spieler
verzichten, die das Spiel gut gelaunt von der Seite
aus beobachteten, trat aber ansonsten in Bestbesetzung an. Die erste Halbzeit
war arm an Höhepunkten, beide Mannschaften neutralisierten sich
nahezu vollständig. Erst eine Minute vor der Pause hatte Xie Hui die
erste Chance des gesamten Spiels.
Nach der Pause wurde bei Roda mit Luypers und Anastasiou und später
auch Zafarin und van Dijk der größte Teil der noch verbliebenen
Leistungsträger ausgewechselt. Rodas Ersatzspieler machten teilweise
einen überforderten Eindruck, Alemannia erspielte sich in der zweiten
Halbzeit ein deutliches spielerisches Übergewicht. Zuerst vergab aber
Dave Zafarin nach einem Fehler des eingewechselten Bashi die bis dahin
größte Chance des Spiels - leider sah es nicht so aus, als
hätte Bashi heute nochmal die Chance genutzt, sich für einen
Pflichtspieleinsatz zu empfehlen. Auf der Gegenseite häuften sich die
Torchancen. Rodas zweiter Torhüter Bas Roorda konnte einen
Grlic-Freistoß schön parieren, bevor er bei einem Kopfball von
Xie Hui aus kurzer Distanz machtlos war. Nachdem Zimmermanns Flachschuss und
Xie Huis Kopfball nach Grlic-Ecke keinen Erfolg brachten, war es ein
herrliches Freistoßtor von Ivica Grlic aus 20 Metern in den Winkel, das
für das 2:0 sorgte. Humphry Rudge auf der einen und Olivier Caillas auf
der anderen Seite hatten noch gute Chancen, aber am Ende blieb es in einem
in der ersten Halbzeit erschreckend langweiligen und in der zweiten
Hälfte unterhaltsamen Spiel beim 2:0 für die Aachener.