Fr, 09.11.01, Nebenplatz Kaalheide:
Roda JC Kerkrade - ALEMANNIA 0:2 (0:0)
Roorda - Vandenbroeck, Rudge, Luypers (46. Brouwers), Lachambre - Zafarin (65. Ramora), van Dijk (71. Tomasic), Colinet, Lawal - unbekannt (71. Vicelich), Anastasiou (46. Jongen)
(Trainer: Leekens)
C. Schmidt (46. Straub) - Landgraf, Spanier (46. Bashi), Heeren (76. Rudan), Zernicke - Rauw (76. El Hammouchi), Bayock (46. Zimmermann), Grlic, Caillas - T. Diane, Xie Hui (84. Telle)
(Trainer: Berger)

Zuschauer: 250 (ca. 150 aus Aachen)
Gelb: -

0:1 Xie Hui (55.; Landgraf)
0:2 Grlic (67.)







Großes Chaos im Grenzland. Was war passiert? Ein verschwundener Geldkoffer? Fusionspläne mit Shittard und Maastricht? Entlassene Trainer? Ein zurückgetretenes Präsidium? Plötzlich am Spieltag geschlossene Kassen? Hamster auf dem Avantis-Gelände? Viel schlimmer: es stand ein Testspiel zwischen Roda JC und Alemannia auf dem Programm. Dabei hatte alles ganz harmlos begonnen: Für das Länderspielwochenende suchte Roda einen attraktiven Testspielgegner, und an wen denkt man da in Kerkrade zuerst? Natürlich an den FC Brügge. Da man aber für ein Spiel gegen Brügge im Parkstad Limburg keine Genehmigung erhielt, einigte man sich zwei Wochen vor dem Termin auf ein Spiel gegen die Alemannia auf dem Tivoli. Eine Woche vor Anpfiff tauchte der Termin dann auch schon zaghaft in Zeitungen, Videotext und Internet auf, bevor es am Tag vor dem Spiel plötzlich hieß: Tivoli unbespielbar. Als neuen Austragungsort legte man "Kaalheide oder Sparkassenstadion" fest, außerdem wurde das Spiel von 19.30 auf 15.00 verlegt. Nur warum? Waren die Flutlichter in Kaalheide und im Sparkassenstadion defekt? War die Wettervorhersage für nachmittags besser? Oder waren Zuschauer etwa unerwünscht?
Am Spieltag blieb dann nur der Anruf bei der Alemannia-Geschäftsstelle, um den tatsächlichen Austragungsort in Erfahrung zu bringen. Natürlich ging niemand ans Telefon. Alle auf der Flucht? Oder ließ man nur die Arbeit ruhen? Vielleicht brachte ein Anruf in Kerkrade mehr Erfolg. Viel Hoffnung bestand nicht, schließlich stand auf der Roda-Videotextseite, das Spiel sei abgesagt. Allen Beürchtungen zum Trotz wusste aber die freundliche Mitarbeiterin der Roda-Geschäftsstelle, dass das Spiel auf einem Nebenplatz von Kaalheide stattfinden würde. Am alten Stadion von Roda schaffte man es dann, von allen Plätzen den matschigsten zu finden, auf dem sich bis zum Anpfiff von den am Ende 250 Zuschauern auch schon knapp die Hälfte eingefunden hatten.
Roda war ohne etliche Stammspieler angetreten. Kalac, Senden, Vrede, Sonkaya, van der Luer, van Dessel, Tchoutang, Soetaers, Nygaard und Berglund waren teils nur Zaungäste, teils auf Länderspielreise. Im offensiven Mittelfeld wurde ein Gastspieler aus Marseille getestet, der aber keine Akzente setzen konnte. Alemannia musste auf eine Reihe angeschlagener Spieler verzichten, die das Spiel gut gelaunt von der Seite aus beobachteten, trat aber ansonsten in Bestbesetzung an. Die erste Halbzeit war arm an Höhepunkten, beide Mannschaften neutralisierten sich nahezu vollständig. Erst eine Minute vor der Pause hatte Xie Hui die erste Chance des gesamten Spiels.
Nach der Pause wurde bei Roda mit Luypers und Anastasiou und später auch Zafarin und van Dijk der größte Teil der noch verbliebenen Leistungsträger ausgewechselt. Rodas Ersatzspieler machten teilweise einen überforderten Eindruck, Alemannia erspielte sich in der zweiten Halbzeit ein deutliches spielerisches Übergewicht. Zuerst vergab aber Dave Zafarin nach einem Fehler des eingewechselten Bashi die bis dahin größte Chance des Spiels - leider sah es nicht so aus, als hätte Bashi heute nochmal die Chance genutzt, sich für einen Pflichtspieleinsatz zu empfehlen. Auf der Gegenseite häuften sich die Torchancen. Rodas zweiter Torhüter Bas Roorda konnte einen Grlic-Freistoß schön parieren, bevor er bei einem Kopfball von Xie Hui aus kurzer Distanz machtlos war. Nachdem Zimmermanns Flachschuss und Xie Huis Kopfball nach Grlic-Ecke keinen Erfolg brachten, war es ein herrliches Freistoßtor von Ivica Grlic aus 20 Metern in den Winkel, das für das 2:0 sorgte. Humphry Rudge auf der einen und Olivier Caillas auf der anderen Seite hatten noch gute Chancen, aber am Ende blieb es in einem in der ersten Halbzeit erschreckend langweiligen und in der zweiten Hälfte unterhaltsamen Spiel beim 2:0 für die Aachener.

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