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Straub - Landgraf, Klitzpera, Sichone (80. Stehle), Blank -
Plaßhenrich, Rolfes, Fiel (72. Bruns) - Pinto,
Scharping (80. Iwelumo), E. Meijer
(Nicht - Hengen, Brinkmann, Michalke / Hecking) |
Pröll - Ochs, Hoffmann, Husterer, Reinhard -
Lexa (58. Huber), A. Meier, Schur,
Dragusha (72. Frommer) - van Lent,
Köhler (91. Keller)
(Nikolov - Puljiz, Cimen / Funkel) |
11 Wochen nach der Pleite in Karlsruhe hatte die Zeit der
Pausenfüllermeisterschaften in Portugal und der langweiligen
Testspiele endlich ein Ende, und es gab wieder richtigen Fußball auf
dem Tivoli - wenn auch leider montagsabends. Dank Pokalfinale und UEFA-Cup
kamen 20239 Zuschauer zum Tivoli (im Vergleich zu 12237 beim ersten
Heimspiel gegen Mainz vor einem Jahr) - das gestiegene Zuschauerinteresse
hatte sich schon beim Testspiel bei der Westwacht angedeutet. In die
Höhe gewachsen war nicht nur die Zuschauerzahl, sondern auch die
diversen sinnlosen Bauten innerhalb und außerhalb des Tivolis, vom
Fanzelt mit Sonnenterrasse bis zum Bullereicontainer (mit Anschluss für
Rasierapparat?) auf dem Würselner Wall.
Die Alemannia - ohne Überraschungen in der Startformation - machte von
Beginn an mächtig Dampf. Gefährlich wurde es das erste Mal nach 9
Minuten. Willi Landgraf machte auf der rechten Seite Tempo und brachte den
Ball in die Mitte, Jens Scharping ließ abtropfen, und Sergio Pinto
schoss schließlich aus halbrechter Position über das Tor. Nach
einer Viertelstunde hatte Markus Pröll Probleme mit einem Distanzschuss
von Sergio Pinto, der für viel Unruhe in der Frankfurter Abwehr sorgte.
Etwas später lief der Ball über Jens Scharping und Sergio Pinto zu
Cristian Fiel, der aber aus 16 Metern zu wenig Druck hinter den Ball brachte.
Die Alemannia war zwar klar überlegen, ließ aber vor dem Tor
manchmal die letzte Konsequenz vermissen, so wie Erik Meijer, der nach 25
Minuten in aussichtsreicher Position zu lange wartete. Aufregung nach einer
halben Stunde: Bei einer Flanke von Erik Meijer von der linken Seite wurde
Jens Scharping in der Mitte von Torben Hoffmann deutlich sichtbar umgerissen,
aber der Elfmeterpfiff blieb aus. Fünf Minuten vor dem Wechsel war es
Cristian Fiel, der eine Hereingabe von Stefan Blank aus 16 Metern direkt
nahm, aber an Markus Pröll scheiterte. Pröll entschärfte auch
einen Freistoß von Sergio Pinto kurz vor der Pause. So blieb es bis zum
Halbzeitpfiff beim 0:0, etwas enttäuschend für die Alemannia, die
wesentlich mehr investiert hatte als die Eintracht.
Die Gäste kamen etwas mutiger aus der Kabine, während bei der
Alemannia nach und nach die Kräfte nachließen. Sergio Pinto
verfehlte in einer Szene aus 17 Metern das Tor, ebenso wie Jens Scharping bei
einem Konter, danach gewann langsam die
Eintracht die Oberhand, die mehr und mehr Zweikämpfe gewann und nach
einer Stunde ihre allererste Torchance hatte. Willi Landgraf unterlief eine
Flanke von Alexander Huber und Arie van Lent hielt den Fuß hin, traf
aber zum Glück das Tor nicht. Chaos im Aachener Fünfmeterraum
eine Viertelstunde vor dem Ende: Nico Frommer hatte sich auf der linken
Seite gegen Willi Landgraf durchgesetzt, und in der Mitte retteten Stephan
Straub und Moses Sichone mit vereinten Kräften. Zwei Minuten später
war es passiert: Florian Bruns ließ sich von Patrick Ochs vernaschen.
Der brachte den Ball nach innen, wo Reiner Plaßhenrich einen Moment
nicht auf der Höhe war. Alex Meier kam frei zum Schuss, Alexander
Klitzpera fälschte unglücklich ab, und Stephan Straub war ohne
Chance. Die Alemannia musste dem hohen Anfangstempo Tribut zollen, und es sah
nicht danach aus, als könnte man noch einmal zurück ins Spiel
kommen. Auch auf den Rängen war es deprimierend ruhig, bis eine feine
Kombination über Erik Meijer und Florian Bruns zwei Minuten vor dem
Ende doch noch den Ausgleich brachte. Reiner Plaßhenrich behielt frei
vor Markus Pröll die Nerven und schob den Ball zum 1:1 in die linke
Ecke.
Über 90 Minuten ist das Ergebnis sicherlich gerecht. Die Alemannia war
zwar in der ersten Hälfte die bessere Mannschaft, musste aber am Ende
froh sein, gegen clevere Frankfurter nicht verloren zu haben. Insgesamt
scheint sich im Vergleich zum Vorjahr nicht allzu viel verändert zu
haben - hohes Tempo in Heimspielen bei mäßiger Effizienz -
richtungsweisender dürfte das erste Auswärtsspiel beim LR Ahlen am
Sonntag werden.