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Zeaiter (35. Jakusch) - Müller, Heinze, Hackenberg, Salata -
Pütz - Garnier, Batarilo, Idrizi (71. Glowacz),
Boesen (61. Temür) - Imbongo
(Redjeb, Stulin, Schmitt, Kaiser / Kilic) |
Wickl (82. Lübcke) - Malura (57. Pagano), Uphoff,
Schmetz, Britscho - Kühnel, Meier - Manno, Windmüller,
Hagemann (59. Maier) - Topal
(Meurer, Osygus, Saric, Dünnwald-Turan / Alipour) |
Einen in allen Belangen unerfreulichen Samstagnachmittag gab es beim Heimspiel
gegen Wuppertal. Dabei waren es die Gäste, die in den letzten Wochen mit
Finanznot, Rücktritten, Zerfallserscheinungen, gegenseitigen
Vorwürfen und allgemeinem Chaos aufgefallen waren. Keine 300 Gestalten
bevölkerten den Gästeblock, ohne Fahnen, aber mit Spruchband gegen
den schnöseligen Sportdirektor.
Nach einer Viertelstunde sah sich die Alemannia plötzlich in
Überzahl, als Batarilo in Richtung Strafraum durchbrach und Schmetz
Einsteigen als Notbremse ausgelegt wurde. Das half zunächst wenig,
Uphoff köpfte nach Freistoß Kühnel das 0:1. Danach wurde die
Alemannia lebhafter. Boesen köpfte an die Latte, und Batarilo schoss
über das Tor. Zwischendurch hatte sich Zeaiter verletzt und Jakusch zum
Comeback nach psychischer Erkrankung verholfen.
Nach der Pause gab es noch rund 60 weitere Minuten, darunter vielleicht 15
Minuten effektive Spielzeit. Die Gäste konzentrierten sich konsequent auf
das Provozieren von Spielunterbrechungen, während die holprigen bis
tapsigen Angriffsbemühungen der Alemannia meistens an irgendwelchen
Abwehrbeinen oder Hintertornetzen hängenblieben. Garnier und Batarilo
trafen jeweils in aussichtsreicher Position den Ball nicht richtig. Bereits
zehn Minuten vor dem regulären Schluss wurde Imbongo vom Torwart
über den Haufen gerannt, der sich dabei verletzte. Als ob die Niederlage
alleine nicht genügend Schaden anrichten würden, wurde auch noch der
Linienrichter von einem einzelnen Feuerzeug eines der wenigen Zuschauer auf
der Osttribüne am Arm getroffen. Das war jedenfalls hinterher dem
Spielbericht zu entnehmen, zuvor herrschte bei den Zuschauern eher
Ratlosigkeit, warum der Schiedsrichter die Mannschaften für einige
Minuten in die Kabine geschickt hatte - in der blühebnden Fantasie der
Verbandsspruchkammer sieht man die Kühltruhe Postkasten dennoch
wahrscheinlich als überkochenden Hexenkessel. Kurz vor Sonnenuntergang,
nachdem auch noch Viktor Maier als zweiter Wuppertaler eine echte Veletzung
erlitten hatte, verpufften dann schließlich die letzten der zahlreichen
Angriffe der stets bemühten Alemannen, und unter dem Strich stand trotz
80% Spielanteile die zweite Heimniederlage der Saison.