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Flekken - Wilschrey, Brauer, Murakami, Strujic - Drevina,
Heller, Schumacher (87. Pozder),
Andersen (14. Garcia; 66. Kefkir), Marquet - Thiele
(Krumpen - Göhsl, Leipertz, P. Simon / van Eck) |
Studer - Berzel (75. Koc), Hebib, Reiche, Touré -
Groß (86. Mihm), Kreuels, Evljuskin,
Kragl (83. Essig) - Müller, Heil
(Rauch - Opper, Prochnow, Göttel / Benbennek) |
Zu einem der wichtigsten Spiele in dieser Saison empfing die Alemannia den
Tabellenachtzehnten Babelsberg - mit einer Rumpftruppe. Nach den Abgängen
zur Winterpause fehlten neben den länger verletzten Rösler, Stehle,
Demai und Müller weiterhin Leipertz, dazu Erb nach Zehenbruch und der
gesperrte Herröder. So stand neben Brauer Murakami in der
Innenverteidigung, in der letzten Saison noch Stürmer in der Bezirksliga.
Nach einer Viertelstunde fiel auch noch Andersen aus und wurde durch Garcia
ersetzt, so dass von den elf Verbliebenen acht auf dem Platz standen, die bis
vor kurzen noch A-Jugend, NRW-Liga oder tiefer gespielt hatten. Zu diesem
Zeitpunkt stand es schon 1:0, Touré hatte eine Ecke von Schumacher mit
dem Hinterkopf ins eigene Tor verlängert. Die Rumpfelf der Alemannia bekam
im Verlauf der ersten Halbzeit zunehmend Probleme. Müller köpfte den
über Flekken links am leeren Tor vorbei. Wieder Müller, Kragl und
Kreuls hätten in der letzten Viertelstunde der ersten Hälfte den
Ausgleich erzielen können, nur mit Glück konnte das 1:0 in die Pause
gerettet werden.
Im zweiten Durchgang ging es dann nicht lange gut. Murakami traf nach
Freistoßflanke von Kreuels volley ins eigene Tor, eine Minute später
rettete Flekken gegen Kragl. Mitte der zweiten Halbzeit kämpfte sich die
Alemannia zurück ins Spiel und war der Führung näher. Thiele
traf das Außennetz. Eine kurz ausgeführte Ecke schlug Schumacher
auf den Kopf von Marquet, stand aber im Abseits, so dass das vermeintliche
2:1 nicht zählte. Zehn Minuten vor Schluss wurschtelte sich Thiele durch
die Gästeabwehr, aber Torwart Studer wehrte seinen Schuss mit einer Hand
zur Ecke ab. Drei Minuten vor Schluss brachte Kefkir den Ball von links flach
auf den völlig freistehenden gerade eingewechselten Pozder, der den leicht
hoppelnden Ball aus sieben Metern über die Latte drosch. Es war zum
Haareraufen, und man ahnte nichts Gutes. Im Gegenzug ging Drevina einem Pass
eines Mitspielers nicht entgegen, und Murakami wusste sich 25 Meter vor dem
Tor nur mit einem Foul zu helfen. "Stell dich nicht so weit in die
Ecke" wollte man Mark Flekken zurufen, aber es half alles nichts, die
Mauer zog die Köpfe ein, und der nicht einmal sonderlich platzierte
Freistoß des wie Pozder gerade eingewechselten Essig landete im Tor.
Essig war somit auch die zur Halbzeit eingeblendete Blitztabelle, in der wir
noch sechs Punkte Vorsprung auf den Nichtabstiegsplatz hatten. Es sind genau
solche Spiele, die einem das Genick brechen, zumal alle anderen
Arschlöcher im Tabellenkeller ihre Spiele gewonnen haben - ein rundum
fürchterlicher Tag, nach dem es schwer fällt, aufzustehen und nach
vorne zu blicken.