So, 09.03.03:
ALEMANNIA - Eintracht Trier 0:1 (0:1)
Straub - Landgraf, Klitzpera, Lanzaat, Caspers - Grlic (46. Rosin), Mbwando (44. Krontiris), Pflipsen (51. Bediako), van der Luer - Spizak, Ivanovic
(Memmersheim - Ferl, Lämmermann, Zimmermann / Berger)
A. Keller - Drageljevic, Lösch, Benschneider - Marell (31. Latinovic), M. Keller, Kevric, Pekovic, Dragusha - Labak (75. Prus), Braham (61. Winkler)
(Kresic - Thömmes, Aziz, Divic / Linz)

Zuschauer: 13708 (ca. 1000 aus Trier)
Gelb: Klitzpera, Grlic - Kevric, Pekovic

0:1 Labak (43.)









(Fotos: Thorsten/A-Team)

Zum dritten Mal in acht Tagen pilgerten mehr als 10000 Aachener zu ihrer Kultstätte. Gegner war Eintracht Trier, zum ersten Mal auf dem Tivoli seit vier Jahren. Damals machte die Alemannia mit dem 2:0 über die Moselstädter einen großen Schritt in Richtung Aufstieg. Besonders die prächtige Stimmung auf den Rängen blieb in guter Erinnerung. Der einzige Spieler, der damals wie heute auf dem Platz stand, war der Trierer Prus, der eine Viertelstunde vor Schluss eingewechselt wurde - auf Aachener Seite fehlte Henri Heeren verletzungsbedingt und Stephan Lämmermann saß nur auf der Bank. Bei einem Sieg hätte die Alemannia die Eintracht vom fünften Platz verdrängen und bis auf zwei Punkte an die Aufstiegsränge herankommen können. Das sollte allerdings gegen den starken Aufsteiger keine leichte Aufgabe werden, die beiden vorhergegangenen Heimspiele hatten zudem sehr viel Kraft gekostet.
Die Alemannia begann mit derselben Formation wie beim Spiel gegen Greuther Fürth. Anders als beim Fürt-Spiel entwickelte man zunächst viel Druck auf das gegnerische Tor - allerdings ohne sich wirklich zwingende Torchancen zu erarbeiten. Nach Freistoß Grlic hatte George Mbwando den ersten Ansatz einer Möglichkeit, kam aber nahe der Außenlinie nicht mehr richtig an den Ball. Dann fiel Josef Ivanovic am Sechzehner den Ball vor die Füße, zielte aber im Abschluss etwas zu hoch. Nach einer halben Stunde befreite sich Trier allmählich und wäre beinahe prompt zur Führung gekommen. Kevric spielte lang auf Keller. Der war schneller als Quido Lanzaat und legte quer auf Braham, der wiederum vier Meter Vorsprung vor Alexander Klitzpera hatte. Aus fünf Metern verpasste der Trierer Stürmer das sichere 0:1 und schob den Ball am linken Pfosten vorbei. Im Gegenzug bediente George Mbwando Miroslaw Spizak. Der legte sich den Ball etwas zu weit nach außen und scheiterte im Abschluss an Torwart Keller. Wieder nur Sekunden später köpfte Braham aus aussichtsreicher Position über das Tor. Die Aachener Abwehr wirkte in dieser Phase unsortiert. Auf der anderen Seite blieb Raum zum Kontern, Ivica Grlic kam aus 18 Metern frei zum Schuss, aber der Ball wurde eine sichere Beute des Torwarts. Dann wurde Keller auf der rechten Seite steil angespielt, in der Mitte hob Willi Landgraf das Abseits auf. Keller flankte auf Labak, und diesmal hob niemand das Abseits auf. Allerdings vergaß der Linienrichter, seine Fahne zu heben und Labak kam frei zum Kopfball. Stephan Straub war herausgekommen und wehrte den Ball ab, Alexander Klitzpera warf sich in den Nachschuss von Braham. Fünf Minuten vor dem Ende musste George Mbwando verletzt vom Platz. Während sein Ersatz Emmanuel Krontiris sich noch warmlief, spielte die Alemannia zu zehnt weiter und fing sich das 0:1. Kevric bediente Labak mit einem langen Pass. Der überlief Dirk Caspers und kam frei zum Flanken. Das tat er allerdings nicht, sondern zog mit dem Außenspann ab und traf genau ins lange Eck. Die Pausenführung für die Gäste ging in Ordnung, Trier hatte die besseren Chancen.
In der zweiten Halbzeit blieb Ivica Grlic, der die zehnte seiner meist überflüssigen gelben Karten gesehen hatte und somit in Frankfurt fehlen wird, in der Kabine, für ihn kam Daniel Rosin. Fünf Minuten nach dem Wechsel musste auch noch Karlheinz Pflipsen passen, er hielt sich mit schmerzverzerrtem Gesicht den Bauch. Eddie Bediako kam ins Spiel, und Quido Lanzaat rückte ins Mittelfeld. Damit war die Alemannia innerhalb weniger Minuten um beinahe das gesamte Mittelfeld beraubt worden. Mit Lanzaat, Rosin, van der Luer und Krontiris im Mittelfeld musste man nun versuchen, dem Spiel eine Wende zu geben. Das erwies sich als beinahe hoffnungsloses Unterfangen, ohne Pflipsen und Grlic hatte unsere Mannschaft nicht annähernd die Mittel, die Eintracht ernsthaft in Gefahr zu bringen. Dabei spielten die Trierer keineswegs überragend auf, es kam unter den Trierer Spielern teilweise zu Missverständnissen und lautstarkem Streit. Bei der Alemannia ging nicht mehr viel. Ivanovic und Spizak verloren die meisten ihrer Zweikämpfe, Emmanuel Krontiris spielte Standfußball, und Quido Lanzaat und Daniel Rosin fiel selten etwas anderes ein als lange Bälle nach vorne zu schlagen. So verstrichen die Minuten, ohne dass man dem Ausgleich nahe gekommen wäre. Die Zuschauer fielen eher durch ihre Ungeduld als durch Support auf. Fragt sich, was sie von der Mannschaft, die in der zweiten Hälfte auf dem Platz stand, gegen diesen Gegner erwartet haben. Nachdem Miroslaw Spizak zwei Gegner aussteigen ließ, hatte Daniel Rosin dann doch noch eine gute Chance zum Ausgleich, traf aber nur ein Trierer Abwehrbein. Dann erorberte sich Josef Ivanovic den Ball und versuchte es alleine, aber sein Schuss stellte Torwart Keller vor nicht allzu große Probleme. In der nächsten Szene geriet Miroslaw Spizak in aussichtsreicher Position in Rücklage und schoss weit drüber. Nach Pass von Lösch hätte der eingewechselte Winkler alles klar machen können, als Stephan Straub ausrutschte und er freie Schussbahn hatte, aber der Trierer hob den Ball über die Latte.
Damit ist das Thema Aufstieg wohl endgültig abgehakt. In 180 Minuten gegen Fürth und Trier kam unsere Mannschaft zu einer einzigen klaren Torchance und hat damit leider bewiesen, dass sie noch keine Spitzenmannschaft in der 2. Bundesliga ist.

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