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Straub - Landgraf, Klitzpera, Lanzaat, Heeren - Grlic,
Bayock (84. Zimmermann), Pflipsen, van der Luer - Spizak,
Ivanovic
(Memmersheim - Bediako, F. Schmidt, Rosin, Ferl, Keller / Engel) |
Curko - Weigl, Kies, Spanier, Rehm (46. Garcia) -
Gerster, Hoffmann, Becker, Schmiedel (85. Gambo) -
Würll (69. Rodrigues), Frommer
(Krieglmeier - Hofacker, Conte / Wormuth) |
Kurz vor Weihnachten hat sich die Alemannia im Mittelfeld der zweiten Liga
festgesetzt, die Hoffnungen auf mehr erfuhren durch die letzten Ergebnisse
einen stärkeren Dämpfer. Dementsprechend kamen an einem kalten
Sonntagnachmittag nur 10000 Zuschauer zum Tivoli. Wie schon in Oberhausen
begann Thierry Bayock für den weiterhin verletzten George Mbwando. Ein
Wiedersehen gab es mit Mark Spanier, der im Reutlinger Trikot auf gewohnt
rustikale Art Aachener Angriffe unterbinden sollte.
Das Spiel beider Mannschaften war zu Beginn so schlecht und lethargisch wie
die Stimmung auf den Rängen. Den ersten, von Mark Spanier verschuldeten,
Eckball trat Ivica Grlic auf Josef Ivanovic, dessen Kopfball Weigl auf der
Linie klären konnte. Auf der anderen Seite hatte Reutlingen die ganz
große Chance auf die Führung. Nach einem Fehlpass von Willi
Landgraf ging alles ganz schnell - jedenfalls zu schnell für Quido
Lanzaat, der etwas zu spät versuchte, Nico Frommer ins Abseits zu
stellen. So lief Frommer frei auf Stephan Straub zu, umspielte unseren
Torwart, wurde aber im letzten Moment von Alexander Klitzpera entscheidend
gestört, so dass der Ball letztlich knapp am linken Pfosten vorbeiging.
Mitte der ersten Halbzeit pfiff der Schiedsrichter, der über die gesamte
Partie Probleme mit der Vorteilsregel hatte, bei Ballbesitz Aachen ein
Reutlinger Handspiel ab. Im Nachhinein war das unser Glück, denn aus dem
Freistoß resultierte das 1:0. Eric van der Luer zirkelte den Ball auf
den Kopf von Josef Ivanovic, der den Ball aus sieben Metern im langen Eck
versenkte. Gut fünf Minuten später war es wieder ein Freistoß,
mit dem Reutlinger Abwehr vor scheinbar unlösbare Probleme gestellt
wurde, diesmal von der rechten Seite von Ivica Grlic getreten. Quido Lanzaat
wurde ganz alleine gelassen und stolperte so über den Ball, dass der
zum 2:0 ins Tor rollte. Von Reutlingen war immer weniger zu sehen, die
Alemannia hatte sich die Führung mittlerweile verdient. Ivica Grlic
prüfte Goran Curka kurz vor der Pause noch einmal mit einem Schuss aus
gut 20 Metern.
Nach der Pause war es auf den Rängen noch leiser als ohnehin schon, und
die Alemannia war noch im Tiefschlaf. Reutlingen tauchte mehrmals
gefährlich vor dem Aachener Tor auf, ohne dass unsere Spieler aufgewacht
wären. Konsequenterweise fiel in dieser Phase der Anschlusstreffer.
Schmiedel spielte Becker an, der den Ball aus 20 Metern gegen den rechten Pfosten
schlenzte. Nico Frommer hatte wenig Mühe, den Abpraller zum 2:1 zu
verwerten. In den ersten Minuten nach dem Tor spielte Reutlingen weiter
gefällig nach vorne, und man musste schon das Schlimmste befürchten,
aber der Gast riskierte zu viel und hinterließ in der Abwehr
Lücken, wie man sie aus den Zeiten kennt, als Mark Spanier noch bei uns
spielte. Karlheinz Pflipsen flankte von rechts auf Miroslaw Spizak, der den
Ball noch einmal quer auf Josef Ivanovic legte. Der geriet 13 Meter vor dem Tor in
Rücklage und schoss weit über das Tor. Dann war es Eric van der
Luer, der auf der linken Seite viel Platz hatte. In der Mitte sah sich Mark
Spanier mit Spizak, Ivanovic und Bayock gleich drei Aachenern gegenüber.
Josef Ivanovic nahm den Ball mit der Brust an, brauchte zu lange und schoss
Mark Spanier gleich zweimal an. Die Szene schien geklärt, aber Eric van
der Luer spitzelte den Ball einem Reutlinger vom Fuß, und Ivica Grlic
ließ mit einem ungeahnten Antritt einen Gegner stehen. Seine Hereingabe
landete wieder bei Ivanovic, der vom Elfmeterpunkt endlich das Tor traf. Wenig
später bediente Karlheinz Pflipsen per Diagonalpass Miroslaw Spizak,
dessen Schuss Goran Curko aus dem kurzen Eck fischte. Dann kam Josef Ivanovic
nach Flanke von Thierry Bayock ganz frei zum Kopfball, köpfte aber nur
Goran Curko an. Die Alemannia spielte in dieser Phase ansehnlichen
Fußball gegen Reutlinger Standfußballer, bevor das Spiel in den
letzten Minuten wieder verflachte. Miroslaw Spizak setzte noch einmal zu einem
Solo an, den Abschluss aus 20 Metern entschärfte Goran Curko. Kurz vor
dem Ende sah der Reutlinger Gerster für einen Zupfer am Trikot von
Karlheinz Pflipsen Gelb-Rot, und Pflipsen hatte in der Schlussminute Pech,
als sein schöner 18m-Schuss von Hoffmann auf der Linie abgewehrt wurde.
Alles in allem geht der Sieg der Alemannia in Ordnung, Reutlingen war insgesamt zu
harmlos. Mit einem Sieg beim Tabellenletzten St. Pauli könnte sich die
Alemannia zur Winterpause wieder in der Nähe der Aufstiegsränge
festsetzen.