So, 08.12.02:
ALEMANNIA - SSV Reutlingen 3:1 (2:0)
Straub - Landgraf, Klitzpera, Lanzaat, Heeren - Grlic, Bayock (84. Zimmermann), Pflipsen, van der Luer - Spizak, Ivanovic
(Memmersheim - Bediako, F. Schmidt, Rosin, Ferl, Keller / Engel)
Curko - Weigl, Kies, Spanier, Rehm (46. Garcia) - Gerster, Hoffmann, Becker, Schmiedel (85. Gambo) - Würll (69. Rodrigues), Frommer
(Krieglmeier - Hofacker, Conte / Wormuth)

Zuschauer: 10020 (ca. 55 aus Reutlingen)
Gelb: Ivanovic - Spanier, Würll
Gelb-Rot: Gerster (87.; Halten)

1:0 Ivanovic (23.; van der Luer)
2:0 Lanzaat (30.; Grlic)
2:1 Frommer (53.)
3:1 Ivanovic (60.; Grlic)



Kurz vor Weihnachten hat sich die Alemannia im Mittelfeld der zweiten Liga festgesetzt, die Hoffnungen auf mehr erfuhren durch die letzten Ergebnisse einen stärkeren Dämpfer. Dementsprechend kamen an einem kalten Sonntagnachmittag nur 10000 Zuschauer zum Tivoli. Wie schon in Oberhausen begann Thierry Bayock für den weiterhin verletzten George Mbwando. Ein Wiedersehen gab es mit Mark Spanier, der im Reutlinger Trikot auf gewohnt rustikale Art Aachener Angriffe unterbinden sollte.
Das Spiel beider Mannschaften war zu Beginn so schlecht und lethargisch wie die Stimmung auf den Rängen. Den ersten, von Mark Spanier verschuldeten, Eckball trat Ivica Grlic auf Josef Ivanovic, dessen Kopfball Weigl auf der Linie klären konnte. Auf der anderen Seite hatte Reutlingen die ganz große Chance auf die Führung. Nach einem Fehlpass von Willi Landgraf ging alles ganz schnell - jedenfalls zu schnell für Quido Lanzaat, der etwas zu spät versuchte, Nico Frommer ins Abseits zu stellen. So lief Frommer frei auf Stephan Straub zu, umspielte unseren Torwart, wurde aber im letzten Moment von Alexander Klitzpera entscheidend gestört, so dass der Ball letztlich knapp am linken Pfosten vorbeiging. Mitte der ersten Halbzeit pfiff der Schiedsrichter, der über die gesamte Partie Probleme mit der Vorteilsregel hatte, bei Ballbesitz Aachen ein Reutlinger Handspiel ab. Im Nachhinein war das unser Glück, denn aus dem Freistoß resultierte das 1:0. Eric van der Luer zirkelte den Ball auf den Kopf von Josef Ivanovic, der den Ball aus sieben Metern im langen Eck versenkte. Gut fünf Minuten später war es wieder ein Freistoß, mit dem Reutlinger Abwehr vor scheinbar unlösbare Probleme gestellt wurde, diesmal von der rechten Seite von Ivica Grlic getreten. Quido Lanzaat wurde ganz alleine gelassen und stolperte so über den Ball, dass der zum 2:0 ins Tor rollte. Von Reutlingen war immer weniger zu sehen, die Alemannia hatte sich die Führung mittlerweile verdient. Ivica Grlic prüfte Goran Curka kurz vor der Pause noch einmal mit einem Schuss aus gut 20 Metern.
Nach der Pause war es auf den Rängen noch leiser als ohnehin schon, und die Alemannia war noch im Tiefschlaf. Reutlingen tauchte mehrmals gefährlich vor dem Aachener Tor auf, ohne dass unsere Spieler aufgewacht wären. Konsequenterweise fiel in dieser Phase der Anschlusstreffer. Schmiedel spielte Becker an, der den Ball aus 20 Metern gegen den rechten Pfosten schlenzte. Nico Frommer hatte wenig Mühe, den Abpraller zum 2:1 zu verwerten. In den ersten Minuten nach dem Tor spielte Reutlingen weiter gefällig nach vorne, und man musste schon das Schlimmste befürchten, aber der Gast riskierte zu viel und hinterließ in der Abwehr Lücken, wie man sie aus den Zeiten kennt, als Mark Spanier noch bei uns spielte. Karlheinz Pflipsen flankte von rechts auf Miroslaw Spizak, der den Ball noch einmal quer auf Josef Ivanovic legte. Der geriet 13 Meter vor dem Tor in Rücklage und schoss weit über das Tor. Dann war es Eric van der Luer, der auf der linken Seite viel Platz hatte. In der Mitte sah sich Mark Spanier mit Spizak, Ivanovic und Bayock gleich drei Aachenern gegenüber. Josef Ivanovic nahm den Ball mit der Brust an, brauchte zu lange und schoss Mark Spanier gleich zweimal an. Die Szene schien geklärt, aber Eric van der Luer spitzelte den Ball einem Reutlinger vom Fuß, und Ivica Grlic ließ mit einem ungeahnten Antritt einen Gegner stehen. Seine Hereingabe landete wieder bei Ivanovic, der vom Elfmeterpunkt endlich das Tor traf. Wenig später bediente Karlheinz Pflipsen per Diagonalpass Miroslaw Spizak, dessen Schuss Goran Curko aus dem kurzen Eck fischte. Dann kam Josef Ivanovic nach Flanke von Thierry Bayock ganz frei zum Kopfball, köpfte aber nur Goran Curko an. Die Alemannia spielte in dieser Phase ansehnlichen Fußball gegen Reutlinger Standfußballer, bevor das Spiel in den letzten Minuten wieder verflachte. Miroslaw Spizak setzte noch einmal zu einem Solo an, den Abschluss aus 20 Metern entschärfte Goran Curko. Kurz vor dem Ende sah der Reutlinger Gerster für einen Zupfer am Trikot von Karlheinz Pflipsen Gelb-Rot, und Pflipsen hatte in der Schlussminute Pech, als sein schöner 18m-Schuss von Hoffmann auf der Linie abgewehrt wurde.
Alles in allem geht der Sieg der Alemannia in Ordnung, Reutlingen war insgesamt zu harmlos. Mit einem Sieg beim Tabellenletzten St. Pauli könnte sich die Alemannia zur Winterpause wieder in der Nähe der Aufstiegsränge festsetzen.

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