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Bobel - Günther, Loose, Emmerich, Trehkopf - Kurth,
Dostalek, Liebers (75. Ehlers) - Curri (59. Klinka),
Helbig, Juskowiak (46. Demir),
(Hahnel - Jungwirth, Nagorny, Heller / Schädlich) |
Nicht - Rauw (46. Rösler), Stehle, Sichone (46. Casper),
Noll (73. Sukalo) - Heidrich, Plaßhenrich, Fiel - Reghecampf,
Koen, Ebbers
(Hesse - Schlaudraff, Bruns, Scharping / Hecking) |
Statt gemütlicher Touren nach Cöln, Gladbach, Leverkusen usw. stehen
auch diese Saison wieder Fahrten nach Cottbus, Burghausen usw. an. Den Anfang
machte gleich eine Tour in die Zone, vorbei an den mittlerweile altbekannten
Plattenbauten von Jena und leerstehenden Häusern von Zwickau ins
Erzgebirgsstadion von Wismut Aue. Rund 250 trotz des idiotischen Termins
mitgereiste Aachener wurden gleich in der ersten Hälfte kräftig
nassgeregnet und auch durch das Spiel kaum erwärmt.
Dieter Hecking hatte sich für Bernd Rauw auf der rechten Abwehrseite
entschieden, Matthias Heidrich spielte neben Reiner Plaßhenrich im
defensiven Mittelfeld hinter Cristian Fiel. Zentrale Spitze war Marius
Ebbers; Sascha Rösler blieb zunächst auf der Bank.
Viel lief in der ersten Halbzeit auf beiden Seiten nicht zusammen. Die
Alemannia produzierte eine Unmenge an Fehlpässen; die wenigen
gelungenen Angriffe endeten mit Flanken ins Aus oder mangeldem Mut zum
Abschluss. So setzte Erwin Koen eine Flanke auf den am langen Pfosten
freistehenden Reiner Plaßhenrich zu lang an; in einer anderen Szene
erlief Koen einen Rückpass von Jörg Emmerich, zog aber zur
Torauslinie anstatt nach innen. Auf der anderen Seite hatte die Aachener
Abwehr vor allem auf den Flügeln Probleme. Neben den Problemen, die der
lange Noll auf dem glatten Boden naturgemäß mit dem kleinen
Skerdilaid Curri hatte, war es vor allem Bernd Rauw, der in einigen Szenen
deutlich überfordert schien und schon nach zehn Minuten Gelb sah,
nachdem er sich gegen Hendrik Liebers nur mit einem Foul zu helfen wusste.
Nach einer guten halben Stunde gingen die bis dahin alles andere als
torgefährlichen Gastgeber durch einen Freistoß in Führung,
Reiner Plaßhenrich hatte Sven Günther gut 20 Meter vor dem Tor per
Trikotbremse gestoppt. René Trehkopf setzte den Ball flach an der Mauer
vorbei ins rechte Eck. Cristian Fiel in der Mauer ließ den Ball
passieren, der auf regennassem Boden zu schnell für Kristian Nicht
wurde. Nach dem Tor hatte Aue klar Oberwasser. Wieder ließ Bernd Rauw
Hendrik Liebers außen vorbei. Kristian Nicht wehrte Liebers Hereingabe
in die Mitte ab, Moses Sichone rettete gegen den anschließenden
Kopfball von Skerdilaid Curri auf der Linie, und Nicht warf sich
schließlich in den Nachschuss von Richard Dostalek.
Zur Pause kam Sascha Rösler für Bernd Rauw, der bei jedem
Ballkontakt ausgepfiffene Matthias Heidrich rückte auf die rechte
Abwehrseite. Auch Moses Sichone, der kurz vor der Pause auf dem nassen Boden
ausgerutscht war, musste angeschlagen in der Kabine bleiben,
für ihn kam Mirko Casper zu seinem zweiten Zweitligaeinsatz. Die
Alemannia zeigte sich gegenüber der ersten Hälfte verbessert und
ging mit etwas mehr Biss in die Zweikämpfe. Zwingendes sprang dabei
nicht heraus, bis nach einer Stunde überraschend der Ausgleich fiel.
Marius Ebbers verlängerte einen langen Einwurf von Matthias Heidrich auf
Sascha Rösler. Der stand mit dem Rücken zum Tor, drehte sich
schön um René Trehkopf herum und traf ins linke untere Eck. Das
Spiel stand nun auf der Kippe, aber leider waren die Gastgeber in dieser
entscheidenden Phase die wachere Mannschaft. Bei einem Einwurf von der rechten
Seite ließ sich die Alemannia regelrecht überrennen, Richard
Dostalke vollendete einen Doppelpass mit dem eingewechselten Tomas Klinka
zum 2:1. Kristian Nicht verhinderte kurz darauf mit Glück und Geschick
das 3:1 gegen Schüsse von Hendrik Liebers und Marco Kurth. Bei der
Alemannia kam noch Goran Sukalo für Emil Noll, aber die Schlussoffensive
kam zu spät. Laurentiu Reghecampf schoss aus der Distanz Mirko Casper
an, und der letzte Kopfball von Marius Ebbers wurde leichte Beute von
Tomasz Bobel.
Aue gewann am Ende hochverdient gegen eine Alemannia, die vor allem in der
ersten Halbzeit enttäuschte und den hohen Erwartungen zu keiner Zeit
gerecht werden konnte. Möglicherweise ist einigen das Gerede von der
Favoritenrolle nicht bekommen - ohne entsprechendes Zweikampfverhalten hat
man bei einem Gegner wie Aue keine Chance. Gerade Großverdiener wie
Laurentiu Reghecampf sollten in dieser Beziehung allmählich etwas mehr
zeigen. Sollte gegen Karlsruhe kein Sieg gelingen, dürfte es bereits
einige Unruhe im Umfeld geben.