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Memmersheim - Paulus (46. Landgraf), Bediako (46. Klitzpera),
Lanzaat (46. Blank), Brinkmann - Kauz, Mbwando (46. Bayock),
Grlic, Michalke (46. Pflipsen) - Gomez (73. Kim),
Krontiris (46. Meijer)
(Trainer: Berger) |
Fredriksson - Plate, Flöth, Schulz-Winge, Embers,
Euler - Wenjer, Wynhoff, Gaede - Schwarz, Podszus
(eingewechselt: Meyer, Camdali, Schuchardt, Vasnelli, Puhl, Ganser, Semmler / Trainer: Fach) |
Zum sinnlosesten aller zehn Testspieltermine trat die Alemannia im Eschweiler
Waldstadion gegen die Amateure von Borussia München Gladbach an. Am
selben Ort hatte es vor zwei Jahren beim Testspiel gegen Fortuna
Düsseldorf einige Handgreiflichkeiten zwischen Aachener Fannachwuchs und
der München Gladbacher Dorfjugend gegeben. Dementsprechend war sogar die
Polizei auf der Hut und mit mehr als ausreichend Personal vor Ort. Unter den
1200 Zuschauern waren dann auch tatsächlich eine große Zahl von
Anhängern des Noch-Bundesligisten - zumindest mehr als bei einem
durchschnittlichen Oberliga-Heimspiel der Borussia. Wahrscheinlich kannten
die meisten dieser Leute noch nicht einmal die eigenen Spieler beim Namen,
frei nach dem Motto "ist das nicht der Wynhoff da hinten". Immerhin
war beim letzten Scheunenfest noch ein wenig Rauchpulver übriggeblieben,
welches man äußerst sinnvoll einzusetzen wusste.
Noch weniger Feuer war bei der Alemannia im Spiel, bei der den Spielern die
Müdigkeit allzu deutlich in den Knochen steckte. Die Mannschaft wirkte
unkonzentriert und leistete sich im Spielaufbau Fehler um Fehler. Der
Oberligist wirkte spritziger, gewann die meisten Zweikämpfe und hatte in
der ersten Halbzeit die besseren Chancen. Mitte der ersten Hälfte fand
ein Tor von Mario Schwarz nach Fehlpass von Jürgen Kauz wegen Abseits
keine Anerkennung. Erst vier Minuten später kam es auf der Gegenseite
zum ersten Torschuss durch Kauz, der sich in diesem Spiel zwar besser in die
Offensive einschaltete, aber hinten durch einige Fehler auffiel. Nach einer
guten halben Stunde prüfte George Mbwando nach Pass von Ivica Grlic
Torwart Fredriksson. Fünf Minuten später ging der Schuss nach
hinten los. Nach einem Aachener Ballverlust stand Mario Schwarz in der Mitte
völlig alleine und ließ sich die Chance nicht mehr nehmen. Kurz
vor dem Wechsel wäre um ein Haar sogar das 0:2 gefallen.
Zur Pause wechselte Jörg Berger sechs Mal aus, aber am grausam schlechten
Spiel der Alemannia änderte sich nichts. Nach dickem Fehler von Stefan
Blank rettete Dennis Brinkmann in letzter Sekunde vor einem einschussbereiten
München Gladbacher. Auf der Gegenseite hatte Daniel Gomez nach Steilpass
von Thierry Bayock die für lange Zeit einzige gute Ausgleichschance,
scheiterte aber beim Versuch, den Torwart zu umspielen. In der Schlussphase
konnte sich die Alemannia zwar in der Hälfte des Gegners festsetzen,
brachte aber kaum zwingende Aktionen zustande. Ein Schuss von Willi Landgraf
ging links am Pfosten vorbei, wesentlich mehr passierte dann auch nicht mehr.
Über 90 Minuten hatte man Fußball zum Abgewöhnen gesehen.
Während einige Landwirte ihren historischen und bedeutsamen Sieg durch
enthusiastisches Singen ihrer albernen Hymne feierten, konnte einem als
Alemannia-Fan nach dem Grottenkick die Lust auf weitere Testspiele vergehen.