Di, 08.07.03, Eschweiler:
ALEMANNIA - B. Mönchengladbach A 0:1 (0:1)
Memmersheim - Paulus (46. Landgraf), Bediako (46. Klitzpera), Lanzaat (46. Blank), Brinkmann - Kauz, Mbwando (46. Bayock), Grlic, Michalke (46. Pflipsen) - Gomez (73. Kim), Krontiris (46. Meijer)
(Trainer: Berger)
Fredriksson - Plate, Flöth, Schulz-Winge, Embers, Euler - Wenjer, Wynhoff, Gaede - Schwarz, Podszus
(eingewechselt: Meyer, Camdali, Schuchardt, Vasnelli, Puhl, Ganser, Semmler / Trainer: Fach)

Zuschauer: 1200
Gelb: -

0:1 Schwarz (38.)





Zum sinnlosesten aller zehn Testspieltermine trat die Alemannia im Eschweiler Waldstadion gegen die Amateure von Borussia München Gladbach an. Am selben Ort hatte es vor zwei Jahren beim Testspiel gegen Fortuna Düsseldorf einige Handgreiflichkeiten zwischen Aachener Fannachwuchs und der München Gladbacher Dorfjugend gegeben. Dementsprechend war sogar die Polizei auf der Hut und mit mehr als ausreichend Personal vor Ort. Unter den 1200 Zuschauern waren dann auch tatsächlich eine große Zahl von Anhängern des Noch-Bundesligisten - zumindest mehr als bei einem durchschnittlichen Oberliga-Heimspiel der Borussia. Wahrscheinlich kannten die meisten dieser Leute noch nicht einmal die eigenen Spieler beim Namen, frei nach dem Motto "ist das nicht der Wynhoff da hinten". Immerhin war beim letzten Scheunenfest noch ein wenig Rauchpulver übriggeblieben, welches man äußerst sinnvoll einzusetzen wusste.
Noch weniger Feuer war bei der Alemannia im Spiel, bei der den Spielern die Müdigkeit allzu deutlich in den Knochen steckte. Die Mannschaft wirkte unkonzentriert und leistete sich im Spielaufbau Fehler um Fehler. Der Oberligist wirkte spritziger, gewann die meisten Zweikämpfe und hatte in der ersten Halbzeit die besseren Chancen. Mitte der ersten Hälfte fand ein Tor von Mario Schwarz nach Fehlpass von Jürgen Kauz wegen Abseits keine Anerkennung. Erst vier Minuten später kam es auf der Gegenseite zum ersten Torschuss durch Kauz, der sich in diesem Spiel zwar besser in die Offensive einschaltete, aber hinten durch einige Fehler auffiel. Nach einer guten halben Stunde prüfte George Mbwando nach Pass von Ivica Grlic Torwart Fredriksson. Fünf Minuten später ging der Schuss nach hinten los. Nach einem Aachener Ballverlust stand Mario Schwarz in der Mitte völlig alleine und ließ sich die Chance nicht mehr nehmen. Kurz vor dem Wechsel wäre um ein Haar sogar das 0:2 gefallen.
Zur Pause wechselte Jörg Berger sechs Mal aus, aber am grausam schlechten Spiel der Alemannia änderte sich nichts. Nach dickem Fehler von Stefan Blank rettete Dennis Brinkmann in letzter Sekunde vor einem einschussbereiten München Gladbacher. Auf der Gegenseite hatte Daniel Gomez nach Steilpass von Thierry Bayock die für lange Zeit einzige gute Ausgleichschance, scheiterte aber beim Versuch, den Torwart zu umspielen. In der Schlussphase konnte sich die Alemannia zwar in der Hälfte des Gegners festsetzen, brachte aber kaum zwingende Aktionen zustande. Ein Schuss von Willi Landgraf ging links am Pfosten vorbei, wesentlich mehr passierte dann auch nicht mehr.
Über 90 Minuten hatte man Fußball zum Abgewöhnen gesehen. Während einige Landwirte ihren historischen und bedeutsamen Sieg durch enthusiastisches Singen ihrer albernen Hymne feierten, konnte einem als Alemannia-Fan nach dem Grottenkick die Lust auf weitere Testspiele vergehen.



Zurück