Do, 08.04.04:
ALEMANNIA - Union Berlin 4:2 (2:2)
Straub - Landgraf, Klitzpera, Brinkmann, Blank - Grlic (84. van der Luer), Michalke, Pflipsen, Fiel (64. Mbwando) - Gomez, Salou (75. Krontiris)
(Memmersheim - Bediako, Ewertz, Paulus / Berger)
Wulnikowski (75. Glinker) - Page, Molata, Pfuderer, Dabac - Sandmann, Okeke, Sobotzik (69. Brusko), Bruns (69. Ernemann) - Baumgart, Keita
(Popov, S. Ristic / A. Ristic)

Zuschauer: 15839 (ca. 350 aus Berlin)
Gelb: Blank - Baumgart

0:1 Keita (2.)
1:1 Blank (16.; Michalke)
2:1 Okeke (18.; Eigentor; Gomez, Salou)
2:2 Keita (39.)
3:2 Blank (59.; Handelfmeter; Salou)
4:2 Michalke (81.; Krontiris)





(Fotos: Thorsten/A-Team)







(Fotos: Thorsten/A-Team)



Sieben Spieltage vor Schluss empfing die Alemannia auf dem Tivoli den 1.FC Union Berlin. Bei den ausstehenden schweren Spielen war ein Heimsieg gegen den Abstiegskandidaten Pflicht, um nicht vorzeitig die Chancen auf den Aufstieg zu verspielen. Dabei fiel neben Quido Lanzaat auch Erik Meijer verletzt aus. Für Lanzaat spielte statt Edwin Bediako Dennis Brinkmann, und Cristian Fiel erhielt eine neue Chance im Mittelfeld. Vorne begannen Daniel Gomez und Bachirou Salou; Emmanuel Krontiris blieb zunächst auf der Bank. Der Tivoli war wie schon gegen Regensburg mit knapp 16000 Zuschauern gut gefüllt (darunter eine für einen Donnerstagabend respektable Anzahl Berliner).
Die Alemannia legte noch furioser los als in Heimspielen ohnehin gewohnt. Gleich in der ersten Minute stand Cristian Fiel nach Traumpass von Karlheinz Pflipsen frei vor dem Tor, aber Torwart Robert Wulnikowski blieb Sieger. Im Gegenzug folgte die kalte Dusche. Dario Dabac wurde auf der linken Seite mit einem Doppelpass freigespielt und gab den Ball flach in die Mitte. Dort schlich sich Salif Keita von hinten zwischen Alexander Klitzpera und Dennis Brinkmann heran und traf zum 0:1 nach 70 gespielten Sekunden. Zu allem Überfluss blieb auch noch Stephan Straub verletzt liegen. Nicht gerade ein optimaler Start, aber Stephan Straub stand wieder auf, und auch die Mannschaft steckte den Rückschlag schnell weg und rannte unbeirrt weiter an, angetrieben vom Support von den Rängen, der um einiges besser war als in den letzten Spielen. Allerdings blieb die Defensive wie schon in Trier unsicher. So musste Stephan Straub weit vor seinem Tor gegen Salif Keita retten, der der schlecht gestellten Aachener Abseitsfalle davongelaufen war. Auf der anderen Seite gab es Ausgleichschancen zuhauf. Nach Klasse-Pass von Bachirou Salou war es wieder der Ex-Berliner Cristian Fiel, der alleine vor dem Torwart auftauchte, sich aber noch von einem Abwehrspieler einholen ließ. Die darauffolgende Ecke von Kai Michalke verlängerte Stefan Blank mit der Hacke auf Bachirou Salou. Der zog aus knapp 10 Metern hart ab, aber Robert Wulnikowski verhinderte mit einem sensationellen Reflex den Ausgleich. Dann erreichte eine Flanke am langen Eck Daniel Gomez, der den Ball hart in die Mitte gab, wo Bachirou Salou zum vermeintlichen Ausgleich einköpfte. Leider hatte der Linienrichter eine Abseitsstellung von Gomez erkannt. Nach einer Viertelstunde fiel dann doch der überfällige Ausgleich. Kai Michalke trat einen Freistoß von der rechten Seite in den Strafraum, und Stefan Blank stieg am höchsten und traf zum 1:1 ins rechte untere Eck. Zwei Minuten später gab es Freistoß von der linken Seite. Den legte Ivica Grlic steil auf Kai Michalke, dessen Flanke über Bachirou Salou und Stefan Blank bei Daniel Gomez auf der anderen Seite landete. Der brachte den Ball nochmal nach innen, Salou verlängerte, und Chibuike Okeke wollte zu seinem Torwart zurückköpfen. Dennis Brinkmann schob ein wenig von hinten, und Okeke köpfte den Ball ins eigene Tor. Das Tor zählte, und die Alemannia lag verdient in Führung. Das hohe Anfangstempo ließ nur allmählich nach, und Karlheinz Pflipsen verstolperte nach einer halben Stunde und Pass von Cristian Fiel das 3:1. Allerdings strahlte die Hintermannschaft, allen voran Dennis Brinkmann, nach wie vor wenig Sicherheit aus, und die Gäste kamen immer wieder gefährlich vor das Aachener Tor. Fünf Minuten vor der Pause leitete ein Fehlpass von Karlheinz Pflipsen auf Ivica Grlic den Ausgleich ein. Chibuike Okeke spielte diagonal Salif Keita an, und der behielt frei vor Stephan Straub die Nerven und erzielte seinen zweiten Treffer.
Die ersten Minuten nach dem Wechsel gehörten zunächst den Gästen, bevor Bachirou Salou bei einem Konter das 3:2 auf dem Fuß hatte, aber links am Tor vorbeischoss. Dann nahm Karlheinz Pflipsen eine Hereingabe von Stefan Blank gekonnt an, schoss aber rechts vorbei. Nach einer knappen Stunde steckte Daniel Gomez den Ball nahe der rechten Eckfahne durch zwei Berliner auf Cristian Fiel. Der legte quer auf Bachirou Salou, der zur Außenlinie zog und in die Mitte flanken wollte. Achim Pfuderer warf sich dazwischen und erwischte den Ball mit der Hand. Der Schiedsrichter zögerte und entschied dann auf Elfmeter. Karlheinz Pflipsen und Ivica Grlic hatten in dieser Saison je zweimal verschossen. Kai Michalke hatte den Ball in der Hand, aber Stefan Blank drängelte sich vor und lief an. Robert Wulnikowski bot die linke Ecke an, Blank wählte die rechte, Wulnikowski war dran, aber der hart getretene Ball rutschte unter ihm zum 3:2 ins Netz. Das Tor beflügelte die Alemannia weiter, Union hatte in der zweiten Hälfte nicht mehr viel entgegenzusetzen. Bachirou Salou mit einem Distanzschuss und Daniel Gomez nach Pass von Karlheinz Pflipsen hatten weitere gute Möglichkeiten. Dann rettete Robert Wulnikowski gegen eine Hereingabe des eingewechselten George Mbwando und gegen den Nachschuss von Daniel Gomez. Er verletzte sich dabei und musste und musste sich für Jan Glinker auswechseln lassen. Der musste schon nach wenigen Minuten hinter sich greifen. Nach einem Berliner Freistoß lief der Konter über Kai Michalke. Der spielte Emmanuel Krontiris an, der zwei Berliner auf sich zog und zurück auf Michalke legte. Der traf mit etwas Glück zum 4:2 ins kurze Eck. Emmanuel Krontiris mit dem Kopf und Alexander Klitzpera nach Pass von Daniel Gomez hätten sogar noch auf 5:2 erhöhen können.
Getrübt wurde die Stimmung kurz vor Schluss von der Kunde aus Cottbus, wo Bielefeld in der Nachspielzeit den Siegtreffer erzielt hatte. Damit hat sich die Situation für die Alemannia nicht gerade verbessert - trotz des Sieges und einer mit Abstrichen im Defensivbereich über 90 Minuten hervorragenden Leistung. Wenn man allerdings in Bielefeld und Nürnberg an die beim Fußballfest gegen Union gezeigte Leistung anknüpfen kann, ist noch alles drin.

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