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Straub - Landgraf, Klitzpera, Brinkmann, Blank -
Grlic (84. van der Luer), Michalke, Pflipsen,
Fiel (64. Mbwando) - Gomez, Salou (75. Krontiris)
(Memmersheim - Bediako, Ewertz, Paulus / Berger) |
Wulnikowski (75. Glinker) - Page, Molata, Pfuderer,
Dabac - Sandmann, Okeke, Sobotzik (69. Brusko),
Bruns (69. Ernemann) - Baumgart, Keita
(Popov, S. Ristic / A. Ristic) |
Sieben Spieltage vor Schluss empfing die Alemannia auf dem Tivoli den 1.FC
Union Berlin. Bei den ausstehenden schweren Spielen war ein Heimsieg gegen
den Abstiegskandidaten Pflicht, um nicht vorzeitig die Chancen auf den
Aufstieg zu verspielen. Dabei fiel neben Quido Lanzaat auch Erik Meijer
verletzt aus. Für Lanzaat spielte statt Edwin Bediako Dennis Brinkmann,
und Cristian Fiel erhielt eine neue Chance im Mittelfeld. Vorne begannen
Daniel Gomez und Bachirou Salou; Emmanuel Krontiris blieb zunächst auf
der Bank. Der Tivoli war wie schon gegen Regensburg mit knapp 16000 Zuschauern
gut gefüllt (darunter eine für einen Donnerstagabend respektable
Anzahl Berliner).
Die Alemannia legte noch furioser los als in Heimspielen ohnehin gewohnt.
Gleich in der ersten Minute stand Cristian Fiel nach Traumpass von
Karlheinz Pflipsen frei vor dem Tor, aber Torwart Robert Wulnikowski blieb
Sieger. Im Gegenzug folgte die kalte Dusche. Dario Dabac wurde auf der linken
Seite mit einem Doppelpass freigespielt und gab den Ball flach in die Mitte.
Dort schlich sich Salif Keita von hinten zwischen Alexander Klitzpera und
Dennis Brinkmann heran und traf zum 0:1 nach 70 gespielten Sekunden. Zu allem
Überfluss blieb auch noch Stephan Straub verletzt liegen. Nicht gerade
ein optimaler Start, aber Stephan Straub stand wieder auf, und auch die
Mannschaft steckte den Rückschlag schnell weg und rannte unbeirrt weiter
an, angetrieben vom Support von den Rängen, der um einiges besser war
als in den letzten Spielen. Allerdings blieb die Defensive wie schon in Trier
unsicher. So musste Stephan Straub weit vor seinem Tor gegen Salif Keita
retten, der der schlecht gestellten Aachener Abseitsfalle davongelaufen war.
Auf der anderen Seite gab es Ausgleichschancen zuhauf. Nach Klasse-Pass von
Bachirou Salou war es wieder der Ex-Berliner Cristian Fiel, der alleine vor
dem Torwart auftauchte, sich aber noch von einem Abwehrspieler einholen
ließ. Die darauffolgende Ecke von Kai Michalke verlängerte Stefan Blank
mit der Hacke auf Bachirou Salou. Der zog aus knapp 10 Metern hart ab, aber
Robert Wulnikowski verhinderte mit einem sensationellen Reflex den Ausgleich.
Dann erreichte eine Flanke am langen Eck Daniel Gomez, der den Ball hart in
die Mitte gab, wo Bachirou Salou zum vermeintlichen Ausgleich einköpfte.
Leider hatte der Linienrichter eine Abseitsstellung von Gomez erkannt. Nach
einer Viertelstunde fiel dann doch der überfällige Ausgleich. Kai
Michalke trat einen Freistoß von der rechten Seite in den Strafraum,
und Stefan Blank stieg am höchsten und traf zum 1:1 ins rechte untere
Eck. Zwei Minuten später gab es Freistoß von der linken Seite. Den
legte Ivica Grlic steil auf Kai Michalke, dessen Flanke über Bachirou
Salou und Stefan Blank bei Daniel Gomez auf der anderen Seite landete. Der
brachte den Ball nochmal nach innen, Salou verlängerte, und Chibuike Okeke
wollte zu seinem Torwart zurückköpfen. Dennis Brinkmann schob ein
wenig von hinten, und Okeke köpfte den Ball ins eigene Tor. Das Tor
zählte, und die Alemannia lag verdient in Führung. Das hohe
Anfangstempo ließ nur allmählich nach, und Karlheinz Pflipsen
verstolperte nach einer halben Stunde und Pass von Cristian Fiel das 3:1.
Allerdings strahlte die Hintermannschaft, allen voran Dennis Brinkmann, nach
wie vor wenig Sicherheit aus, und die Gäste kamen immer wieder
gefährlich vor das Aachener Tor. Fünf Minuten vor der Pause leitete
ein Fehlpass von Karlheinz Pflipsen auf Ivica Grlic den Ausgleich ein.
Chibuike Okeke spielte diagonal Salif Keita an, und der behielt frei vor
Stephan Straub die Nerven und erzielte seinen zweiten Treffer.
Die ersten Minuten nach dem Wechsel gehörten zunächst den
Gästen, bevor Bachirou Salou bei einem Konter das 3:2 auf dem Fuß
hatte, aber links am Tor vorbeischoss. Dann nahm Karlheinz Pflipsen eine
Hereingabe von Stefan Blank gekonnt an, schoss aber rechts vorbei. Nach einer
knappen Stunde steckte Daniel Gomez den Ball nahe der rechten Eckfahne durch
zwei Berliner auf Cristian Fiel. Der legte quer auf Bachirou Salou, der zur
Außenlinie zog und in die Mitte flanken wollte. Achim Pfuderer warf
sich dazwischen und erwischte den Ball mit der Hand. Der Schiedsrichter
zögerte und entschied dann auf Elfmeter. Karlheinz Pflipsen und Ivica
Grlic hatten in dieser Saison je zweimal verschossen. Kai Michalke hatte den
Ball in der Hand, aber Stefan Blank drängelte sich vor und lief an.
Robert Wulnikowski bot die linke Ecke an, Blank wählte die rechte,
Wulnikowski war dran, aber der hart getretene Ball rutschte unter ihm zum 3:2
ins Netz. Das Tor beflügelte die Alemannia weiter, Union hatte in der
zweiten Hälfte nicht mehr viel entgegenzusetzen. Bachirou Salou mit einem
Distanzschuss und Daniel Gomez nach Pass von Karlheinz Pflipsen hatten
weitere gute Möglichkeiten. Dann rettete Robert Wulnikowski gegen eine
Hereingabe des eingewechselten George Mbwando und gegen den Nachschuss von
Daniel Gomez. Er verletzte sich dabei und musste und musste sich für Jan
Glinker auswechseln lassen. Der musste schon nach wenigen Minuten hinter sich
greifen. Nach einem Berliner Freistoß lief der Konter über Kai
Michalke. Der spielte Emmanuel Krontiris an, der zwei Berliner auf sich zog
und zurück auf Michalke legte. Der traf mit etwas Glück zum 4:2 ins
kurze Eck. Emmanuel Krontiris mit dem Kopf und Alexander Klitzpera nach Pass
von Daniel Gomez hätten sogar noch auf 5:2 erhöhen können.
Getrübt wurde die Stimmung kurz vor Schluss von der Kunde aus Cottbus,
wo Bielefeld in der Nachspielzeit den Siegtreffer erzielt hatte. Damit hat
sich die Situation für die Alemannia nicht gerade verbessert - trotz des
Sieges und einer mit Abstrichen im Defensivbereich über 90 Minuten
hervorragenden Leistung. Wenn man allerdings in Bielefeld und Nürnberg
an die beim Fußballfest gegen Union gezeigte Leistung anknüpfen
kann, ist noch alles drin.