![]() |
|
![]() |
Langerbein - Wolters, Drsek, Baelum, Oswald - Voss
Keidel (90. Hirsch), Bugera - Spizak,
Ahanfouf (85. van Houdt), Kurth (71. El Kasmi)
(Beuckert - Schröder, Peschel, Caca / Meier) |
Straub - Landgraf (75. Michalke), Klitzpera, Brinkmann,
Ewertz - Grlic (85. Bayock), van der Luer (65. Paulus),
Pflipsen, Fiel - Meijer, Krontiris
(Memmersheim - Bediako, Mbwando / Berger) |
Das erste von vier unsäglichen Montags-Auswärtsspielen bis
Saisonende stand in Duisburg an. Dort hatten die Alemannia-Fans die Ehre,
die neue Tribüne des im Umbau befindlichen Wedaustadions einzuweihen.
Vielleicht ein gutes Omen: in der ehemaligen Gästekurve, von wo die
Alemannia-Fans in den letzten Jahren die eine oder andere Klatsche mit
ansehen mussten, standen nun die MSV-Fans. Gegengerade und Nordkurve standen
als leere Rohbauten noch nicht zur Verfügung, ebensowenig wie der
Oberrang über dem Gästeblock. Dieser ist ein bisschen klein geraten,
ca. eine Stunde vor Spielbeginn wurden die Kassen wegen angeblicher
Überfüllung geschlossen und alle Alemannia-Fans ohne Karte auf die
Haupttribüne geschickt - dabei war keineswegs der Block, sondern nur die
obersten Reihen überfüllt gewesen.
Die Alemannia hätte nach günstigen Ergebnissen am Wochenende noch
einmal die Möglichkeit gehabt, mit einem Sieg den Anschluss an die
Aufstiegsränge herzustellen. Nach den zuletzt gezeigten Leistungen schien
das allerdings ein sehr schweres Unterfangen zu werden, zumal wiederum einige
Ausfälle beklagt werden mussten. Neben den gesperrten Stefan
Blank und Daniel Gomez fielen Quido Lanzaat und Bachirou Salou
verletzungsbedingt aus. Ebenfalls nicht im Kader war nach zuletzt schwachen
Leistungen Edwin Bediako. So spielte Dennis Brinkmann für Lanzaat in der
Innenverteidung und Fabian Ewertz für Blank auf der linken Seite. Im
Mittelfeld wählte Jörg Berger eine defensive Variante mit Ivica
Grlic und Eric van der Luer vor der Abwehr und Karlheinz Pflipsen und
Cristian Fiel davor - Frank Paulus blieb zunächst auf der Bank.
Duisburg begann wie erwartet druckvoll, aber zum Glück wenig zwingend,
so dass die Alemannia die Anfangsphase ohne Gegentor überstehen konnte.
Der erste ernsthafte eigene Angriff brachte dann gleich die Führung.
Ivica Grlic spielte auf der linken Seite Fabian Ewertz an. Dessen Flanke
landete bei Karlheinz Pflipsen, der den Ball artistisch annahm und im Fallen
zum 1:0 im rechten Eck versenkte. Im Gegenzug Glück für die
Alemannia: Nach langem Einwurf von Drsek und unfreiwilliger Verlängerung
von Fabian Ewertz köpfte Markus Kurth den Ball aus fünf Metern
gegen die Latte. Ansonsten blieb der Gastgeber in der ersten Halbzeit
größtenteils harmlos. Nach einer halben Stunde konnte sich
Ahanfouf auf der rechten Seite gegen zwei Aachener durchsetzen und schoss
schließlich Eric van der Luer an, etwas später warf sich Willi
Landgraf in einen Schuss von Ahanfouf.
Von der Alemannia war außer dem Tor rein gar nichts zu sehen gewesen.
Immerhin hatte man hinten sicher gestanden. Das änderte sich nach dem
Wechsel, als Duisburg Vollgas gab und die Alemannia den Start komplett
verschlief. Willi Landgraf und Emmanuel Krontiris griffen Kai Oswald
ebensowenig konsequent an wie Alexander Klitzpera Markus Kurth. Der flankte auf
Ahanfouf, der den Platz, den ihm Dennis Brinkmann ließ, zu einem
sehesnwerten Scherenschlag und dem 1:1 nutzte - gespielt waren erst 39
Sekunden. In den folgenden Minuten kam die Alemannia kaum über die
Mittellinie - allein vier Eckbälle und drei Freistöße flogen
in den ersten zehn Minuten nach der Pause in den Aachener Strafraum. Der Ecke,
die letztendlich das entscheidende Tor brachte, gingen allerdings zwei
Fehlentscheidungen des Schiedsrichters voraus. Zuerst entschied der
Unparteiische nach einem Faller von Ahanfouf gegen Alexander Klitzpera auf
Freistoß. Den schoss Keidel über das Tor. Welche Halluzination auch
immer den Schiedsrichter dazu veranlasste, auf Eckball zu entscheiden, ist
nicht nachvollziehbar. Jedenfalls konnte die Aachener Abwehr die Ecke nach
mehreren Versuchen nicht entscheidend klären, und Thomas Baelum nutzte
die Gelegenheit zum 2:1. Die Alemannia fing sich nach dem Tor zwar
allmählich, blieb aber zu harmlos, um dem Spiel noch einmal eine Wende
zu geben. Zwanzig Minuten vor Schluss hatte die Alemannia Glück bei einem
Pfostenkopfball von Kai Oswald. Dann lenkte Dennis Brinkmann einen Schuss von
Voss über die Latte. Die Alemannia machte zwar in den letzten zehn
Minuten noch einmal Druck, hatte aber nur noch eine Chance zum Ausgleich.
Cristian Fiel setzte sich auf der rechten Seite gegen zwei Gegenspieler
durch, konnte sich aber nicht zwischen Schuss und Flanke entscheiden und
setzte den Ball schließlich am langen Pfosten vorbei. So halfen am Ende
auch die etwas merkwürdigen Auswechslungen wie Bayock für Grlic
nichts mehr.
Die Alemannia hatte wie schon in Berlin und in Mainz auswärts trotz
Halbzeitführung noch verloren. Genau diese Spiele sind es wohl, die die
Alemannia von einer Spitzenmannschaft unterscheiden und die Punkte, die am
Ende zum Aufstieg fehlen werden. Mit einer über 90 Minuten schwachen
Leistung setzte es gegen einen durchschnittlichen, ansonsten heimschwachen
Gegner eine verdiente Niederlage. Dabei waren es noch nicht einmal die Spieler
der zweiten Reihe wie der recht ordentlich spielende Fabian Ewertz, die
enttäuschten, sonderen eher die etablierten wie z.B. Erik Meijer, der
mehr Abseitsstellungen als Ballkontakte verbuchen konnte. Damit stehen in der
Rückrunde aus sechs Spielen ein Sieg und ein Unentschieden vier
Niederlagen gegenüber. Gegen Lübeck muss nun dringend gewonnen
werden, um nicht schon früh (als Herbstmeister) im Niemandsland der
Tabelle zu versinken.