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Wache - Abel (59. Rose), Friedrich, Walker (46. Nikolic),
Tavcar - Kramny, Schwarz (46. Azaouagh), Babatz - Gerber,
Auer, Dworrak
(Trainer: Klopp) |
Straub - Landgraf, Klitzpera, Bediako, Blank -
Grlic (82. Michalke), Brinkmann, Pflipsen,
Fiel (80. van der Luer) - Krontiris, Salou (66. Paulus)
(Memmersheim - Ewertz, Mbwando / Berger) |
Groß war die Euphorie rund um die Alemannia nach dem Pokalsieg gegen den
ehemaligen Europacupsieger aus Südeuropa - umso weniger durfte man beim
Auswärtsspiel in Mainz erwarten, zumal das Pokalspiel erst vier Tage her
war und den Spielern dementsprechend wahrscheinlich noch in den Knochen
steckte. Zu allem Überfluss fiel neben dem gelbgesperrten Erik Meijer
auch noch Quido Lanzaat mit einer Rippenprellung aus. Für Meijer spielte
Bachirou Salou, für Lanzaat Edwin Bediako.
Mainz begann druckvoll, aber nicht allzu zwingend. Glück hatte die
Alemannia nur in einer Szene, als Mainz nach einem überflüssigen
Aachener Ballverlust in Überzahl war und Fabian Gerber in halbrechter
Position frei zum Schuss kam - der Ball landete im Außennetz. Die
Alemannia kam allmählich besser uns Spiel und kam ihrerseits zu einigen
Torgelegenheiten. So schob Bachirou Salou den Ball nach Steilpass von
Karlheinz Pflipsen knapp am linken Pfosten vorbei. Nach 25 Minuten war es
dann soweit: Die Mainzer Fans hatten gerade ein Spruchband entrollt, auf dem
zu lesen war "Bayern schlägt doch jeder", als Karlheinz
Pflipsen auf der linken Seite Cristian Fiel schickte. Der gab den Ball flach
nach innen, wo Bachirou Salou am langen Pfosten völlig frei stand und
zur Führung traf. Das Spruchband wurde in diesem Moment hastig wieder
eingerollt. Mainz zeigte sich nicht geschockt und setzte die Alemannia in
den nächsten Minuten mächtig unter Druck. Pech hatte Christof
Babatz mit einem 25m-Schuss, der an den linken Torpfosten klatschte. Nicht
mal eine Minute später musste Stephan Straub im Fünfmeterraum in
höchster Not gegen Markus Dworrak klären. Karlheinz Pflipsen hatte auf der anderen Seite
das 2:0 auf dem Fuß, konnte einen Steilpass von Dennis Brinkmann aber
nicht ganz erreichen. Das 2:0 fiel dann kurz vor der Pause, als Dimo Wache
bei einem langen Ball von Stefan Blank weit aus seinem Sechzehner herauskommen
musste. Wache wollte den Ball köpfen, lief aber am Leder vorbei, und
Emmanuel Krontiris bedankte sich und schob den Ball ins leere Tor. Mainz war
nun völlig verunsichert und hatte Glück, das erst einmal zur Pause
gepfiffen wurde.
Zur Halbzeit wechselte Jürgen Klopp zweimal aus, und seine Mannschaft
kam wie verwandelt aus der Kabine. Die Hausherren gaben Vollgas, und die
Alemannia hatte leider kaum etwas entgegenzusetzen. Bei einem langen Ball von
Christof Babatz stand Alexander Klitzpera falsch zum Ball, und Manuel Friedrich
konnte den Ball über den zögerlich herauslaufenden Stephan Straub
hinweg zum frühen Anschlusstor ins Tor köpfen. Das war genau das,
was nicht passieren durfte, und fast wäre es schnell noch schlimmer
gekommen. Benjamin Auer setzte sich am Strafraum gegen Alexander Klitzpera
durch, strauchelte aber beim Abschluss, der Stephan Straub so keine Mühe
bereitete. Dann schoss Markus Dworrak aus der Distanz knapp drüber. Mitte der
zweiten Halbzeit hatte die Alemannia das Spiel wieder etwas besser im Griff,
und man konnte sich allmählich Hoffnungen machen, dass das
Ergebnis über die Zeit gerettet werden könnte. Bachirou Salou hatte nach
Ecke von Ivica Grlic und abermaligem Fehlgriff von Dimo Wache sogar das 3:1
auf dem Kopf, zielte aber zu hoch. Der Ausgleich eine Viertelstunde vor
Schluss war selten überflüssig. Ivica Grlic ging im Mittelfeld zu
zögerlich in einen Zweikampf, und Mainz konnte Tempo machen. Markus Dworrak
brachte den Ball von der rechten Seite, von Stefan Blank nicht energisch
genug angeganegn, in die Mitte. Dort geriet Edwin Bediako kaum bedrängt
ins Stolpern und bugsierte den Ball zum Ausgleich in die lange Ecke des
eigenen Tores. Mainz hatte nun wieder Aufwind, und es kam, wie es kommen
musste: Wieder verlor Ivica Grlic im Mittelfeld einen wichtigen Zweikampf, und
Markus Dworrak kam 20 Meter vor dem Tor bedrängt von Stefan
Blank an den Ball. Er zog nach innen, Edwin Bediako übernahm, ließ
Dworrak aber zum Schuss kommen. Stephan Straub machte sich lang, konnte
Dworraks Flachschuss aber nur abklatschen. Benjamin Auer reagierte am
schnellsten und fädelte geschickt in Stephan Straub zum
spielentscheidenden Elfmeterpfiff ein. Nach dem albernen Faller von Eric
Meijer im Hinspiel war das wahrscheinlich ausgleichende Gerechtigkeit.
Die Niederlage bei den spielerisch alles andere als überragend
auftretenden Mainzern war über 90 Minuten verdient, aber mehr als ärgerlich. Das Zweikampfverhalten
einiger Spieler ließ in der zweiten Halbzeit sehr zu wünschen
übrig, was sich nur zum Teil durch nachlassende Kräfte wegen des
Bayern-Spiels erklären lässt. Auch Erik Meijer, der den einen oder
anderen Ball hätte halten und für Entlastung sorgen können,
wurde in der zweiten Hälfte vermisst. Dazu kamen dumme Fehler wie das
Eigentor, und nach Berlin wurde damit auswärts schon zum zweiten Mal
eine Führung aus der Hand gegeben. Damit ist die Alemannia nach zwei
Niederlagen zum Auftakt der Rückrunde auf den vierten (nach dem
Montagsspiel wahrscheinlich auf den fünften) Platz zurückgefallen -
wohlgemerkt nicht durch DFB-Urteile, sondern durch überflüssige
Niederlagen. Sollte gegen Cottbus auch nicht gewonnen werden, wäre der
Anschluss an die Spitze für's Erste verloren.