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Straub - Landgraf, Klitzpera, Bediako, Lanzaat - Grlic,
Paulus, Pflipsen (89. van der Luer), Brinkmann - Meijer,
Krontiris (82. Mbwando)
(Memmersheim - Ewertz, Blank, Bayock / Berger) |
Adler - Raickovic, Costa, Izepon (84. Kampf) -
Montero (60. Simioni), Scharpenberg, Aliaj,
Ouedraogo (60. Beliakov), Radulovic, Rietpietsch -
Velichkov
(Nulle - Remacle, Catic, Salifou / Andersen) |
Alemannia gegen Oberhausen - was in der Regionalliga noch Highlight der Saison
war, geriet in der 2. Liga zunehmend zum Langweiler. Dieses Mal sollte es
allerdings etwas besonderes werden. Nicht nur, dass je nach Sichtweise der
4. gegen den 3. bzw. der 1. gegen den 4. spielte... es war auch das erste
Heimspiel nach den Vorfällen mit Wolfgang Wolf und Daniel Gomez. Dies
äußerte sich zum einen in einigen dezenten baulichen
Veränderungen - die "Affen aus dem Zoo" kamen diesmal nicht aus
Oberhausen. Bemerkenswert war zum anderen eine Ansprache von Prof. Heinrichs
vor dem Spiel. Der stellte zwar richtigerweise noch einmal die Werfer vom
Nürnberg-Spiel an den Pranger, vergaß aber wieder einmal, eigene
Fehler anzusprechen wie die Verlegung der Trainerbänke vor die
Überdachte trotz Warnungen vor allem von Seiten der IG. Im übrigen
bemerkte er, man habe das Urteil akzeptiert, um ein Zeichen gegen Gewalt zu
setzen. Das ist bemerkenswert, denn in der Zeitung kam es so rüber, als
habe man das Urteil akzeptiert, weil man wegen der Gomez-Sache von DFB und
Nürnberg erpressbar war. Schön, dass das klargestellt wurde -
offenbar haben wir Punkte zu verschenken... Die Oberhausener
präsentierten diverse Spruchbänder, auf denen zu lesen war
"welche Hure, welches Vieh schuf den Aachener Tivoli?" (naja) und
"hat ma' jemand Feuer?" (nett). Auf Aachener Seite gab es nichts
dergleichen trotz der reichhaltigen Möglichkeiten wie "wenn
Simulanten doppelt sehen, müssen Fans jetzt draußen stehen",
"ob Becher oder Waffennarr, vor Angst sind Nürnbergs Profis
starr" oder schlicht "lieber toth als roth".
Bei der Alemannia fehlte nach wie vor der grippegeschwächte Stefan Blank.
Für ihn begann erwartungsgemäß nicht wie in Braunschweig
Fabian Ewertz, sondern Eddie Bediako. Unsere Mannschaft begann forsch. Nach
zwei Minuten schickte Karlheinz Pflipsen auf der rechten Seite Frank Paulus.
Der sah auf der anderen Seite Dennis Brinkmann, dessen Flachschuss eine
sichere Beute von Oliver Adler wurde. Die Fans taten in der ersten Halbzeit
alles, um ihre Mannschaft schon einmal akkustisch auf das Geisterspiel
vorzubereiten, es war leise wie lange nicht mehr. So bot die kurze Boxerei,
die sich die Oberhausener mit Security und Polizei lieferten, eine willkommene
Abwechslung. Lebhafter als auf den Rängen ging es auf dem Rasen zu. Zwei
Freistöße von Ivica Grlic brachten Gefahr. Der erste ging flach
in Richtung linke Ecke und wurde von Oliver Adler aus dem Eck gefischt, der
zweite landete an der Torlatte. Im Nachsetzen köpfte Erik Meijer Oliver
Adler den Ball aus vier Metern in die Arme. Dann war es Emmanuel Krontiris,
der einen Kopfball nach Flanke von Willi Landgraf neben das Tor setzte. Die
Alemannia spielte insgesamt stark auf und drängte auf die Führung.
Erik Meijer lenkte eine Hereingabe von Dennis Brinkmann gegen die Latte.
Zwei Lattenschüsse, kein Tor - als ob es in dieser Woche nicht schon genug
Unglück gegeben hätte. Wenig später konnte sich Oberhausens
bester Mann, Torwart Adler, nach einem Kopfball von Frank Paulus erneut
auszeichnen. Einmal konterte Oberhausen gefährlich. Bojko Velichkov nahm einen
langen Pass auf und lief frei auf das Tor zu, wurde aber noch von Willi
Landgraf im letzten Moment abgegrätscht. Den Nachschuss entschärfte
Stephan Straub. Die letzte gute Szene vor der Pause hatte Frank Paulus mit
einem Flachschuss aus gut 20 Metern.
Fünf Minuten nach dem Wechsel brachte Frank Paulus in Ball in die Mitte,
und der Oberhausener Andre Astorga ließ ihn unglücklich abprallen.
Karlheinz Pflipsen reagierte am schnellsten und schoss zum verdienten 1:0 ein.
Oberhausen tat nun mehr nach vorne. Nach einer Ecke und
Kopfballverlängerung von Hugo Costa kam David Montero drei Meter vor der
Torlinie zur Schuss, traf den Ball aber nicht richtig. Es entwickelte sich
ein sehr gutes Zweitligaspiel. Für den nächsten schönen
Spielzug sorgte die Alemannia. Dennis Brinkmann spielte steil auf Eric
Meijer, dessen Hereingabe wieder Brinkmann volley übers Tor setzte.
Etwas später hätte die Entscheidung fallen müssen: Erik Meijer
erlief eine zu kurze Rückgabe von Dejan Raickovic. Oliver Adler versuchte
zu retten, spielte den Ball aber vor die Füße von Emmanuel
Krontiris. Der setzte einen Heber in Richtung leeres Tor an, aber der Ball
drehte sich im letzten Moment am rechten Pfosten vorbei. Nach Pass von Mike
Rietpietsch tauchte Alassane Ouedraogo (der vor anderthalb Jahren bei der
Alemannia einige Zeit im Probetraining war) halbrechts frei vor dem Tor auf,
aber Stephan Straub war auf dem Posten. Nach Freistoß von Ivica Grlic
fand sich Alexander Klitzpera plötzlich frei vor dem Tor wieder, verfehlte
aber irgendwie mit dem Kopf den Ball. Eine Viertelstunde vor Schluss wurde
Jörg Berger wegen Reklamierens auf die Tribüne geschickt - als ob
die Trainerbänke nicht ohnehin schon auf der Tribüne stehen
würden. Etwas später bereitete Erik Meijer mit der Hacke (wie in
Braunschweig) die nächste dicke Chance von Karlheinz Pflipsen vor, der
aber dieses Mal nur Oliver Adler anschoss. Die allergrößte
Gelegenheit zum 2:0 hatte wieder Karlheinz Pflipsen, der nach Hereingabe von
Dennis Brinkmann aus sieben Metern am linken Pfosten vorbeischoss.
Es blieb beim insgesamt verdienten 1:0. Einziger Wermutstropfen war am Ende
die fünfte gelbe Karte von Ivica Grlic. Damit ist die Alemannia wieder
Tabellenführer und würde bei einer Aberkennung der
Bielefeld-Punkte auf Platz fünf zurückfallen, was sich schon etwas
freundlicher liest als vor dem Spiel. Über den Vorsprung, den die
Alemannia mit den Nürnberg-Punkten hätte, denkt man besser nicht
nach...