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Straub (10. Nicht) - Stehle, Herzig, Klitzpera, Leiwakabessy -
Lehmann, Pinto (63. Fiel), Rösler, Reghecampf - Schlaudraff,
Ibisevic
(Sichone, Casper, Heidrich, Özgen, Quotschalla / Frontzeck) |
Weidenfeller - Degen (82. Sahin), Brzenska, Wörns,
Dede - Kruska, Kringe, Pienaar (88. Saka), Tinga -
Smolarek (76. Valdez), Frei
(Pirson - Hünemeier, Gordon, Amoah / Doll) |
Zum ersten Mal seit 1975 kam es am Tivoli in einem Meisterschaftsspiel zum
Klassiker Aachen gegen Dortmund. In der Zwischenzeit hat sich einiges getan in Dortmund,
man gewann diverse Titel, haute Millionen für überteuerte Spieler
raus und hat irgendwie immer noch eine Bundesligalizenz, während
benachbarte Vereine wie Herne, Wanne-Eickel usw. an der Nähe zu Dortmund
zugrunde gingen. Auch in Aachen bleibt man seit den 90ern nicht von diversen
Gestalten mit neongelb-schwarzem Gerümpel an Körper, Auto und
Wohnung verschont. Immerhin standen sie nach sechs Auswärtsniederlagen
zum ersten Mal seit 1969 in der Tabelle hinter uns und hätten bei einer
Niederlage in Aachen gute Chancen gehabt, dem FC Schalke als Zweitligist zur
Meisterschaft zu gratulieren.
In Aachen bemühte man sich nach Kräften, dass sich die Dortmunder
dank diverser Kommerzkacke wie zu Hause fühlten. Während die
Anzeigetafel wie gewohnt vor sich hin lärmte, kamen aus allen Richtungen
Ballons, Zeppeline und Flugzeuge mit irgendeinem Werbeschriftzug
angeflogen. Leider stürzte nichts von all dem ab, sonst hätten wir
an diesem Tag wenigstens etwas zu lachen gehabt. Unten auf der Erde war Nico
Herzig nach ausgestandenen Problemen im gebrochenen
Mittelfuß wieder für Moses Sichone dabei, ansonsten vertraute
Michael Frontzeck der Formation aus Stuttgart. Die Gäste versäumten
es leider, an ihre grandios beschissenen Leistungen der letzten Wochen
anzuknüpfen und hatten gleich nach drei Minuten ihre erste
Großchance. Nach Flanke von Frei ließ Kringe Jeffrey Leiwakabessy
aussteigen, brachte aber mit links zu wenig Druck hinter den Ball. Auf der
anderen Seite fälschte Degen einen Schuss von Sergio Pinto ab, aber
Weidenfeller war auf dem Posten. Nach zehn Minuten prallte Stephan Straub bei
einem überflüssigen Ausflug mit Thomas Stehle zusammen und konnte
nicht weiterspielen. Auf diesen Schreck folgte sehr schnell der nächste:
Nach Freistoß Kruska war Wörns mit dem Kopf eher am Ball als Nico
Herzig, und der eingewechselte Kristian Nicht musste zum ersten Mal hinter
sich greifen. Die Alemannia brachte bis zum Wechsel gar nichts zustande, die
Führung der Gäste ging in Ordnung.
Noch schlimmer wurde es nach der Pause. Ein langer Ball von Dede sprang auf,
Nico Herzig war kurzzeitig indisponiert, Smolarek köpfte auf Frei, und
der traf zum 0:2. Unsere Hintermannschaft verlor nun minutenlang komplett
die Ordnung, während uns die Gäste mit wiedererlangtem
Selbstvertrauen schwindelig spielten. Nach Hereingabe von Kringe stand Pienaar
völlig frei, setzte den Ball aber links daneben. Das 0:3 fiel dann durch
einen Flachschuss von Frei nach Ballstafette über Pienaar, Wörns
(per Hacke) und Dede. Bei eigenem Freistoß war unsere Mannschaft weit
aufgerückt, Smolarek schickte Tinga steil, und der brachte das Ergebnis
in deprimierende Dimensionen. Immerhin blieb es bei vier Gegentoren. Vedad
Ibisevic traf nach Flanke des eingewechselten Cristian Fiel zum 1:4, und das
2:4 von Cristian Fiel wurde auf der Torlinie durch eine Parade von Dede
verhindert, der Glück hatte, dass der offenbar unter Drogen stehende
Schiedsrichter mit zunehmender Spieldauer immer weniger mitbekam.
Schon zum dritten Mal in dieser Saison fing sich die Alemannia im eigenen
Stadion vier Gegentore und kassierte völlig verdient die siebte
Heimniederlage. Nach den folgenden schweren Auswärtsaufgaben kann man
sich jetzt ganz schnell wieder ganz weit
unten wiederfinden. Das letzte Osterfest war irgendwie schöner.