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Stuckmann - Holsing, Amedick, Grimm, Tauer -
Graf, Bick, Lieberknecht (77. Celikovic),
Rodrigues (54. Fuchs) - Rische, Kuru (54. Heun)
(Kunze - Sümnich, Jülich, Caruso / Krüger) |
Nicht - Casper, Klitzpera, Sichone, Noll - Plaßhenrich, Pinto,
Rösler (70. Sukalo), Koen (60. Dum) - Schlaudraff,
Ebbers (76. Meijer)
(Straub - Landgraf, Heidrich, Fiel / Hecking) |
Die Vorfreude auf die Bundesliga wächst von Woche zu Woche, und
großen Anteil daran hat das hoffentliche Ende des Terminterrors. Mit
dem Ferienbeginn-Freitagsspiel bei Eintracht Braunschweig hatte die DFL jedenfalls wieder
mal ganz tief in die Kloake gegriffen. Wenn man uns auf dem Weg zum Aufstieg
schon anderweitig keine Steine in den Weg legen kann, helfen vielleicht
einige Staus. 4km bei Remscheid, Unfall in der Baustelle bei Wuppertal und
20km, 4km bei Hagen, 8km am Hagener Kreuz, 10km auf der A44, ein
Vorschlaghammer auf der Fahrbahn bei Bielefeld (die wollen uns offenbar nicht
in der Bundesliga), im weiteren Verlauf 4km bei Herford, 6km bei Porta
Westfalica, im weiteren Verlauf etc. etc. Während die Radioansager die
Staus irgendwann nur noch mit den Worten "zum Beispiel"
ankündigten, lernten wir auf diese Weise immerhin einmal die herrliche
Innenstadt von Hagen sowie obskure Orte wie Hemer, Voßwinkel oder Haaren
bei Paderborn kennen, nur um hinterher fluchend sich gegenseitig
überholende LKWs von hinten zu betrachten. Nach sieben Stunden
pünktlich im Gästeblock angekommen, wurde man wie in Braunschweig
gewohnt erst einmal ein wenig nassgeregnet. Das Stadion an der Hamburger
Straße war bis auf die Gästekurve sehr gut gefüllt, und es
wurde, ebenfalls mit Ausnahme der Gästekurve, ein beeindruckender
Lärm veranstaltet.
Bei der Alemannia war Moses Sichone wieder dabei, Thomas Stehle fehlte gelbgesperrt.
Sergio Pinto ersetzte den noch nicht wiedergenesenen Laurentiu Reghecampf im
rechten Mittelfeld, Mirko Casper nahm Pintos Position rechts hinten ein.
Cristian Fiel bekam passend zu seinen laufenden Vertragsverhandlungen eine
schöpferische Pause verordnet, für ihn spielte Erwin Koen. Die Alemannia
spielte nicht wirklich gut, aber erschreckend effektiv und abgewichst.
Thorsten Stuckmann reagierte bei einem abgefälschten Freistoß von
Erwin Koen glänzend und rettete einmal gegen Jan Schlaudraff. Die
Gastgeber verzeichneten zwei halbe Chancen durch Finn Holsing und Daniel Graf.
Viel mehr passierte nicht, bis Marco Grimm zwei Minuten vor der Pause in den
Boden trat, Sascha Rösler links auf Marius Ebbers legte und der den
Ball eiskalt zum 0:1 ins rechte Eck schob. Sekunden später hatte Ebbers
nach Hereingabe von Jan Schlaudraff sogar das 0:2 auf dem Fuß.
Die Eintracht verstärkte nach dem Wechsel ihre Bemühungen. Kristian
Nicht parierte einen Kopfball von Daniel Graf nach Ecke von Finn Holsing. Auf
der anderen Seite gab es genügend Kontergelegenheiten, die das Spiel
hätten entscheiden können. Per Körpertäuschung und
schnellem Antritt entwischte Marius Ebbers der versammelten Braunschweiger
Hintermannschaft und scheiterte nur an Torwart Stuckmann. Die Alemannia zeigte
sich beim einen oder anderen Konter zu verspielt und geriet gegen Ende
immer mehr unter Druck, hatte aber wieder mal das Glück, das in den
letzten Jahren fehlte. Moses Sichone rettete auf der Linie gegen Lars Fuchs,
etwas später platzierte Jürgen Rische einen Kopfball genau in die
Arme von Kristian Nicht. Dann stand Daniel Graf nach langem Ball von Jan Tauer
frei vor Nicht, aber der blieb Sieger. Wie schon gegen 1860 schien
unser Tor am Ende wie vernagelt zu sein, und auch Emil Noll und Erik Meijer
konnten nacheinander im Strafraum ungestraft den Mbwando machen.
Dem Away-Support fehlte noch die Erstligareife, auch der spielerische Glanz
fehlte über weite Strecken, aber die Mannschaft ist in den richtigen
Momenten da und gewinnt die Spiele trotz fehlender Frische. Viele Gegentore und
lange Gesichter auf der Rückfahrt von Auswärtsspielen sind
Geschichte und durch
wöchentliche Feiern abgelöst worden. Die ganz große
Feier wird irgendwann in den nächsten Wochen folgen, evtl. sogar schon
diesen Donnerstag. Obwohl es keinen ernsthaften Zweifel mehr gibt, kann ich
es immer noch nicht glauben.