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Straub - Landgraf (67. Mbwando), Klitzpera, Lanzaat, Blank -
Grlic, Paulus, Pflipsen, Brinkmann (75. Michalke) -
Krontiris (79. Gomez), Meijer
(Memmersheim - Bediako, Ewertz, Bayock / Berger) |
Heerwagen - Grassow, Loose, Seifert, Liebers -
Leitl (62. Zimmermann), Omodiagbe,
da Costa (72. Janic), Strehmel (62. Römer), Sukalo -
Copado
(Trainer: Frank) |
Aachen gegen Unterhaching hieß am achten Spieltag das
Montagabend-Topspiel von DSF und DFL - eine Ansetzung, bei der vor allem
die Fans von Unterhaching in die Röhre schauen, ähnlich wie die
Alemannia-Fans vier Wochen später beim Montagsspiel in Berlin. Dank der
Fernsehübertragung fanden nur 9000 Zuschauer den Weg ins Stadion,
darunter bestenfalls 40 tapfere Gäste aus Unterhaching. Jörg Berger
vertraute gegen Copado & Co. derselben Startformation wie beim 5:3 in
Lübeck. Willi Landgraf (450 Zweitligaspiele, die meisten für
einen Regionalligisten aus der Nähe von Bottrop) wurde vor dem Spiel
von Jo Montanes (479 Zweitligaspiele, alle für die Alemannia) für
sein 450. Spiel geehrt.
Mit dem 5:3 in Rücken ging es munter los. In der 8. Minute leitete Ivica
Grlic mit einem schnell ausgeführten Freistoß die Führung ein.
Willi Landgraf flankte auf Erik Meijer, der höher sprang als Norman
Loose und den Ball auf Karlheinz Pflipsen ablegte. Der zimmerte den Ball zum
frühen 1:0 in die lange Ecke. Zwei Minuten später gab Stefan Leitl
bedrängt von Quido Lanzaat den ersten Warnschuss für die Gäste
ab. Mitte der ersten Hälfte wurden die Gäste immer stärker
und drängten massiv auf den Ausgleich. Nach 25 Minuten versuchte sich
Francisco Copado (neun Tore in sieben Spielen) im Strafraum gegen zwei
Aachener. Der Ball sprang zu Goran Sukalo, der in höchster Not von
hinten von Willi Landgraf abgegrätscht wurde. Landgraf traf Ball und ein
bisschen Gegner und hatte Glück, dass nicht gepfiffen wurde. Copado
schoss schließlich drüber, und die Gefahr war zunächst
gebannt - allerdings nur für zwei Minuten. Dann trat Quido Lanzaat am
Ball vorbei, Alexander Klitzpera grätschte ins Leere und Francisco
Copado war halbrechts ganz alleine durch. Zum Glück zeigte er sich
diesmal wenig treffsicher und schob den Ball am langen Pfosten vorbei. Nach
35 Minuten war es dann doch passiert: Eine Ecke von Francisco Copado
verpasste Darlington Omodiagbe am kurzen Pfosten, aber Dennis Grassow war
am langen Pfosten zur Stelle und köpfte den aufsetzenden Ball aus
kurzer Distanz zum 1:1 über die Linie. Die Alemannia zeigte sich
keineswegs geschockt, bereits im Gegenzug brachte ein Fernschuss von Ivica
Grlic Gefahr für das Hachinger Tor. Das Spiel stand auf der Kippe, umso
wichtiger war das 2:1 noch vor der Pause. Ivica Grlic hatte auf der rechten
Seite Frank Paulus angespielt. Dessen Flanke erreichte Erik Meijer, der sich
im Kopfballduell gegen zwei Hachinger durchsetzte und zurück auf Frank
Paulus legte. Der traf aus 22 Metern genau in den Winkel. Philipp Heerwagen
war mit den Fingern noch am Ball, hatte aber keine Chance gegen den hart
getretenen Schuss von Blank. Es hätte sogar noch das 3:1 vor dem
Wechsel fallen können, aber Erik Meijer verfehlte mit einem Kopfball
nach Flanke von Stefan Blank um Haaresbreite das Tor.
Wie schon gegen Duisburg sah es kurze Zeit so aus, als würde man es
versäumen, den Sack zuzumachen und müsste bis zum Ende zittern.
Bei einem Konter stand Frank Paulus nach Anspiel von Dennis Brinkmann frei
vor Heerwagen, zielte aber knapp am kurzen Pfosten vorbei. Unterhaching
schien nun stärker zu werden und langsam aber sicher dem Ausgleich
näher zu kommen, als Stefan Blank aus der eigenen Hälfte heraus
zum Spurt ansetzte und nicht angegriffen wurde. Blank spielte steil auf
Emmanuel Krontiris, der den Ball schön auf Erik Meijer
zurücklegte. Der fackelte nicht lange und schloss zum vorentscheidenden
3:1 ab. Fünf Minuten später blieb ein Freistoß der
Gäste in der Mauer hängen, und die Alemannia konterte wieder
einmal vorbildlich. Über Krontiris und Blank landete der Ball bei
Karlheinz Pflipsen, der im Strafraum einen Haken schlug und bei der
Gelegenheit von Hendrik Liebers gepflegt weggetreten wurde. Der
Schiedsrichter sah das nicht, und so gab es zwischen all dem Torjubel
wenigstens noch Gelegenheit für einige "Schwarze Sau"-Rufe.
Mitte der zweiten Halbzeit zirkelte Francisco Copado einen Freistoß
fast von der Außenlinie auf die kurze Ecke, aber Stephan Straub
hatte aufgepasst. Auf der anderen Seite lief der Ball immer besser durch die
Reihen. Erik Meijer bediente mit einem Hackentrick den eingewechselten
George Mbwando. Dessen Hereingabe klärte Matthias Zimmermann im letzten
Moment vor Dennis Brinkmann. Dann gab es nach Foul von Omodiagbe an
Brinkmann Freistoß für die Alemannia am linken Strafraumeck. Ivica
Grlic zirkelte den Ball zum 4:1 in den Winkel. Zehn Minuten vor Schluss
stocherte Kai Michalke eine Grlic-Ecke zu Stefan Blank, der vom
Elfmeterpunkt aus weit über das Tor schoss. Wenig später bediente
Ivica Grlic Karlheinz Pflipsen mit einem schönen Heber, aber der konnte
den Ball nicht rechtzeitig unter Kontrolle bringen. Fünf Minuten vor
Schluss wurde George Mbwando in der Mitte nicht angegriffen und nutzte dem
Platz zu einem perfekt getimeten Anspiel auf Kai Michalke. Der traf den
linken Innenpfosten, von wo der Ball zum sensationellen 5:1 ins Tor sprang.
Mit La Ola und HUMBA wurde das nicht für möglich gehaltene
Ergebnis auf den Rängen gefeiert.
Die Alemannia hatte eine in allen Teilen hervorragende Leistung geboten gegen
eine Mannschaft, die in der ersten Halbzeit durchaus ihre Klasse andeuten
konnte. Seit 1998 (6:1 gegen Dortmund Amat.)
hatte die Alemannia keine fünf Tore mehr in einem Spiel geschossen, und
nun gleich zweimal hintereinander. Damit ist die Alemannia auf Platz fünf
vorgerückt, punktgleich mit dem Tabellendritten aus Cottbus. Bei einem
6:1 hätte man sogar Unterhaching überholt. Die Alemannia hat somit
die meisten Tore in der Liga geschossen, die meisten kassiert und
hat fünf Punkte mehr auf dem Konto als Eugen Hach und Greuther
Fürth...