Mo, 06.10.03:
ALEMANNIA - SpVgg Unterhaching 5:1 (2:1)
Straub - Landgraf (67. Mbwando), Klitzpera, Lanzaat, Blank - Grlic, Paulus, Pflipsen, Brinkmann (75. Michalke) - Krontiris (79. Gomez), Meijer
(Memmersheim - Bediako, Ewertz, Bayock / Berger)
Heerwagen - Grassow, Loose, Seifert, Liebers - Leitl (62. Zimmermann), Omodiagbe, da Costa (72. Janic), Strehmel (62. Römer), Sukalo - Copado
(Trainer: Frank)

Zuschauer: 9018 (ca. 40 aus Unterhaching)
Gelb: Landgraf - da Costa

1:0 Pflipsen (8.; Landgraf, Meijer)
1:1 Grassow (35.)
2:1 Blank (41.; Paulus; Meijer)
3:1 Meijer (58.; Blank, Krontiris)
4:1 Grlic (71.)
5:1 Michalke (84.; Mbwando)





Aachen gegen Unterhaching hieß am achten Spieltag das Montagabend-Topspiel von DSF und DFL - eine Ansetzung, bei der vor allem die Fans von Unterhaching in die Röhre schauen, ähnlich wie die Alemannia-Fans vier Wochen später beim Montagsspiel in Berlin. Dank der Fernsehübertragung fanden nur 9000 Zuschauer den Weg ins Stadion, darunter bestenfalls 40 tapfere Gäste aus Unterhaching. Jörg Berger vertraute gegen Copado & Co. derselben Startformation wie beim 5:3 in Lübeck. Willi Landgraf (450 Zweitligaspiele, die meisten für einen Regionalligisten aus der Nähe von Bottrop) wurde vor dem Spiel von Jo Montanes (479 Zweitligaspiele, alle für die Alemannia) für sein 450. Spiel geehrt.
Mit dem 5:3 in Rücken ging es munter los. In der 8. Minute leitete Ivica Grlic mit einem schnell ausgeführten Freistoß die Führung ein. Willi Landgraf flankte auf Erik Meijer, der höher sprang als Norman Loose und den Ball auf Karlheinz Pflipsen ablegte. Der zimmerte den Ball zum frühen 1:0 in die lange Ecke. Zwei Minuten später gab Stefan Leitl bedrängt von Quido Lanzaat den ersten Warnschuss für die Gäste ab. Mitte der ersten Hälfte wurden die Gäste immer stärker und drängten massiv auf den Ausgleich. Nach 25 Minuten versuchte sich Francisco Copado (neun Tore in sieben Spielen) im Strafraum gegen zwei Aachener. Der Ball sprang zu Goran Sukalo, der in höchster Not von hinten von Willi Landgraf abgegrätscht wurde. Landgraf traf Ball und ein bisschen Gegner und hatte Glück, dass nicht gepfiffen wurde. Copado schoss schließlich drüber, und die Gefahr war zunächst gebannt - allerdings nur für zwei Minuten. Dann trat Quido Lanzaat am Ball vorbei, Alexander Klitzpera grätschte ins Leere und Francisco Copado war halbrechts ganz alleine durch. Zum Glück zeigte er sich diesmal wenig treffsicher und schob den Ball am langen Pfosten vorbei. Nach 35 Minuten war es dann doch passiert: Eine Ecke von Francisco Copado verpasste Darlington Omodiagbe am kurzen Pfosten, aber Dennis Grassow war am langen Pfosten zur Stelle und köpfte den aufsetzenden Ball aus kurzer Distanz zum 1:1 über die Linie. Die Alemannia zeigte sich keineswegs geschockt, bereits im Gegenzug brachte ein Fernschuss von Ivica Grlic Gefahr für das Hachinger Tor. Das Spiel stand auf der Kippe, umso wichtiger war das 2:1 noch vor der Pause. Ivica Grlic hatte auf der rechten Seite Frank Paulus angespielt. Dessen Flanke erreichte Erik Meijer, der sich im Kopfballduell gegen zwei Hachinger durchsetzte und zurück auf Frank Paulus legte. Der traf aus 22 Metern genau in den Winkel. Philipp Heerwagen war mit den Fingern noch am Ball, hatte aber keine Chance gegen den hart getretenen Schuss von Blank. Es hätte sogar noch das 3:1 vor dem Wechsel fallen können, aber Erik Meijer verfehlte mit einem Kopfball nach Flanke von Stefan Blank um Haaresbreite das Tor.
Wie schon gegen Duisburg sah es kurze Zeit so aus, als würde man es versäumen, den Sack zuzumachen und müsste bis zum Ende zittern. Bei einem Konter stand Frank Paulus nach Anspiel von Dennis Brinkmann frei vor Heerwagen, zielte aber knapp am kurzen Pfosten vorbei. Unterhaching schien nun stärker zu werden und langsam aber sicher dem Ausgleich näher zu kommen, als Stefan Blank aus der eigenen Hälfte heraus zum Spurt ansetzte und nicht angegriffen wurde. Blank spielte steil auf Emmanuel Krontiris, der den Ball schön auf Erik Meijer zurücklegte. Der fackelte nicht lange und schloss zum vorentscheidenden 3:1 ab. Fünf Minuten später blieb ein Freistoß der Gäste in der Mauer hängen, und die Alemannia konterte wieder einmal vorbildlich. Über Krontiris und Blank landete der Ball bei Karlheinz Pflipsen, der im Strafraum einen Haken schlug und bei der Gelegenheit von Hendrik Liebers gepflegt weggetreten wurde. Der Schiedsrichter sah das nicht, und so gab es zwischen all dem Torjubel wenigstens noch Gelegenheit für einige "Schwarze Sau"-Rufe. Mitte der zweiten Halbzeit zirkelte Francisco Copado einen Freistoß fast von der Außenlinie auf die kurze Ecke, aber Stephan Straub hatte aufgepasst. Auf der anderen Seite lief der Ball immer besser durch die Reihen. Erik Meijer bediente mit einem Hackentrick den eingewechselten George Mbwando. Dessen Hereingabe klärte Matthias Zimmermann im letzten Moment vor Dennis Brinkmann. Dann gab es nach Foul von Omodiagbe an Brinkmann Freistoß für die Alemannia am linken Strafraumeck. Ivica Grlic zirkelte den Ball zum 4:1 in den Winkel. Zehn Minuten vor Schluss stocherte Kai Michalke eine Grlic-Ecke zu Stefan Blank, der vom Elfmeterpunkt aus weit über das Tor schoss. Wenig später bediente Ivica Grlic Karlheinz Pflipsen mit einem schönen Heber, aber der konnte den Ball nicht rechtzeitig unter Kontrolle bringen. Fünf Minuten vor Schluss wurde George Mbwando in der Mitte nicht angegriffen und nutzte dem Platz zu einem perfekt getimeten Anspiel auf Kai Michalke. Der traf den linken Innenpfosten, von wo der Ball zum sensationellen 5:1 ins Tor sprang. Mit La Ola und HUMBA wurde das nicht für möglich gehaltene Ergebnis auf den Rängen gefeiert.
Die Alemannia hatte eine in allen Teilen hervorragende Leistung geboten gegen eine Mannschaft, die in der ersten Halbzeit durchaus ihre Klasse andeuten konnte. Seit 1998 (6:1 gegen Dortmund Amat.) hatte die Alemannia keine fünf Tore mehr in einem Spiel geschossen, und nun gleich zweimal hintereinander. Damit ist die Alemannia auf Platz fünf vorgerückt, punktgleich mit dem Tabellendritten aus Cottbus. Bei einem 6:1 hätte man sogar Unterhaching überholt. Die Alemannia hat somit die meisten Tore in der Liga geschossen, die meisten kassiert und hat fünf Punkte mehr auf dem Konto als Eugen Hach und Greuther Fürth...

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