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Straub - Landgraf (82. Bediako), Klitzpera, Lanzaat, Heeren -
Mbwando, van der Luer (93. F. Schmidt), Grlic, Pflipsen -
Ivanovic (85. Lämmermann), Spizak
(Memmersheim - Ferl, Bayock, Zimmermann / Berger) |
Nikolov - Bindewald, Tsoumou-Madza, Keller
Wiedener (46. Kryszalowicz) - Streit, Schur,
Montero (46. Skela), Bürger (82. Diakité) -
Guié-Mien, Jones
(Menger - Günther, Toppmöller, Branco / Reimann) |
Die Niederlage in Trier bedeutete für die Alemannia einen Rückfall
in vergangen geglaubte Zeiten. Gegen die Frankfurter Eintracht erhielten nun
dieselben elf Spieler, die in Trier so desolat aufgetreten waren, die Chance
zur Rehabilitation. Dabei traf man mit Frankfurt im vierten Heimspiel
bereits auf den dritten Aufstiegsfavoriten.
Den besseren Start erwischte die Eintracht. Drei Minuten waren gespielt, als
im Duell "Gras vs. Suff" Quido Lanzaat am Ball vorbeilief und
Jermaine Jones plötzlich frei vor Straub auftauchte. Der war im
Gegensatz zu seinen Vorderleuten hellwach und verhinderte per Fußabwehr
den frühen Rückstand. Die erste Chance für die Alemannia
bereitete Uwe Bindewald vor, der einen Grlic-Freistoß mit einem
Querschläger auf Miroslaw Spizak vorlegte. Dessen Volleyschuss aus
spitzem Winkel geriet etwas zu lasch, um Oka Nikolov ernsthaft in
Bedrängnis zu bringen. Die Alemannia nahm das Heft nun deutlich in die
Hand, die Eintracht hatte läuferisch und kämpferisch nicht viel
entgegenzusetzen. Josef Ivanovic hatte die nächste gute Gelegenheit, als
er eine verunglückte Kopfballrückgabe nahe der Torauslinie erlief
und aus extrem spitzem Winkel beinahe das von Nikolov verlassene Tor
getroffen hätte. Dann sprang Jens Keller bei einem Eckball von van der
Luer unter dem Ball durch, und Josef Ivanovic nahm den Ball direkt, zielte
aber zu genau auf den Torwart. Die Abwehr der Eintracht machte einen
ähnlichen Eindruck wie unsere in Trier, und so boten sich weitere gute
Chancen. Nikolov lenkte einen Kopfball von Lanzaat über die Latte. Eric
van der Luer, der tags zuvor noch von unzufriedenen Roda-Fans im Parkstad
Limburg gefordet worden war, hatte den Freistoß getreten. Bei der
Alemannia lief der Ball mit zunehmender Spieldauer immer besser durch die
Reihen. Mbwando, Landgraf und Pflipsen setzten mit flottem Direktspiel Josef
Ivanovic in Szene. Der hatte zwar kaum Gegenspieler, aber immerhin noch gut
35 Meter zwischen sich und dem Tor. Ein paar Schritte lief er noch mit dem
Ball und zog überraschend ab. Nikolov streckte sich vergebens nach dem
Ball, der flach links unten im Netz einschlug. Auf der Gegenseite hatte
Guié-Mien eine gute Schusschance, brachte aber nur einen harmlosen
Heber zustande.
Zur Pause wechselte der zurecht unzufriedene Willi Reimann gleich zweimal
aus, bei der Alemannia bestand dazu kein Grund. Die Eintracht konnte das
Spiel in der zweiten Hälfte offener gestalten, tat aber insgesamt zu
wenig, um dem Spiel noch eine Wende zu geben. Spizak hatte nach Pass von
Ivanovic die Chance zum 2:0, sein Schuss aus halbrechter Position geriet
allerdings viel zu harmlos. Das Niveau des Spiels stagnierte, dafür kam
einige Hektik auf. Nach Abtaucher von Guié-Mien außerhalb des
Strafraums forderten die Frankfurter vehement einen Elfmeter, dann meinte
Albert Streit, Müll vom Rasen aufsammeln und dem Schiedsrichter
präsentieren zu müssen. Ein schöner Volleyschuss von Grlic
aus spitzem Winkel nach langem Ball von Landgraf hätte Nikolov beinahe
überrascht. Bei der Alemannia ließen gegen Ende die Kräfte
etwas nach. Nachdem man Mitte der zweiten Hälfte noch in einige Konter
gelaufen war, ließ man sich nun tief in die eigene Hälfte
zurückfallen. Es gab noch einige Freistöße un Ecken zu
überstehen, dann hatte Ivica Grlic in der Nachspielzeit bei einem Konter
noch die Chance zum 2:0.
Die Alemannia hatte über 90 Minuten überzeugend gespielt, sich
mit den drei Punkten etwas Luft nach hinten verschafft und sich für Trier
rehabilitiert - bis zur nächsten Auswärtspleite. Die Eintracht
hingegen enttäuschte ebenso wie ihre von Deutschlands Umbros so
verehrten Fans, denen das schwache Auftreten ihrer Elf ähnlich wie uns
in Trier gründlich die Sprache verschlagen hatte. Die Frankfurter
kassierten im fünften Pflichtspiel auf dem Tivoli die fünfte
Niederlage und bleiben somit ein gern gesehener Gast.