So, 06.05.12:
TSV 1860 München - ALEMANNIA 1:2 (1:2)
Kiraly - Rukavina, Aygn, Vallori, Schindler (75. Feick) - Aigner, Stahl (83. Bülow), Bierofka (68. Rakic), Nicu - Lauth, Volland
(Ochs - Maurer)
Waterman - Casper, Feisthammel, Olajengbesi, Achenbach - Demai, Kratz, Odonkor (77. Marquet), Streit, Uludag (89. Junglas) - Stiepermann
(Krumpen - Stehle, Maek, Radu, Auer / Aussem)

Zuschauer: 25100 (ca. 2500 aus Aachen)
Gelb: -

0:1 Streit (10.; Odonkor)
1:1 Aigner (18.)
1:2 Uludag (21.; Achenbach)










Am Ende der beschissensten Saison der letzten Jahrzehnte bestand in München noch die theoretische Chance auf den Klassenerhalt. Voraussetzung war ein Sieg und gleichzeitig ein Punktgewinn von Aufsteiger Eintracht Frankfurt in Karlsruhe. Entsprechend der Bedeutung des Spiels waren auch weit über 2000 Aachener angereist. In der Schlauchbootkampfbahn selbst schien man sich der Bedeutung des Spiels nicht ganz so bewusst zu sein, man baute bereits alles für das sinnlose Finale der europäischen Vizemeisterliga auf. Die Alemannia hatte bei 1860 noch nie ein Pflichtspiel gewonnen; Hoffnung machte hauptsächlich die Tatsache, dass es für die bekannt launischen Gastgeber um nichts mehr ging. Streit kam nach seiner Gelbsperre zurück in die Mannschaft, Auer blieb auf der Bank.
Nach zehn Minuten sah man sich plötzlich zurück in der zweiten Liga. Odonkor war auf der rechten Seite schneller als sein Gegenspieler und brachte den Ball flach nach innen. Aygün klärte zu kurz, und Streit drosch den Ball ins linke Eck. Der Torjubel blieb dann im Halse stecken als Sekunden späte die Anzeigetafel das 1:0 von Karlsruhe gegen Frankfurt vermeldete. Der Schock saß, zumal auch 1860 zurückschlug. Waterman hatte zunächst Glück, als er den Ball fallen ließ und Stahls Schuss am Pfosten vorbei abgefälscht wurde. Eine Minute später lief der Ball über Volland und Nicu zu Aigner, der mühelos zum 1:1 traf. Kurz darauf bewahrte uns Waterman gegen Volland mit starker Parade vor einem Rückstand. Wieder nur zwei Minuten später legte Achenbach den Ball von der linken Seite zurück auf Uludag, der aus gut 20 Metern spektakulär in den rechten Winkel traf. Die Alemannia war damit wieder im Soll, aber weder Mobiltelefone noch Anzeigetafel brachten gute Nachrichten aus Karlsruhe - auch wenn es in einigen Ecken im Block zwischenzeitlichen Jubel gab.
Die Alemannia hatte das Spiel nach der Führung wieder besser im Griff und rettete das Ergebnis bis in die Schlussphase, in der es noch einmal heikel wurde. Rukavina verpasste in der 85. Minute die beste Möglichkeit zum Ausgleich. Beim Abpfiff in München war das Spiel in Karlsruhe schon vorbei und der Abstieg traurige Gewissheit. Die bayrische Polizei verhinderte nach eigener Aussage noch einen Aachener Platzsturm, von dem aber außer ihnen und ihrer Gewerkschaft niemand etwas mitbekommen hat.
Nach 1990 ist die Alemannia zum zweiten Mal in ihrer Geschichte in die Drittklassigkeit abgestürzt - die logische Folge von nur 31 Punkten und 30 Toren in 34 Spielen (die schlechteste Torausbeute der Vereinsgeschichte). "Abgerundet" wurde die beschissene Saison durch den Abriss des Tivoli. Zum Abstieg kommt noch die Ungewissheit über die finanzielle und sportliche Zukunft.


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