Sa, 06.04.02:
SpVgg Greuther Fürth - ALEMANNIA 3:0 (2:0)
Reichold - Surmann, Boy, Mamic, Batista - Ruman, Azzouzi, Reichel, Dworrak (77. Dekansonidse) - Amanatidis (84. Schlicke), Hasenhüttl (73. Kioyo)
(Neuhaus - Unsöld, Elberfeld, Hagner / Hach)
Straub - Landgraf, Spanier (73. T. Diane), F. Schmidt (46. Rosin), Benthin (46. Caillas) - Rauw, Grlic, Lämmermann, Bediako - Ivanovic, Daun
(C. Schmidt - Hildmann, Bayock, Zimmermann / Berger)

Zuschauer: 6113 (ca. 150 aus Aachen)
Gelb: Batista - Landgraf, Spanier

1:0 Hasenhüttl (35.)
2:0 Amanatidis (44.)
3:0 Amanatidis (63.)







Auch nach dem Sieg gegen Duisburg war der Klassenerhalt noch nicht endgültig gesichert. Einige Punkte mussten noch her, zumal die Konkurrenz aus Karlsruhe und Oberhausen am Freitag vorgelegt hatte. Die erste Chance, die nötigen Punkte zu holen, hatte die Alemannia in Fürth. Die Mannschaft unseres ehemaligen Trainers lag vor dem Spiel zwei Punkte vom dritten Platz entfernt und brauchte selber dringend die drei Punkte, um ihre Aufstiegschancen zu wahren. Trotz der Tabellensituation und des guten Wetters waren nur wenig mehr als 6000 Zuschauer zum Ronhof gekommen. Allgemein erinnert beim deutschen Meister von 1914 wenig an den Glanz vergangener Zeiten. Der Verein heißt seit der Fusion mit Vestenbergsgreuth 1996 "SpVgg Greuther Fürth", und man spielt in einem Gebilde aus unterschiedlichen freistehenden Tribünen und bunt angemalten Flutlichtmasten, das sich "Playmobilstadion" nennt. Auch die nicht einmal 200 Gästefans aus Aachen trugen nicht gerade zur Atmosphäre bei. Die Alemannia trat ohne die verletzten Heeren und Pflipsen an, dafür war Edwin Bediakos Rotsperre abgelaufen. Manuel Benthin auf der linken Abwehrseite und Ivica Grlic im zentralen Mittelfeld erhielten durch die Ausfälle eine Chance, von Beginn an zu spielen, während Thierry Bayock nach recht schwachem Spiel gegen Duisburg auf der Bank blieb.
Die Spielvereinigung übernahm in eigenen Stadion schnell das Kommando. Die erste Chance hatte Raschid Azzouzi aus zehn Metern, wenig später klärte Straub vor Hasenhüttl. Bei Fürth lief viel über die rechte Seite, wo Manuel Benthin oft überfordert wirkte. So hatte Ruman mit einem Flugkopfball nach Flanke von Surmann die nächste Gelegenheit. Einige Minuten danach verfehlte Azzouzi mit einem Freistoß aus 20 Metern das Tor nur knapp. Dann kam Azzouzi gegen Benthin ungehindert zur Flanke, die beinahe von Ruman ins Tor verlängert worden wäre. Auch in der nächsten Szene glänzten die Aachener Verteidiger nicht gerade durch konsequentes Abwehrverhalten. Zwölf Meter vor dem Aachener Tor ließ sich Frank Schmidt von Amanatidis mit einer Körpertäuschung versetzen, dann lief er weg, anstatt den Gegner am Schuss zu hindern. Die Endstation hieß wieder einmal Stephan Straub. Dann war Schmidt in der Vorwärtsbewegung, während Benthin hinten stehenblieb und das Abseits aufhob. So konnte Ralph Hasenhüttl alleine auf Straub zulaufen, schob den Ball aber zur Erleichterung des Aachener Anhangs links am Tor vorbei. Aachener Torchancen gab es keine, aber immerhin konnte das 0:0 bis zur 35. Minute gehalten werden. Dann wurden Benthin, Schmidt und Bediako mit einem Doppelpass ausgespielt, und Ruman kam von der Torauslinie zum Flanken. Stephan Straub verschätzte sich, und Hasenhüttl kam vor ihm an den Ball und nickte den Ball aus kurzer Distanz zum längst überfälligen 1:0 über die Linie. Ein Freistoß von Reichel strich knapp am Tor vorbei, bevor kurz vor der Pause noch das 2:0 fiel. Nach einem Einwurf auf der linken Abwehrseite stimmte die Abstimmung zwischen Benthin und Ivanovic nicht, Bediako stand zu weit weg von Ruman, der in die Mitte flankte, wo Amanatidis von seinem Gegenspieler Frank Schmidt nicht am Kopfball gehindert wurde.
Wat'n Scheiß, zur Halbzeit war die Sache gelaufen. In der zweiten Hälfte entfiel der ohnehin dürftige Support im Aachener Block völlig, man wartete nur noch gelangweilt auf den Schlusspfiff. Immerhin hatte Ivica Grlic nach wenigen Minuten die einzige Torchance der Alemannia im gesamten Spiel. Ivanovic hatte sich über links durchgesetzt und nach innen geflankt. Markus Daun verpasste, und Grlic kam am langen Pfosten aus zehn Metern frei zum Schuss, traf aber den Ball nicht richtig. Es reichte nur zu einem Flachschuss, den Reichold mit dem Fuß abwehren konnte. Bei Aachen waren Rosin und Caillas für Benthin und Schmidt gekommen, aber die Abwehr stand dadurch kaum sicherer. Amanatidis hatte aus kurzer Distanz die Chance, zu erhöhen, bevor Olivier Caillas für die Entscheidung sorgte. An der Mittellinie suchte er (wie die meisten Aachener an diesem Tag) nicht die Vorwärtsbewegung, sondern drehte ab und spielte einen Rückpass. Der ereichte allerdings nicht Stephan Straub, sondern Amanatidis, der Straub umkurvte und zum 3:0 einschob. Damit war die Sache endgültig gelaufen, positiv fiel in der letzten halben Stunde nur noch die süße kleine Eisverkäuferin auf.
Am Ende gewann Fürth verdient mit 3:0. Gegen einen stark aufspielenden Gegner war Aachen chancenlos. Die Leistung war zwar nicht ganz so schlimm wie noch in Oberhausen oder Saarbrücken, aber nicht annähernd genug, um Fürth in Gefahr zu bringen. In der Defensive stand man viel zu weit von den Gegnern weg und schaute oft nur zu, anstatt zu stören. Frank Schmidt und Manuel Benthin, über dessen Seite die meisten Angriffe rollten, fielen dabei ebenso negativ auf wie im Mittelfeld Ivica Grlic, der bei Ballbesitz des Gegners einen Sicherheitsabstand von zwei Metern einhielt und sich bei eigenem Ballbesitz meistens rückwärts orientierte. Trotz allem kamen die Spieler zum Zaun und wurden aufgrund der letzten drei, besseren Spiele nicht bepöbelt. Das einzig Positive an dem Spieltag war, dass Unterhaching auch verloren hat. Am nächsten Spieltag kommt Union, die gegen Karlsruhe die letzten Aufstiegschancen verspielt haben und sich jetzt hoffentlich etwas hängen lassen werden...

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