![]() |
|
![]() |
Tremmel - Straith, Burca, Brzenska, Angelov - Kurth,
Shao, Roger, Rivic (87. Miatke) -
Petersen (71. Kweuke), Jula (92. Zimmermann)
(Lehmann - Franke, Fandrich, Radu / Wollitz) |
Stuckmann - Demai, Herzig, Olajengbesi, Jepsen - Szukala,
Burkhardt (70. Uludag), Nemeth, Höger - Auer,
Gueye (55. Özgen)
(Hohs - Stehle, Schattner, Korte, Engelbrecht / Krüger) |
Große Freude unter den Anhängern der Alemannia: bescheidene
Gesamtsituation, und vier weite Touren in Folge. Zur zweiten davon machten
sich knapp 150 Fans auf die 680 km nach Cottbus. Dank Schneechaos rund um die
Zonengrenze schafften es davon nur rund 40 bis zum Anpfiff auf die neue
Cottbusser Hintertortribüne, die dafür um so gründlicher
durchsucht wurden, Schuhe ausziehen inklusive. Alle Anwesenden waren entweder
am Vortag oder per Zug angereist. Wer sich nachts ins Auto gesetzt hatte, sah
das Spiel entweder in Sports-Bars in der Region Wolfsburg/Braunschweig oder musste
(wie auch der einzige Fanbus) umdrehen. Zur zweiten Halbzeit schafften es
immerhin zwei Fahrzeuge aus Aachen, die die stundenlangen Staus und
Vollsperrungen geschickt umfahren hatten. Immerhin waren unter den zahlreichen
Wagen, die quer auf der Autobahn standen oder im Graben lagen, keine aus
Aachen dabei.
Kaum besser sah es auf dem Feld aus. Das Flugzeug war zwar sicher gelandet,
hatte aber nur eine Rumpfelf aus Kranken, Angeschlagenen und Amateuren im
Gepäck. Nach Fiel hatte auch noch Milchraum die Scheißerei
bekommen, so dass die Zahl der Ausfälle auf 13 stieg (Adlung, Fiel,
Milchraum, Casper, Kratz, Junglas, Achenbach, Polenz, Müller, Lasnik,
Daun, Plaßhenrich, Stehle). Thomas Stehle saß nach langer Zeit
immerhin wieder auf der Bank. Mit Höger, Uludag, Schattner, Korte und
erstmals Daniel Engelbrecht waren fünf Spieler aus der Amateurmannschaft
im Kader, die Glück hatte, dass ihr Heimspiel gegen den ETB abgesagt
wurde. Trotzdem standen neben Debutant Marco Höger immerhin noch zehn
erfahrene Profis auf dem Platz. Hinter den Spitzen Gueye und dem trotz
Rückenproblemen aufgelaufenen Auer stand die Raute mit Szukala auf der
Sechs, Nemeth auf der Zehn, rechts Burkhardt und links Höger.
Letzterer spielte ganz ordentlich, seine Profikollegen versagten mal wieder
völlig. Die Mannschaft präsentierte sich bieder und harmlos, so dass man
alle Hoffnung auf die zunächst halbwegs sicher stehende Defensive setzte.
Das heimische Publikum, das eine Viertelstunde lang einen Supportboykott
durchgezogen hätte, wäre womöglich unruhig und die Mannschaft
nervös geworden. Leider war es mit jeder Sicherheit nach einer halben
Stunde auch vorbei. Ein Kopfball landete an der Latte, und wenig später
reichte ein einziger langer Ball zur Überwindung unserer Hintermannschaft.
Nico Herzig startete zu spät, und auch Thorsten Stuckmann kam wie schon
beim 0:1 gegen Düsseldorf einen Schritt zu spät und griff ins Leere.
Noch vor der Pause gingen zwei unserer Verteidiger erfolglos zum Kopfball, so
dass der Torschütze des 1:0 unbehindert noch einen zweiten nachlegen
konnte.
Nach der Pause sah es einige Minuten aus, als würde man nun komplett
abgeschossen, bevor sich das hervorragende Torwarttraining von T. Piplica
bezahlt machte. Tremmel trat beim Abstoß in den Boden und grätschte
Babacar Gueye über den Haufen. Aimen Demai verwandelte zwar den Elfmeter,
war aber wenig später mit amateurhaftem Abwehrverhalten am 3:1
beteiligt, bei dem auch der heute extrem schwache Herzig nur zusah.
Cottbus reichte eine durchschnittliche Leistung, um den vom grenzdebilen
Stadionsprecher gefordeten Platz 11 zu erreichen. Die Alemannia spielte wie
ein Absteiger und wird sich in den nächsten Partien ganz anders
präsentieren müssen, um die letzten paar Punkte für den
Klassenerhalt einzufahren.