Sa, 06.03.10:
Energie Cottbus - ALEMANNIA 3:1 (2:0)
Tremmel - Straith, Burca, Brzenska, Angelov - Kurth, Shao, Roger, Rivic (87. Miatke) - Petersen (71. Kweuke), Jula (92. Zimmermann)
(Lehmann - Franke, Fandrich, Radu / Wollitz)
Stuckmann - Demai, Herzig, Olajengbesi, Jepsen - Szukala, Burkhardt (70. Uludag), Nemeth, Höger - Auer, Gueye (55. Özgen)
(Hohs - Stehle, Schattner, Korte, Engelbrecht / Krüger)

Zuschauer: 7181 (ca. 50 aus Aachen)
Gelb: Tremmel - Olajengbesi, Szukala

1:0 Petersen (36.)
2:0 Petersen (42.)
2:1 Demai (53.; Foulelfmeter; Gueye)
3:1 Rivic (58.)











Große Freude unter den Anhängern der Alemannia: bescheidene Gesamtsituation, und vier weite Touren in Folge. Zur zweiten davon machten sich knapp 150 Fans auf die 680 km nach Cottbus. Dank Schneechaos rund um die Zonengrenze schafften es davon nur rund 40 bis zum Anpfiff auf die neue Cottbusser Hintertortribüne, die dafür um so gründlicher durchsucht wurden, Schuhe ausziehen inklusive. Alle Anwesenden waren entweder am Vortag oder per Zug angereist. Wer sich nachts ins Auto gesetzt hatte, sah das Spiel entweder in Sports-Bars in der Region Wolfsburg/Braunschweig oder musste (wie auch der einzige Fanbus) umdrehen. Zur zweiten Halbzeit schafften es immerhin zwei Fahrzeuge aus Aachen, die die stundenlangen Staus und Vollsperrungen geschickt umfahren hatten. Immerhin waren unter den zahlreichen Wagen, die quer auf der Autobahn standen oder im Graben lagen, keine aus Aachen dabei.
Kaum besser sah es auf dem Feld aus. Das Flugzeug war zwar sicher gelandet, hatte aber nur eine Rumpfelf aus Kranken, Angeschlagenen und Amateuren im Gepäck. Nach Fiel hatte auch noch Milchraum die Scheißerei bekommen, so dass die Zahl der Ausfälle auf 13 stieg (Adlung, Fiel, Milchraum, Casper, Kratz, Junglas, Achenbach, Polenz, Müller, Lasnik, Daun, Plaßhenrich, Stehle). Thomas Stehle saß nach langer Zeit immerhin wieder auf der Bank. Mit Höger, Uludag, Schattner, Korte und erstmals Daniel Engelbrecht waren fünf Spieler aus der Amateurmannschaft im Kader, die Glück hatte, dass ihr Heimspiel gegen den ETB abgesagt wurde. Trotzdem standen neben Debutant Marco Höger immerhin noch zehn erfahrene Profis auf dem Platz. Hinter den Spitzen Gueye und dem trotz Rückenproblemen aufgelaufenen Auer stand die Raute mit Szukala auf der Sechs, Nemeth auf der Zehn, rechts Burkhardt und links Höger.
Letzterer spielte ganz ordentlich, seine Profikollegen versagten mal wieder völlig. Die Mannschaft präsentierte sich bieder und harmlos, so dass man alle Hoffnung auf die zunächst halbwegs sicher stehende Defensive setzte. Das heimische Publikum, das eine Viertelstunde lang einen Supportboykott durchgezogen hätte, wäre womöglich unruhig und die Mannschaft nervös geworden. Leider war es mit jeder Sicherheit nach einer halben Stunde auch vorbei. Ein Kopfball landete an der Latte, und wenig später reichte ein einziger langer Ball zur Überwindung unserer Hintermannschaft. Nico Herzig startete zu spät, und auch Thorsten Stuckmann kam wie schon beim 0:1 gegen Düsseldorf einen Schritt zu spät und griff ins Leere. Noch vor der Pause gingen zwei unserer Verteidiger erfolglos zum Kopfball, so dass der Torschütze des 1:0 unbehindert noch einen zweiten nachlegen konnte.
Nach der Pause sah es einige Minuten aus, als würde man nun komplett abgeschossen, bevor sich das hervorragende Torwarttraining von T. Piplica bezahlt machte. Tremmel trat beim Abstoß in den Boden und grätschte Babacar Gueye über den Haufen. Aimen Demai verwandelte zwar den Elfmeter, war aber wenig später mit amateurhaftem Abwehrverhalten am 3:1 beteiligt, bei dem auch der heute extrem schwache Herzig nur zusah.
Cottbus reichte eine durchschnittliche Leistung, um den vom grenzdebilen Stadionsprecher gefordeten Platz 11 zu erreichen. Die Alemannia spielte wie ein Absteiger und wird sich in den nächsten Partien ganz anders präsentieren müssen, um die letzten paar Punkte für den Klassenerhalt einzufahren.



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