Fr, 06.02.09:
ALEMANNIA - Hansa Rostock 3:3 (0:1)
Stuckmann - Polenz, Vukovic, Olajengbesi, Achenbach - Fiel, Seitz, Lehmann (66. Oussalé), Milchraum (46. Daun) - Nemeth (60. Holtby), Auer
(Straub - Casper, Brinkmann, Müller / Seeberger)
Hahnel - Schöneberg, Diego Morais, Gledson (87. Bülow), Oczipka - Svärd, Schindler, Retov, Fillinger - Kroos (62. Lisztes), Bartels
(Wächter - Albert, Tüting, Dorn, Myntti / Eilts)

Zuschauer: 18726 (ca. 800 aus Rostock)
Gelb: Lehmann, Holtby - Kroos, Oczipka, Bartels
Rot: Polenz (45.; grobes Foulspiel)

0:1 Retov (31.)
0:2 Bartels (51.)
1:2 Auer (52.; Daun)
1:3 Bartels (76.)
2:3 Holtby (81.)
3:3 Vukovic (87.; Seitz)













Nach dem erbärmlichen Auftakt in Wehen war die vorherrschende Meinung, zu Hause werde es so schlimm schon nicht werden. Konsequenzen in der Aufstellung gab es aber schonmal nicht; nur der zuletzt gesperrte Seyi Olajengbesi rückte für Pekka Lagerblom zurück in die Mannschaft. Auch Einsatz und Laufbereitschaft erinnerten an die Vorwoche; die Gäste aus Rostock übernahmen von der ersten Minute an das Kommando auf dem Rasen (und auf den Rängen). Nach einer halben Stunde hätten sie schon 3:0 führen können, als Retov mit einem Sonntagsschuss das überfällige erste Tor erzielte. Unsere elf Pussies wirkten nun noch zusätzlich verunsichert, und Rostock hätte das Spiel schon vor der Pause entscheiden können, wenn man denn mal das leere Tor getroffen hätte. Kurz vor dem Wechsel folgte die in 90 Minuten einzige herausgespielte Torchance der Alemannia. Bei einer Flanke von Jérome Polenz wurde Benjamin Auer elfmeterreif umgestoßen, und Patrick Milchraum köpfte aus kurzer Distanz gegen den Pfosten. Der Schiedsrichter hatte nichts gesehen, zeigte aber als Ausgleich Jérome Polenz für ein gelbwürdiges Foul die rote Karte.
Die zweite Halbzeit war keine fünf Sekunden alt, als Hrvoje Vukovic über den Ball trat und Rostock die nächste Chance ermöglichte. Bartels traf dann zum 2:0, begünstigt durch stümperhaftes Einsteigen von Olajengbesi und Vukovic. Unsere Mannschaft wirkte überfordert und chancenlos, aber nach Freistoß Daun traf Benjamin Auer per Kopf zum 1:2. Eine Viertelstunde vor Schluss brachte Rostock mit einigen Flachpässen und dem 3:1 den hochverdienten Sieg unter Dach und Fach. Oder so. Das Aachener Publikum, bis dahin ähnlich lethargisch wie die Mannschaft, bewies immerhin mit "Seeberger raus"-Rufen zwei Tage nach der Vertragsverlängerung einigen Humor.
Bei der Alemannia war mittlerweile Oussalé für Lehmann im Spiel. Der Neuzugang lief wenigstens eifrig über den Platz, auch wenn er meistens nicht so recht wusste wohin. Auch die anderen Wechsel taten dem Spiel wie auch in Wehen nicht gerade schlecht, und dieses Mal hatte auch niemand theatralisch seinen Unmut über seine Auswechslung kundgetan. Zum Ausgleich hätte es trotzdem bei weitem nicht gereicht, wenn sich die Gäste etwas weniger dämlich angestellt hätten. Ein Freistoß von Lewis Holtby flog an Freund und Feind vorbei ins Tor, und Hrvoje Vukovic sorgte mit einem Kopfball nach Freistoß Seitz für das dritte Standardtor.
Das glückliche Ergebnis sollte nicht über die dritte unterirdische Leistung der Alemannia in Folge hinwegtäuschen. In der Mannschaft muss sich so einiges ändern. An der Tankstelle nach dem Spiel war deutlich mehr Bewegung drin als im Stadion. Insgesamt ein fürchterlicher Abend.

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