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Stuckmann - Polenz, Vukovic, Olajengbesi, Achenbach -
Fiel, Seitz, Lehmann (66. Oussalé), Milchraum (46. Daun) -
Nemeth (60. Holtby), Auer
(Straub - Casper, Brinkmann, Müller / Seeberger) |
Hahnel - Schöneberg, Diego Morais, Gledson (87. Bülow),
Oczipka - Svärd, Schindler, Retov, Fillinger -
Kroos (62. Lisztes), Bartels
(Wächter - Albert, Tüting, Dorn, Myntti / Eilts) |
Nach dem erbärmlichen Auftakt in Wehen war die vorherrschende Meinung,
zu Hause werde es so schlimm schon nicht werden. Konsequenzen in der
Aufstellung gab es aber schonmal nicht; nur der zuletzt gesperrte Seyi
Olajengbesi rückte für Pekka Lagerblom zurück in die
Mannschaft. Auch Einsatz und Laufbereitschaft erinnerten an die Vorwoche; die
Gäste aus Rostock übernahmen von der ersten Minute an das Kommando
auf dem Rasen (und auf den Rängen). Nach einer halben Stunde hätten
sie schon 3:0 führen können, als Retov mit einem Sonntagsschuss das
überfällige erste Tor erzielte. Unsere elf Pussies wirkten nun noch
zusätzlich verunsichert, und Rostock hätte das Spiel schon vor der
Pause entscheiden können, wenn man denn mal das leere Tor getroffen
hätte. Kurz vor dem Wechsel folgte die in 90 Minuten einzige
herausgespielte Torchance der Alemannia. Bei einer Flanke von Jérome
Polenz wurde Benjamin Auer elfmeterreif umgestoßen, und Patrick
Milchraum köpfte aus kurzer Distanz gegen den Pfosten. Der Schiedsrichter
hatte nichts gesehen, zeigte aber als Ausgleich Jérome Polenz für
ein gelbwürdiges Foul die rote Karte.
Die zweite Halbzeit war keine fünf Sekunden alt, als Hrvoje Vukovic
über den Ball trat und Rostock die nächste Chance ermöglichte.
Bartels traf dann zum 2:0, begünstigt durch stümperhaftes Einsteigen
von Olajengbesi und Vukovic. Unsere Mannschaft wirkte überfordert und
chancenlos, aber nach Freistoß Daun traf Benjamin Auer per Kopf zum 1:2.
Eine Viertelstunde vor Schluss brachte Rostock mit einigen Flachpässen
und dem 3:1 den hochverdienten Sieg unter Dach und Fach. Oder so. Das Aachener
Publikum, bis dahin ähnlich lethargisch wie die Mannschaft, bewies
immerhin mit "Seeberger raus"-Rufen zwei Tage nach der
Vertragsverlängerung einigen Humor.
Bei der Alemannia war mittlerweile Oussalé für Lehmann im Spiel.
Der Neuzugang lief wenigstens eifrig über den Platz, auch wenn er
meistens nicht so recht wusste wohin. Auch die anderen Wechsel taten dem Spiel
wie auch in Wehen nicht gerade schlecht, und dieses Mal hatte auch niemand
theatralisch seinen Unmut über seine Auswechslung kundgetan. Zum
Ausgleich hätte es trotzdem bei weitem nicht gereicht, wenn sich die
Gäste etwas weniger dämlich angestellt hätten. Ein
Freistoß von Lewis Holtby flog an Freund und Feind vorbei ins Tor, und
Hrvoje Vukovic sorgte mit einem Kopfball nach Freistoß Seitz für
das dritte Standardtor.
Das glückliche Ergebnis sollte nicht über die dritte unterirdische
Leistung der Alemannia in Folge hinwegtäuschen. In der Mannschaft muss
sich so einiges ändern. An der Tankstelle nach dem Spiel war deutlich
mehr Bewegung drin als im Stadion. Insgesamt ein fürchterlicher Abend.