So, 05.12.04:
ALEMANNIA - Wacker Burghausen 3:1 (1:0)
Straub - Brinkmann, Klitzpera, Sichone, Blank - Plaßhenrich, Rolfes, Fiel (58. Gomez) - Pinto (71. Scharping), Michalke (82. Stehle), Meijer
(Nicht - Landgraf, Noll, Iwelumo / Hecking)
Gospodarek - Forkel, Vukovic, N. Herzig, Schmidt - Wiesinger (79. Oslislo), Hertl, Bonimeier (84. Popovic), Geißler (58. Kazior) - Krejci, Reisinger
(Kern - Everaldo, Junior, Trivunovic / Schupp)

Zuschauer: 18488 (ca. 70 aus Burghausen)
Gelb: Sichone - N. Herzig, Bonimeier

1:0 Meijer (20.; Michalke, Blank)
1:1 Vukovic (68.)
2:1 Forkel (79.; Eigentor; Scharping, Klitzpera)
3:1 Gomez (90.; Meijer, Scharping)





Drei Tage nach dem Spektakel gegen St.Petersburg hatte die Alemannia der Ligaalltag wieder, und dummerweise hieß der Gegner auch noch Wacker Burghausen, gegen die in vier Versuchen noch kein Sieg für die Alemannia heraussprang. (Auf der anderen Seite hatte einen auch der Tivoli wieder, und das latente durch rote Schalensitze hervorgerufene Übelkeitsgefühl war wie weggeblasen.) Ein Sieg gegen Burghausen war eminent wichtig, um sich vor dem abschließenden Hinrundenspiel bei Greuther Fürth eine gute Ausgangsposition zu erarbeiten. Alle Stammkräfte waren dabei an Bord, u.a. die lange fraglichen Reiner Plaßhenrich und Erik Meijer.
Die Alemannia begann druckvoll, nach drei Minuten sorgte Kai Michalke mit einem Volleyschuss erstmals für Gefahr. Die unbequemen Gäste hielten aber wesentlich besser dagegen als z.B. 1860 München und hielten das Spiel völlig offen. Nach einer Viertelstunde sorgte Stefan Reisinger für eine Schrecksekunde, als er auf der rechten Seite Moses Sichone wie einen Anfänger stehenließ, aus spitzem Winkel draufhielt mit dem von Alexander Klitzpera noch leicht abgefälschten Schuss den kurzen Pfosten traf. Die Führung auf der anderen Seite kam etwas überraschend. Tom Geißler und Nico Herzig sprangen unter einer Flanke von Stefan Blank durch, und Erik Meijer köpfte den Ball zum 1:0 ins linke Eck. Etwas später verfehlte Kai Michalke mit einem Schlenzer nach Vorarbeit von Erik Meijer den linken Torwinkel. Auf der Gegenseite setzte sich Marek Krejci gegen Moses Sichone durch und prüfte Stephan Straub aus 15 Metern. Bis zur Pause blieb es beim 1:0, die Alemannia konnte nicht ganz das Tempo der letzten Spiele gehen, brauchte aber endlich einmal weniger Chancen, um in Führung zu gehen.
Nach dem Wechsel gelang es der Alemannia, den Druck ein wenig zu erhöhen. Nach einem Freistoß von Sergio Pinto parierte Uwe Gospodarek einen Kopfball des glücklosen Moses Sichone aus fünf Metern. Dann rettete der Burghausener Torwart bei einem Schuss von Kai Michalke aus spitzem Winkel und etwas später bei einem 20m-Schlenzer von Sergio Pinto. Die vertanen Chancen sollten sich rächen, aus heiterem Himmel fiel der Ausgleich. Moses Sichone ließ Stefan Reisinger ungehindert flanken, und in der Mitte stand Hrvoje Vukovic durch ein Abstimmungsproblem von Stefan Blank und Reiner Plaßhenrich ganz frei und nickte aus drei Metern zum 1:1 ein. Der Schock saß tief. Die Alemannia rannte nun energisch an und lief prompt in Konter. Stephan Straub verschätzte sich bei einem langen Pass auf Stefan Reisinger, der den Ball am weit aufgerückten Straub vorbeispitzeln konnte und auch Alexander Klitzpera stehenließ. Moses Sichone grätschte ins Leere, aber zum Glück nutzte Dennis Brinkmann seine Schnelligkeit und kratzte den Ball so gerade noch von der Linie. Ohne Brinkmanns Rettungsaktion wäre das Spiel komplett gekippt und die Alemannia hätte vor der dritten Heimniederlage gegen Burghausen gestanden. Kurz darauf hatte die Alemannia wieder Glück, als eine Hereingabe von Stefan Reisinger entlang der Torlinie am Tor vorbei kullerte. Wenigstens war jetzt die Kulisse wachgerüttelt und trieb die Mannschaft nach vorne. Das zahlte sich in der 79. Minute aus. Eine Flanke von Jens Scharping fand über den Oberschenkel von Alexander Klitzpera und den Fuß von Martin Forkel den Weg zum 2:1 ins Tor. Damit war das Spiel keinesfalls entschieden. Fast im Gegenzug brachte Ronald Schmidt den Ball nach innen, und Moses Sichone wurde von Marek Krejci übersprungen. Dessen Kopfball lenkte Stephan Straub mit einem Reflex aus dem rechten Toreck. Die Alemannia hatte in den letzten Minuten Raum zum Kontern. Der wieder einmal stark aufspielende Simon Rolfes bediente in der Mitte Erik Meijer. Der verpasste es frei vor Uwe Gospodarek ebenso, den Ball direkt zu nehmen wie ihn quer auf Daniel Gomez oder auf Rolfes zu legen, und schoss schließlich über das Tor. Der hätte sitzen müssen, aber zum Glück rächte es sich dieses Mal nicht. In der Schlussminute schnappte die Abseitsfalle der Gäste nicht zu, als Jens Scharping auf Daniel Gomez durchsteckte. Der behielt die Übersicht und schob den Ball an Uwe Gospodarek vorbei zum 3:1-Endstand ins lange Eck.
Die Alemannia hatte zwar nicht so fulminant nach vorne gespielt wie gegen 1860 und St.Petersburg, hatte sich den Sieg aber engagiert erabeitet und hatte in den entscheidenden Moment auch das Glück auf ihrer Seite. Damit steht die Alemannia zumindest für einen Tag auf einem Aufstiegsplatz. Sollte Fürth nicht in München gewinnen, würde schon ein Punkt in Fürth reichen, um auf Platz 3 zu überwintern.

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