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Straub - Brinkmann, Klitzpera, Sichone, Blank - Plaßhenrich,
Rolfes, Fiel (58. Gomez) - Pinto (71. Scharping),
Michalke (82. Stehle), Meijer
(Nicht - Landgraf, Noll, Iwelumo / Hecking) |
Gospodarek - Forkel, Vukovic, N. Herzig, Schmidt -
Wiesinger (79. Oslislo), Hertl,
Bonimeier (84. Popovic), Geißler (58. Kazior) -
Krejci, Reisinger
(Kern - Everaldo, Junior, Trivunovic / Schupp) |
Drei Tage nach dem Spektakel gegen St.Petersburg hatte die Alemannia der
Ligaalltag wieder, und dummerweise hieß der Gegner auch noch Wacker
Burghausen, gegen die in vier Versuchen noch kein Sieg für die Alemannia
heraussprang. (Auf der anderen Seite hatte einen auch der Tivoli wieder, und
das latente durch rote Schalensitze hervorgerufene
Übelkeitsgefühl war wie weggeblasen.)
Ein Sieg gegen Burghausen war eminent wichtig, um sich vor dem
abschließenden Hinrundenspiel bei Greuther Fürth eine gute
Ausgangsposition zu erarbeiten. Alle Stammkräfte waren dabei an Bord,
u.a. die lange fraglichen Reiner Plaßhenrich und Erik Meijer.
Die Alemannia begann druckvoll, nach drei Minuten sorgte Kai Michalke mit
einem Volleyschuss erstmals für Gefahr. Die unbequemen Gäste
hielten aber wesentlich besser dagegen als z.B. 1860 München und hielten
das Spiel völlig offen. Nach einer Viertelstunde sorgte Stefan
Reisinger für eine Schrecksekunde, als er auf der rechten Seite Moses
Sichone wie einen Anfänger stehenließ, aus spitzem Winkel
draufhielt mit dem von Alexander Klitzpera noch leicht abgefälschten
Schuss den kurzen Pfosten traf. Die Führung auf der anderen Seite kam
etwas überraschend. Tom Geißler und Nico Herzig sprangen unter
einer Flanke von Stefan Blank durch, und Erik Meijer köpfte den Ball
zum 1:0 ins linke Eck. Etwas später verfehlte Kai Michalke mit einem
Schlenzer nach Vorarbeit von Erik Meijer den linken Torwinkel. Auf der
Gegenseite setzte sich Marek Krejci gegen Moses Sichone durch und prüfte
Stephan Straub aus 15 Metern. Bis zur Pause blieb es beim 1:0, die Alemannia
konnte nicht ganz das Tempo der letzten Spiele gehen, brauchte aber endlich
einmal weniger Chancen, um in Führung zu gehen.
Nach dem Wechsel gelang es der Alemannia, den Druck ein wenig zu erhöhen.
Nach einem Freistoß von Sergio Pinto parierte Uwe Gospodarek einen
Kopfball des glücklosen Moses Sichone aus fünf Metern. Dann rettete
der Burghausener Torwart bei einem Schuss von Kai Michalke aus spitzem
Winkel und etwas später bei einem 20m-Schlenzer von Sergio Pinto. Die
vertanen Chancen sollten sich rächen, aus heiterem Himmel fiel der
Ausgleich. Moses Sichone ließ Stefan Reisinger ungehindert flanken, und
in der Mitte stand Hrvoje Vukovic durch ein Abstimmungsproblem von Stefan
Blank und Reiner Plaßhenrich ganz frei und nickte aus drei Metern zum
1:1 ein. Der Schock saß tief. Die Alemannia rannte nun energisch an
und lief prompt in Konter. Stephan Straub verschätzte sich bei einem
langen Pass auf Stefan Reisinger, der den Ball am weit aufgerückten
Straub vorbeispitzeln konnte und auch Alexander Klitzpera stehenließ.
Moses Sichone grätschte ins Leere, aber zum Glück nutzte Dennis
Brinkmann seine Schnelligkeit und kratzte den Ball so gerade noch von der
Linie. Ohne Brinkmanns Rettungsaktion wäre das Spiel komplett gekippt
und die Alemannia hätte vor der dritten Heimniederlage gegen Burghausen
gestanden. Kurz darauf hatte die Alemannia wieder Glück, als eine
Hereingabe von Stefan Reisinger entlang der Torlinie am Tor vorbei kullerte.
Wenigstens war jetzt die Kulisse wachgerüttelt und trieb die Mannschaft
nach vorne. Das zahlte sich in der 79. Minute aus. Eine Flanke von Jens
Scharping fand über den Oberschenkel von Alexander Klitzpera und den
Fuß von Martin Forkel den Weg zum 2:1 ins Tor. Damit war das Spiel keinesfalls
entschieden. Fast im Gegenzug brachte Ronald Schmidt den Ball nach innen,
und Moses Sichone wurde von Marek Krejci übersprungen. Dessen Kopfball lenkte
Stephan Straub mit einem Reflex aus dem rechten Toreck. Die Alemannia hatte
in den letzten Minuten Raum zum Kontern. Der wieder einmal stark aufspielende
Simon Rolfes bediente in der Mitte Erik Meijer. Der verpasste es frei vor
Uwe Gospodarek ebenso, den Ball direkt zu nehmen wie ihn quer auf Daniel
Gomez oder auf Rolfes zu legen, und schoss schließlich über das
Tor. Der hätte sitzen müssen, aber zum Glück rächte es
sich dieses Mal nicht. In der Schlussminute schnappte die Abseitsfalle der
Gäste nicht zu, als Jens Scharping auf Daniel Gomez durchsteckte. Der
behielt die Übersicht und schob den Ball an Uwe Gospodarek vorbei zum
3:1-Endstand ins lange Eck.
Die Alemannia hatte zwar nicht so fulminant nach vorne gespielt wie gegen
1860 und St.Petersburg, hatte sich den Sieg aber engagiert erabeitet und
hatte in den entscheidenden Moment auch das Glück auf ihrer Seite.
Damit steht die Alemannia zumindest für einen Tag auf einem
Aufstiegsplatz. Sollte Fürth nicht in München gewinnen, würde
schon ein Punkt in Fürth reichen, um auf Platz 3 zu überwintern.