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Straub - Landgraf, Klitzpera, Lanzaat, Caspers - Grlic,
Mbwando, Pflipsen, van der Luer (75. Krontiris) - Spizak,
Ivanovic
(Memmersheim - Bediako, Rosin, Bayock, Lämmermann, Zimmermann / Berger) |
Neuhaus - Westermann, Boy,
Schlicke (82. Hillebrandt), Surmann - Weber, Ruman,
Reichel, Burkhardt (60. Caillas) - Rösler,
Birlik (71. Policella)
(Trainer: Hach) |
Nur drei Tage nach dem kräfteraubenden 1:0 gegen Duisburg musste die
Alemannia erneut auf dem schwerem Boden ran. Gegner war die SpVgg Greuther
Fürth, deren Trainer wie gehabt mit "Eugen ist ein Hurensohn"
und "Eugen raus" von den Rängen begrüßt wurde.
Jörg Berger konnte wieder auf Quido Lanzaat zurückgreifen, dessen
Rotsperre abgelaufen war. Für ihn blieb Eddie Bediako draußen; Dirk
Caspers erhielt den Vorzug auf der linken Abwehrseite. Bergers Gegenüber
Hach musste ohne Xie Hui auskommen, der andere Ex-Aachener Olivier Caillas
blieb zunächst auf der Bank.
Der Gast aus Fürth begann sehr selbstbewusst und ließ sich anders
als die Duisburger nicht von der Alemannia in die eigene Hälfte
zurückdrängen. Zudem standen die Fürther sicher in der Abwehr,
was man von unseren Jungs in der Anfangsphase nicht behaupten konnte: Nach
wenigen Minuten sorgte Rösler mit einem Pfostenschuss für die erste
Schrecksekunde. Reichel hatte einen Freistoß an der Mauer vorbei auf
Burkhardt gespielt, der auf Rösler abtropfen ließ. Die Alemannia
war zwar bemüht, erarbeitete sich auch einige Eckstöße, blieb
aber wenig zwingend. Eric van der Luer hatte nach Kopfballvorlage von Miroslaw
Spizak die erste gute Chance, hob den Ball aber über Torwart Neuhaus
hinweg Zentimeter am rechten Pfosten vorbei. Die Alemannia tat sich weiterhin
schwer, gerade im Mittelfeld lief nicht viel zusammen. George Mbwando fiel
hauptsächlich durch Ballverluste auf, Karlheinz Pflipsen war mehr mit
Reklamieren als mit Fußballspielen beschäftigt, und auch Ivica
Grlic konnte sich nicht wie gewohnt in die Offensive einschalten. In der
Abwehr war es einmal mehr Willi Landgraf, der mit einigen dicken Klöpsen
gefährliche Situationen heraufbeschwor. Vorne war Miroslaw Spizak
häufig auf sich alleine gestellt, in seiner besten Szene überlief
er seinen Gegenspieler und schloss vom Strafraumeck ab. Wirklich
gefährlich war das aber auch nicht. Man konnte vielmehr froh sein, dass
es noch 0:0 stand, als die Fürther innerhalb weniger Sekunden dreimal die
Torlatte trafen. Der Fürther Surmann spielte den Ball von links in den
Strafraum auf Birlik. Der spielte direkt weiter auf Burkhardt, der freistehend
nicht lange zögerte und aus sechs Metern die Latte des Aachener Tores
traf. Der Ball wurde erneut in die Mitte geflankt, wo wieder Burkhardt am langen Pfosten
nahe der Torauslinie in den Ball grätschte. Sein Ball landete an der
Torlatte, Stephan Straub kam beim Versuch, ihn über die Latte zu lenken,
einen Schritt zu spät. Der Ball sprang von der Latte in die Luft und
setzte noch einmal auf der Latte auf, bevor er im Fünfmeterraum Weber
vor die Füße fiel. Dirk Caspers verhinderte das 0:1, indem er sich
mit letztem Einsatz in Webers schuss warf. Auf der Gegenseite verpasste
Miroslaw Spizak eine Hereingabe von Josef Ivanovic nur knapp und scheiterte
danach beim Versuch, im Sitzen den Ball zu erreichen und über die Linie
zu drücken.
Nach dem Wechsel wirkte die Alemannia ein wenig verbessert. Man stand
jetzt etwas sicherer in der Abwehr und agierte leicht feldüberlegen.
Nach langem Pass von Dirk Caspers legte Miroslaw Spizak quer auf Karlheinz
Pflipsen, der in der Mitte unter Bedrängnis in aussichtsreicher
Position den Ball nicht richtig traf. Obwohl die ganz großen Torchancen
weiter ausblieben, reagierte Jörg Berger nicht mit Auswechslungen. Dabei
war einigen Spielern das kräfteraubende Spiel auf dem tiefen Boden
deutlich anzumerken. Erst eine Viertelstunde vor dem Ende kam Emmanuel
Krontiris für Eric van der Luer. Etwas früher wechselte Eugen Hach
aus: nach einer Stunde kam unter Pfiffen von den Rängen unser guter alter
Freund Olivier Caillas ins Spiel. Man muss ihm zu Gute halten, dass er sich
in der halben Stunde, die er gegen Willi Landgraf spielte, kein einziges Mal
fallen ließ. Trotzdem musste er sich Gesänge wie "Caillas, du
hast einen kleinen Schwanz" anhören. Die Alemannia rannte weiter
vergeblich an. Dirk Caspers hatte in einer Szene freie Schussbahn aus genau
der Position, aus der er gegen Duisburg getroffen hatte, täuschte den
Schuss aber nur an. Fünf Minuten vor dem Ende wäre dann fast doch
noch das 1:0 gefallen. Nach einer Flanke von Willi Landgraf entwischte Josef
Ivanovic seinem Gegenspieler und setzte zum Flugkopfball an. Den Ball hatte
ich schon im Tor gesehen, aber er traf nur den Innenpfosten und trudelte von
dort entlang der Torlinie in die Arme von Torwart Neuhaus. Nun hatte man das
Pech, dass in der ersten Hälfte noch an den Schuhen der Fürther
Stürmer klebte. In der Nachspielzeit hatte man es dann Stephan Straub zu
verdanken, dass es wenigstens beim 0:0 blieb. Eine Hereingabe von Caillas
erreichte Policella, der sich fünf Meter vor dem Tor gegen Quido Lanzaat
durchsetzte. Stephan Straub war blitzschnell unten und fischte den Ball aus
der kurzen Ecke.
Insgesamt geht das Unentschieden in Ordnung, mehr war auf dem Boden drei Tage
nach dem Duisburg-Spiel gegen den starken Gegner nicht drin. Bei dem
Tabellenstand fragt sich allerdings, ob man nicht etwas mehr hätte
riskieren müssen. Schließlich sind es 17 Punkte bis zu einem
Abstiegsplatz und nur noch 5 zu einem Aufstiegsplatz. Am Sonntag gegen Trier
wird es noch schwerer werden als gegen Fürth - falls den gespielt werden
kann. Eine Absage käme wahrscheinlich gar nicht mal so ungelegen, damit
man etwas mehr Zeit zur Regeneration hat.