So, 04.10.59, Radrennbahn Müngersdorf:
Viktoria Köln - ALEMANNIA 7:2 (1:0)
Genthe - Keßler, Wagner - Bulenda, Löring, Giegeling - Habig, Schwier, Lorenz, Maes, Leschke
(Trainer: Weisweiler)
Schiffer - Jansen, Peters - H. Mayer, Willms, Richter - Martinelli, Gresens, Roßbach, Krisp, Frauenkron
(Trainer: Sárosi)

Zuschauer: 6000
Platzverweis: Martinelli (89.; Schiedsrichter-Beleidigung) *

1:0 Habig (38.)
2:0 Schwier (65.)
2:1 Roßbach (66.)
3:1 Lorenz (70.)
3:2 Roßbach (76.)
4:2 Schwier (78.)
5:2 Schwier (82.)
6:2 Lorenz (83.)
7:2 Lorenz (87.)



(Foto: NRZ)

* Martinelli hatte Schiedsrichter Nawrocki die Pensionierung angeraten.

"Selten ist eine ehrlich kämpfende, einsatzfreudig spielende und über weite Strecken überlegene Mannschaft von einem Schiedsrichter so 'verschaukelt' worden, wie die Alemannen gestern in der Müngersdorfer Radrennbahn. Und dies sind die 'Gipfelpunkte der 'Leistung' des Herrn Nawrocki aus Ohligs, die die pauschale Bewertung 'skandalös' verdiente: Zwei einwandfreie Handspiele der Kölner Kessler und Giegeling in den ersten zehn Minuten blieben (auch zur Verwunderung der Kölner Pressekollegen) ungeahndet - ein einwandfreier Martinelli-Treffer beim Stande von 3:1 wurde nicht anerkannt (wofür Herr Nawrocki ein Pfeifkonzert der Kölner Zuschauer (!) über sich ergehen lassen mußte) - zwei Kölner Treffer wurden aus Abseitsstellungen erzielt (in einem Falle übersah Herr Nawrocki geflissentlich den winkenden Linienrichter) - und schließlich pfiff Nawrocki kurz vor Schluß Martinelli in aussichtsreicher Position wegen Abseits zurück, obwohl von Abseits nicht die Rede sein konnte."

"Mit oder besser gesagt gegen einen solchen Schiedsrichter kann man einfach nicht spielen. Mindestens zwei Elfmeter übersah er, und auch ein klares Tor für uns gab er nicht."
(Béla Sárosi)

"Wenn wir immer einen solchen Schiedsrichter hätten, dann hörte man in Deutschland besser mit dem ganzen Fußballspielen auf. So etwas habe ich in meiner ganzen Laufbahn noch nicht erlebt, denn es waren einige Abseitstore, die Viktoria erzielen konnte."
(Helmut Schiffer)

"Was sich dieser besagte Herr Nawrocki aber geleistet hat, ist ein Skandal ohnegleichen. Wir vermögen nicht zu sagen, welche Beurteilung der Schiedsrichter Nawrocki bei anderen Spielen gefunden hat; sollten sie aber gut sein, so stehen wir nicht an zu erklären, daß wir in diesem Falle bewußt verschoben worden sind, eine Tatsache, die wir zwar wegen der berühmten Unfehlbarkeit des Schiedsrichters hinnehmen müssen, die aber - so meinen wir - dem Verbandsschiedsrichterausschuß Gelegenheit geben sollte, sich dieses Herrn einmal besonders anzunehmen."
(Brief der Alemannia an den Verbandsschiedsrichterausschuss)

"Makabrer Höhepunkt der bisherigen enttäuschenden Entwicklung am Aachener Tivoli: Fanatische, enttäuschte 'Vereinsanhänger' schlugen einen Alemannia-Spieler nieder! Weil die Elf nicht mehr gewinnen kann... Bisher waren es nur Gerüchte. Aber jetzt wird es bestätigt. Herbert Krisp (24), Außenstürmer der Alemannia, wurde schon vor gut einer Woche vor einem Aachener Lokal von Rowdys zusammengeschlagen und erheblich verletzt. Auch sein vom VfL Wolfsburg gekommener Mannschaftskamerad Gresens kriegte etwas ab."
(Bild)

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