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Nicht - Herzig, Klitzpera, Sichone (46. Reghecampf),
Leiwakabessy - Plaßhenrich (46. Dum), Pinto, Fiel,
Lehmann (72. Krontiris) - Schlaudraff, Ebbers
(Straub - Stehle, Heidrich, Ibisevic / Frontzeck) |
Pröll - Kyrgiakos, Russ, Ochs - Rehmer, Fink (74. Huggel), Spycher,
Streit, Meier (94. Chris), Köhler - Takahara
(Nikolov - Chaftar, Cimen, Weissenberger / Funkel) |
Sieben sieglose Spiele, Bochum gewonnen, Hannover gewonnen, Gladbach in
München nicht verloren... es musste dringend gewonnen werden, und wenn
nicht gegen Frankfurt, wann sonst? Die Eintracht hatte noch nie am Tivoli
gewonnen und hatte drei Tage vorher noch im UEFA-Cup gegen Newcastle die
Kräfte verschlissen. Bei der Alemannia blieb Laurentiu Reghecampf
zunächst auf der Bank, dafür spielte Nico Herzig auf der rechten
Abwehrseite, und Sergio Pinto rückte ins Mittelfeld. Im Angriff ersetzte
Marius Ebbers den verletzten Sascha Rösler.
Die Alemannia gab zwar in der Anfangsphase den Ton an, spielte aber bei
weitem nicht so druckvoll und konsequent wie gegen Bremen. Chancen blieben
entsprechend Mangelware. Stattdessen leistete sich Jeffrey Leiwakabessy nach
einer Viertelstunde einen Fehlpass, die Gäste konterten, Alexander
Meier bediente die einzige Spitze Naohiro Takahara, Nico Herzig stand zu
weit weg, und wieder mal lag der Gegner vorne. Unsere Mannschaft war nun
merklich verunsichert, Kristian Nicht schoss nach zu kurzem Rückpass von
Alexander Klitzpera den Torschützen Takahara an. Zusätzlich war
die gegen Bremen noch gute Stimmung wieder einmal unter aller Sau, und die
Frankfurter hatten wenig Mühe, sich stimmlich zu behaupten.
Mitte der ersten
Halbzeit hatte man das erste Mal den Elfmeterschrei auf den Lippen, als
Marko Rehmer den Ball an die Hand bekam, aber wie gewöhnlich erfolgte
kein Pfiff. Stattdessen hätte Frankfurt nachlegen können. Naohiro
Takahara scheiterte nach Kopfballvorlage von Alexander Meier an Kristian
Nicht, dann setzte Albert Streit den Ball freistehend links am Tor vorbei.
Wenn schon im Spiel nichts zusammenlief, brachte immerhin eine Ecke die
Alemannia zurück ins Spiel. Matthias Lehmann flankte, Cristian Fiel
köpfte, Markus Pröll machte sich lang, und Jan Schlaudraff staubte
zum 1:1 ab. Nun bekamen die Leute auch wieder den Mund auf, und alle
hüpften und waren glücklich. Auch unsere Spieler konnten wieder
einen Zahn zulegen, Markus Pröll entschärfte einen Distanzschuss
von Sergio Pinto. Kurz vor dem Wechsel fing es heftig an zu regnen, und Moses
Sichone war wohl in Gedanken schon in der trockenen Kabine, als er Naohiro
Takahara ohne Not an den Ball kommen ließ; der Japaner fackelte nicht
lange und bedankte sich mit dem 1:2.
Zur Belohnung durfte Sichone im Trockenen bleiben, ebenso wie Reiner
Plaßhenrich. Es kamen Laurentiu Reghecampf und Sascha Dum, Nico
Herzig rückte in die Innenverteidigung und Matthias Lehmann auf die
Plaßhenrich-Position. Viel änderte das alles nicht, die Alemannia
fand kaum ein Mittel. Nach Hereingabe von Jan Schlaudraff rutschte in der
Mitte Sascha Dum am Ball vorbei, der sich wenig später für ein
Tackling an der Seitenlinie die fünfte gelbe Karte abholte. Nach einer
Stunde folgten erneut ein Ballverlust in der gegnerischen Hälfte und ein
schneller Konter. Albert Streit hob den Ball auf Naohiro Takahara, der sich
gegen Alexander Klitzpera und Nico Herzig durchsetzte und im Fallen sein
drittes Tor erzielte. Die Sache schien gelaufen. Nach Flanke Köhler und
Kopfball Meier rutschte Kristian Nicht mit dem Ball evtl. über die
Linie, aber das Spiel lief weiter, danach scheiterte Köhler nach Anspiel
von Takahara an Kristian Nicht. Eine Viertelstunde vor dem Ende gab es dann
wenigstens einige Hektik, die Zuschauer und Mannschaft aufweckte. Bei einer
Hereingabe von Sascha Dum schob Laurentiu Reghecampf Christoph Spycher, der
den Ball an die Hand bekam. Statt Elfmeter gab es Freistoß für
Frankfurt. Kurz darauf erlief Markus Pröll einen langen Ball von
Cristian Fiel vor Sascha Dum, erwischte erst den Ball und dann mit
gestrecktem Bein Dum, der erst nach einigen Minuten humpelnd weiterspielen
konnte (die Alemannia hatte schon dreimal gewechselt). Stellvertretend
für die letzten Spiele hieß es nun "wir werden nur noch
beschissen", und es flogen einige Becher. Zu zehnt erzielte die
Alemannia den Anschluss. Sergio Pinto brachte den Ball nach innen, Marius
Ebbers traf selbst aus einem Meter Entfernung nicht, legte aber noch einmal
zurück auf Cristian Fiel, der zum 2:3 unter die Latte traf. Endlich
zeigten Mannschaft und Publikum jetzt den nötigen Kampfgeist, aber es
war zu spät. Die letzte Chance vergaben nach Reghecampf-Ecke Cristian
Fiel, der den Ball nicht traf, und in seinem ersten Spiel Emmanuel Krontiris,
der einen Gegner anschoss.
Das Ergebnis ist bitter, die Alemannia ist seit acht Spielen und fünf
Heimspielen ohne Sieg und nur noch einen Punkt vom Abstiegsplatz entfernt.
Wenn jede Durchschnittsmannschaft auf dem Tivoli dominieren und verdient
gewinnen kann, wird es mit dem Klassenerhalt ganz, ganz schwer. Gerade die
Abwehr (mittlerweile mit 29 Gegentoren Ligaspitze) zeigte Schwächen,
die man sich in der Bundesliga beim besten Willen nicht leisten kann.
http://www.aachen-ultras.de/unterschrift.htm