So, 03.08.03:
Wacker Burghausen - ALEMANNIA 1:1 (1:1)
Gospodarek - F. Berger, Örüm, Frühbeis, Schmidt - Broich (83. Oslislo), Bonimeier, Rosin (76. Forkel), Mokhtari - Younga-Mouhani, Reisinger (80. Grzybowski)
(Wehner - Stark, Everaldo, Molango / Bommer)
Straub - Landgraf (40. Paulus), Klitzpera, Lanzaat, Blank - Grlic, Mbwando, Pflipsen, Michalke (78. Bayock) - Gomez (71. Krontiris), Meijer
(Memmersheim - Bediako, Brinkmann, van der Luer / J. Berger)

Zuschauer: 4100 (ca. 150 aus Aachen)
Gelb: Rosin - Paulus

0:1 Meijer (6.; Grlic, Michalke)
1:1 Reisinger (24.)









Nach diversen langweiligen Testspielen ging es am Sonntag endlich wieder richtig los mit Fußball. Leider musste man dafür gleich bis nach Burghausen fahren. Immerhin fand das Spiel in Burghausen sonntags statt und nicht wie im Vorjahr an einem Dienstagabend, so dass die Fahrt ohne allzu viele Urlaubs- und Krankenscheine über die Bühne gehen konnte. Nachts um 2:30 war Abfahrt des vollbesetzten Fanbusses. Die Fahrt ging trotz Blöhde-Onkelz-Dauerbeschallung erstaunlich schnell vorüber, und so blieb in Burghausen noch genügend Zeit für ein gemütliches Mittagessen. Viele Aachener suchten dazu den Biergarten im Einkaufszentrum am Bahnhof auf, dessen Besitzer im Vorfeld per E-Mail an alle Fanclubs Werbung gemacht hatte. Zum Glück waren bei brutalen Temperaturen genügend Sonnenschirme vorhanden, und auch im Stadion wartete eine angenehme Überraschung: Die Stahlrohrtribüne hinter dem Tor war verschwunden, und der Gästeblock ans Ende der Gegengerade gewandert, wo ein Dach den rund 150 Aachenern Schutz vor der Sonne bot. Überhaupt gebührt den Verantwortlichen von Wacker Burghausen ein dickes Lob für die Verlegung des Gästeblocks, grenzt er doch jetzt direkt an die Damenumkleide des benachbarten Freibades - endlich ein Verein, der sich um die tatsächlichen Bedürfnisse der Fans sorgt.
Ohne allzu große Überraschungen gestaltete sich die Aufstellung der Alemannia. George Mbwando erhielt auf der rechten Seite den Vorzug vor Thierry Bayock, links begann Kai Michalke. Im Sturm blieb Emmanuel Krontiris zunächst auf der Bank, und Daniel Gomez lief neben Erik Meijer als zweite Spitze auf. Bei Burghausen fielen vor allem zwei Spieler ins Auge: Ex-Alemanne Daniel Rosin und Younga-Mouhani, der die Alemannia im Februar mit drei Toren alleine abgeschossen hatte. Nicht mehr dabei war der zweifache Torschütze des Hinspiels Festus Agu, der zum FC St.Pauli gewechselt ist.
Das erste Spiel einer neuen Saison ist immer etwas besonderes, man weiß noch nicht, wo man wirklich steht (und die Alemannia hatte die letzten drei Auftaktpartien verloren). Dementsprechend groß war das Glücksgefühl nach fünf Minuten. Nach einem langen Freistoß von Ivica Grlic setzte sich Kai Michalke auf der linken Seite im Kopfballduell gegen Franz Berger durch. Von der Torauslinie legte er den Ball zurück in die Mitte, wo Daniel Gomez einen Gegenspieler auf sich zog und Erik Meijer aus irgendeinem Grund völlig allein gelassen wurde. Gegen die Laufrichtung von Torwart Gospodarek traf Meijer zum 0:1 in die kurze Ecke. Die Alemannia hatte scheinbar das Kommando auf dem Rasen und auf den Rängen, wo die wenigen Aachener das Dach zu lautstarkem Support nutzten. Beides wurde jedoch bei den hohen Temperaturen recht schnell wieder aus der Hand gegeben. Stefan Reisinger hatte mit einem Kopfball nach Flanke von Thomas Broich die erste Chance für den Gastgeber. Im Anschluss an eine Burghausener Ecke verlor Erik Meijer ein Kopfballduell gegen Thomas Broich. Hätte Meijer bei diesem Duell ähnlich geschoben wie Broich, wäre die Szene vom Schiedsrichter abgepfiffen worden, der an diesem Tag jede zweite Aktion der Alemannia mit einem Pfiff unterband. Jedenfalls sprang der Ball zu Younga-Mouhani, der aus kurzer Distanz frei zum Schuss kam, aber Stephan Straub reagierte glänzend. In der 24. Minute fiel dann leider der Ausgleich. Stefan Reisinger wurde zwanzig Meter vor dem Tor angespielt. Die Situation sah harmlos aus, aber Reisinger überlief Alexander Klitzpera und traf aus 12 Metern in halbrechter Position ins lange Eck, wo der Ball vom Innenpfosten zum 1:1 ins Tor prallte. Viel mehr passierte in der ersten Halbzeit nicht mehr, nur Willi Landgraf musste sich wegen einer Oberschenkelzerrung auswechseln lassen.
Nach dem Wechsel hatte die Alemannia die erste gute Torgelegenheit. Alexander Klitzpera kam nach Ecke von Ivica Grlic zum Kopfball, traf aber nur den Boden. Uwe Gospodarek faustete den Ball nach vorne weg, wo Karlheinz Pflipsen am Sechzehner wartete. Der nahm den Ball direkt, zielte aber knapp am linken Pfosten vorbei. Aufregung nach einer Stunde: Youssef Mokhtari zog aus 20 Metern ab. Stephan Straub konnte nur mit einer Hand abklatschen, und Thomas Broich staubte ab. Der Jubel im Stadion war groß und dauerte lange, auch wenn der Linienrichter schon längst seine Fahne wegen Abseits gehoben hatte. Zehn Minuten später leitete der an diesem Tag schwache Ivica Grlic mit einem Querpass in die Füße des Gegners die nächste Chance des Gastgebers ein. Mokhtari spielte steil auf Younga-Mouhani, der einen Schritt schneller war als George Mbwando und spitzelte den Ball in Richtung langes Eck. Wieder reagierte Stephan Straub hervorragend. Bei der Alemannia lief nach vorne relativ wenig zusammen, der Kräfteverschleiß war einigen Spielern deutlich anzumerken. Emmanuel Krontiris und Thierry Bayock sollten neuen Schwung bringen, aber es brachte wenig. Thierry Bayock hatte ein paar gute Aktionen, die aber nichts einbrachten. Quido Lanzaat hatte mit einem Kopfball nach Flanke von Stefan Blank die letzte Chance des Spiels.
So blieb es beim insgesamt gerechten Unentschieden. Auf Burghausener Seite haderte man wegen des aberkanntes Tores und albernen Flugeinlagen, die nicht zu Elfmetern führten, mit dem Schiedsrichter. Bei der Alemannia wird man nach dem Mainz-Spiel mehr wissen, wohin man sich in dieser Saison orientieren muss, und danach steht mit Cottbus die nächste endlos weite Fahrt an.



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