Mo, 03.04.06:
ALEMANNIA - TSV 1860 München 1:0 (1:0)
Nicht - Pinto, Klitzpera, Casper, Noll - Plaßhenrich, Rösler (88. Stehle), Sukalo (73. Heidrich), Fiel (66. Koen) - Schlaudraff, Ebbers
(Hesse - Landgraf, Dum, Bruns / Hecking)
Ochs - Lamotte, Lanzaat (82. Szukala), Komljenovic, Schäfer - Ziegenbein, Baier, Lehmann, Gebhardt (72. Agostino), S. Hofmann - Reisinger
(M. Hofmann - Janker, Johnson, Milchraum, Adler / Schachner)

Zuschauer: 20742 (ausverkauft; ca. 400 aus München)
Gelb: Klitzpera, Pinto, Rösler, Stehle - Lanzaat, Lehmann, Baier

1:0 Ebbers (11.; Schlaudraff, Rösler)







"2. Liga Abschiedstour" oder so ähnlich hieß es zu Beginn der Saison beim Aufstiegsfavoriten 60 München. Dasselbe steht nun für die Alemannia an, die die Löwen zum viertletzten Zweitligaheimspiel und zum vorletzten DSF-Montagsspiel empfing. Bei neun Punkten Vorsprung ließ sich das ganze herrlich genießen, inklusive Regenschauer beim Anpfiff.
Die Gäste mussten mit Meyer, Tyce, Costa, Shao, Kolomaznik, Cerny, Krontiris, Vucicevic, Ledgerwood, Ojigwe und Hoffmann auf elf Spieler verzichten, bekamen aber immerhin elf weitere zusammen, die am Ende aufliefen. Bei der Alemannia fiel neben Moses Sichone und Erik Meijer noch Laurentiu Reghecampf aus, der in der Startaufstellung durch Goran Sukalo ersetzt wurde.
Die Alemannia machte in der ersten Halbzeit gehörig Dampf. Torwart Ochs hatte nach drei Minuten Probleme bei einer Flanke von Sergio Pinto und beim Nachschuss von Marius Ebbers. Nach elf Minuten gelang die verdiente Führung. Sergio Pinto war nach Doppelpass mit Goran Sukalo die Außenlinie entlang marschiert und hatte im Strafraum Jan Schlaudraff angespielt. Der legte zurück auf Sascha Rösler, der den Ball im Fallen flach ins rechte Eck brachte. Ochs konnte nur nach vorne abklatschen, und Marius Ebbers stand wieder einmal goldrichtig. Auf der Gegenseite hatte Kristian Nicht Glück, dass Reisinger seine Vorlage zum Ausgleich nicht annahm, der Ball versprang dem Münchener Stürmer. Die Alemannia hatte spielerisch brilliante Momente, so auch nach 25 Minuten, als Jan Schlaudraff perfekt Marius Ebbers freispielte, der seinen unglaublichen Lauf ausnahmsweise einmal nicht bestätigte und den Ball genau in Richtung Ochs schob. Zehn Minuten später spielte Ebbers mit einem herrlichen Diagonalpass Schlaudraff frei, aber auch der machte es alleine vor dem Tor nicht besser und scheiterte ebenfalls an Ochs.
Die Alemannia hatte in der ersten Halbzeit eine deutlichere Führung versäumt und geriet nach dem Wechsel bei schwerer werdenden Beinen und stärker werdenden Gästen zunehmend in Schwierigkeiten. Kurz nach der Pause wurde Alexander Klitzpera im Strafraum von Reisinger ausgetanzt, dessen scharfe Hereingabe Emil Noll um ein Haar ins eigene Tor gelenkt hätte. 1860 dominierte nun das Spiel und hatte am Ende 13:4 Ecken auf dem Konto, aber zum Glück nie die Lufthoheit im Aachener Strafraum. Nach einer Stunde ließ Schäfer nach Flanke von Hofmann im Strafraum Goran Sukalo aussteigen; Alexander Klitzpera grätschte gerade noch rechtzeitig dazwischen. Mitte des zweiten Durchgangs hatte Jan Schlaudraff nach Doppelpass mit Marius Ebbers erneut die Entscheidung auf dem Fuß, brachte aber nur einen eher schwächlichen Abschluss zustande. Die größte Ausgleichschance bot sich den Gästen in der 78. Minute, als der Ball nach Flanke von Schäfer am Fünfmeterraum lag und Reisinger und Agostino sich gegenseitig behinderten. Eine Minute vor Ende der regulären Spielzeit verhinderte Ochs mit einer Glanztat das 2:0 durch den eingewechselten Erwin Koen, und der ebenfalls neu ins Spiel gekommene Matthias Heidrich traf bei einem weiteren Konter nur das Außennetz. Drei Minuten Nachspielzeit zeigte der Schiedsrichter an, und in der vierten gab es noch einmal Aufregung, als die Gäste Elfmeter forderten, nachdem Alexander Klitzpera einen Schuss von Ziegenbein scheinbar mit der Hand abwehrte (schwer zu erkennen).
Insgesamt ein eher glücklicher Sieg, der ein wenig an das 1:0 gegen Preußen Münster kurz vor dem letzten Aufstieg erinnerte. Damit beträgt der Vorsprung sechs Spieltage vor Schluss unglaubliche zwölf Punkte. Bereits am Donnerstag vor dem Bochum-Spiel könnte die Sache auch rechnerisch durch sein. Trotzdem war die Freude bei vielen auffallend verhalten... warum auch immer.

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