So, 03.02.02:
Rot-Weiß Oberhausen - ALEMANNIA 4:0 (3:0)
Adler - Raickovic, Ciuca, Wojtala - Lipinski, Luginger, Judt, Chiquinho - Rietpietsch (81. Cartus), Obad (64. Quallo), Rösler (71. Müller)
(Hadzidubic - Beliakov, Hayer, Vier / Ristic)
Straub - Landgraf, Spanier (53. F. Schmidt), Heeren, Benthin - Grlic, Rauw, Bayock (59. Lämmermann), Pflipsen, Caillas (46. Ivanovic) - Daun
(C. Schmidt - Bediako, Rosin, T. Diane / Berger)

Zuschauer: 5244 (ca. 1600 aus Aachen)
Gelb: Luginger, Chiquinho, Cartus - Spanier, Ivanovic, Daun
Gelb-Rot: Raickovic (50.; absichtliches Handspiel)

1:0 Rösler (14.)
2:0 Obad (15.)
3:0 Chiquinho (45)
4:0 Rösler (55.)





Nach dem Hannover-Spiel war oft zu hören: gegen jeden anderen Gegner hätte die Leistung zu einem Sieg gereicht. Entsprechend war man sich einig: beim Tabellenletzten Oberhausen mussten drei Punkte her. Die Voraussetzungen waren bestens. Bis auf Marco Zernicke, für den Manuel Benthin auf der linken Abwehrseite spielte, konnte man in Bestbesetzung antreten. Mehr als 1500 Fans waren aus Aachen angereist, um ihr Team zu unterstützen. Bestes Fußballwetter, 15 Grad, Sonne... und endlich der Anpfiff. Zu dem, was jetzt folgte, fällt einem mittlerweile nichts mehr ein. Zu lang ist die Liste der katastrophalen Auswärtspleiten. Nürnberg 1:6, Duisburg 0:4, Gladbach 1:6, Osnabrück 1:5, Oberhausen 0:3, Hannover 0:3, Reutlingen 1:3, Duisburg 0:5, Union Berlin 1:5 - alles innerhalb von weniger als 14 Monaten. Ohne Gegenwehr ließen sich unsere Spieler vom Tabellenletzten vorführen. Wäre unsere Oberligamannschaft in Oberhausen angetreten, sie hätten wesentlich besser ausgesehen. Wie eine Schülermannschaft ließ sich unsere Elf auseinandernehmen, und das wohlgemerkt nicht von Hannover, Bielefeld oder Bochum, sondern von Rot-Weiß Oberhausen, die in ihren bisherigen zehn Heimspielen gerade mal zwölf Tore geschossen hatten.
Gleich in den ersten Minuten lief das Spiel nur in Richtung Aachener Tor. Nach einer Viertelstunde wurde die Aachener Abwehr mit einem simplen Diagonalpass ausgehebelt. Benthin, Spanier, Heeren und Landgraf waren in der Vorwärtsbewegung und stellten damit Luginger ins Abseits, was natürlich wenig hilft, wenn Rösler angespielt wird, der nicht im Abseits steht. Rösler hatte viel Platz und konnte vom orientierungslosen Willi Landgraf nicht mehr am 1:0 gehindert werden. Eine Minute später schlugen die Oberhausener einen langen Ball aus der eigenen Hälfte. Der Ball war lange in der Luft, und man konnte es kommen sehen: Henri Heeren unterlief den Ball. Dadurch stand Adis Obad völlig frei vor dem Tor und nahm das Geschenk dankend an - 2:0. Auf der anderen Seite vergab Markus Daun Mitte der ersten Halbzeit per Kopf die einzige gute Chance der Alemannia. Nach einem katastrophalen Fehler von Henri Heeren hatte Chiquinho die nächste Chance, und nach Fehler von Landgraf konnte Mark Spanier nur noch per Foul klären und geriet erstmal mit Landgraf aneinander. Als ob das alles nicht peinlich genug gewesen wäre, kam Mike Rietpietsch nach einem Stellungsfehler von Manuel Benthin ebenso frei zum Flanken wie Chiquinho in der Mitte frei zum Kopfball kam. 3:0 stand es völlig verdient zur Pause.
In den ersten Minuten der zweiten Hälfte zeigte unsere Mannschaft wenigstens etwas Engagement. Markus Daun holte eine gelbe Karte für den Oberhausener Raickovic heraus. Wenige Minuten später wurde der Leichtsinn von Torwart Adler und Raickovic mit dem Platzverweis von Raickovic bestraft, der den Ball nach versuchtem Fallrückzieher in die Hand nahm. Gegen zehn Oberhausener folgte nicht etwa ein Aufbäumen der Aachener, sondern prompt das 4:0. Rösler verlängerte einen Freistoß von Chiquinho über Straub hinweg zum 4:0. Danach sehnte man eigentlich nur noch den Abpfiff herbei und sah eher auf die Uhr als aufs Spielfeld. Irgendwie ging die Zeit dann rum, und die Sache war überstanden.
Null Punkte und 0:10 Tore ist die deprimierende Bilanz nach drei Spielen in Oberhausen seit dem Wiederaufstieg. Nach diesem Spiel ist es eigentlich kaum zu glauben, dass wir schon 24 Punkte haben. Besonders viele Punkte werden wir mit solchen Leistungen auch nicht mehr holen. Die einzige Hoffnung ist, dass Schweinfurt, Oberhausen, Babelsberg und Saarbrücken noch weniger Punkte holen. Schwach genug sind diese Teams - auch Oberhausen wird sich noch wundern, wenn sie wieder auf richtige Gegner treffen.

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