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Adler - Raickovic, Ciuca, Wojtala - Lipinski, Luginger, Judt, Chiquinho -
Rietpietsch (81. Cartus), Obad (64. Quallo),
Rösler (71. Müller)
(Hadzidubic - Beliakov, Hayer, Vier / Ristic) |
Straub - Landgraf, Spanier (53. F. Schmidt), Heeren, Benthin -
Grlic, Rauw, Bayock (59. Lämmermann), Pflipsen,
Caillas (46. Ivanovic) - Daun
(C. Schmidt - Bediako, Rosin, T. Diane / Berger) |
Nach dem Hannover-Spiel war oft zu hören: gegen jeden anderen Gegner
hätte die Leistung zu einem Sieg gereicht. Entsprechend war man sich
einig: beim Tabellenletzten Oberhausen mussten drei Punkte her. Die
Voraussetzungen waren bestens. Bis auf Marco Zernicke, für den Manuel
Benthin auf der linken Abwehrseite spielte, konnte man in Bestbesetzung
antreten. Mehr als 1500 Fans waren aus Aachen angereist, um ihr Team zu
unterstützen. Bestes Fußballwetter, 15 Grad, Sonne... und endlich
der Anpfiff. Zu dem, was jetzt folgte, fällt einem mittlerweile nichts
mehr ein. Zu lang ist die Liste der katastrophalen Auswärtspleiten.
Nürnberg 1:6, Duisburg 0:4, Gladbach 1:6, Osnabrück 1:5,
Oberhausen 0:3, Hannover 0:3, Reutlingen 1:3, Duisburg 0:5, Union Berlin 1:5 -
alles innerhalb von weniger als 14 Monaten. Ohne Gegenwehr ließen sich
unsere Spieler vom Tabellenletzten vorführen. Wäre unsere
Oberligamannschaft in Oberhausen angetreten, sie hätten wesentlich
besser ausgesehen. Wie eine Schülermannschaft ließ sich unsere Elf
auseinandernehmen, und das wohlgemerkt nicht von Hannover, Bielefeld oder
Bochum, sondern von Rot-Weiß Oberhausen, die in ihren bisherigen zehn
Heimspielen gerade mal zwölf Tore geschossen hatten.
Gleich in den ersten Minuten lief das Spiel nur in Richtung Aachener Tor.
Nach einer Viertelstunde wurde die Aachener Abwehr mit einem simplen
Diagonalpass ausgehebelt. Benthin, Spanier, Heeren und Landgraf waren in der
Vorwärtsbewegung und stellten damit Luginger ins Abseits, was
natürlich wenig hilft, wenn Rösler angespielt wird, der nicht im
Abseits steht. Rösler hatte viel Platz und konnte vom orientierungslosen
Willi Landgraf nicht mehr am 1:0 gehindert werden. Eine Minute später
schlugen die Oberhausener einen langen Ball aus der eigenen Hälfte.
Der Ball war lange in der Luft, und man konnte es kommen sehen: Henri Heeren
unterlief den Ball. Dadurch stand Adis Obad völlig frei vor dem Tor
und nahm das Geschenk dankend an - 2:0. Auf der anderen Seite vergab Markus
Daun Mitte der ersten Halbzeit per Kopf die einzige gute Chance der Alemannia.
Nach einem katastrophalen Fehler von Henri Heeren hatte Chiquinho die
nächste Chance, und nach Fehler von Landgraf konnte Mark Spanier nur
noch per Foul klären und geriet erstmal mit Landgraf aneinander. Als ob
das alles nicht peinlich genug gewesen wäre, kam Mike Rietpietsch nach
einem Stellungsfehler von Manuel Benthin ebenso frei zum Flanken wie
Chiquinho in der Mitte frei zum Kopfball kam. 3:0 stand es völlig
verdient zur Pause.
In den ersten Minuten der zweiten Hälfte zeigte unsere Mannschaft
wenigstens etwas Engagement. Markus Daun holte eine gelbe Karte für
den Oberhausener Raickovic heraus. Wenige Minuten später wurde der
Leichtsinn von Torwart Adler und Raickovic mit dem Platzverweis von Raickovic
bestraft, der den Ball nach versuchtem Fallrückzieher in die Hand nahm.
Gegen zehn Oberhausener folgte nicht etwa ein Aufbäumen der Aachener,
sondern prompt das 4:0. Rösler verlängerte einen Freistoß von
Chiquinho über Straub hinweg zum 4:0. Danach sehnte man eigentlich nur
noch den Abpfiff herbei und sah eher auf die Uhr als aufs Spielfeld.
Irgendwie ging die Zeit dann rum, und die Sache war überstanden.
Null Punkte und 0:10 Tore ist die deprimierende Bilanz nach drei Spielen in
Oberhausen seit dem Wiederaufstieg. Nach diesem Spiel ist es eigentlich kaum
zu glauben, dass wir schon 24 Punkte haben. Besonders viele Punkte werden wir
mit solchen Leistungen auch nicht mehr holen. Die einzige Hoffnung ist, dass
Schweinfurt, Oberhausen, Babelsberg und Saarbrücken noch weniger Punkte
holen. Schwach genug sind diese Teams - auch Oberhausen wird sich noch
wundern, wenn sie wieder auf richtige Gegner treffen.