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Keller - Müller, Loose, Kos, Trehkopf -
Heller (78. Sträßer), Emmerich, Feldhahn,
Curri (64. Geißler) - Klinka (64. Kaufman), Nemec
(Flauder - Kurth, Paulus, Hampf / Schädlich) |
Straub - Reghecampf, Klitzpera, Stehle, Weigelt (89. Özgen) -
Fiel, Lehmann, Ebbers, Milchraum, Pecka (86. Krontiris) -
Nemeth (64. Kolev)
(Stuckmann - Vukovic, Casper, Lagerblom / Buchwald) |
Ein Freitag wie jeder andere: Jeder normale Mensch geht arbeiten und danach
fernsehen, saufen, ficken oder sonstwas. Wir hingegen lassen uns wieder mal
von DFL und Alemannia zum Narren halten und fahren Tag und Nacht quer durchs
Land bis in die Ostzone, um sich die nächste Auswärtsklatsche
abzuholen. Spätestens nachts auf der Rückfahrt stellt sich
wahrscheinlich jeder die Frage nach dem Warum. Vielleicht wegen des
Nudeltopfes, von dem Wismut Aue trotz nur rund 200 anwesender Aachener
bestimmt 500 alleine im Gästeblock verkauft hat (schade nur,dass sie
Fleisch reintun). Vielleicht auch für den Glühwein, jedenfalls kaum
aus einer ernsthaften Erwartung heraus, ab heute würde alles besser.
In Aue war man offenbar auch nicht wirklich
zufrieden mit dem Saisonverlauf, ein Teil des Fanblocks blieb die ersten 20
Minuten leer. Immerhin war als Ausgleich für den leeren Block jede Menge
Polizei anwesend, die Spaß daran hatte, hinter dem Gästeeingang
ein DRK-Zelt zum Durchsuchen der Leute aufbauen zu lassen. Leider wurde man
nicht von der blonden Polizistin abgetastet, die langweiligerweise ihre
Kollegen für sich arbeiten ließ.
Bei der Alemannia ersetzte Benjamin Weigelt den gegen Bochum ausgeknockten
Jeffrey Leiwakabessy, zudem blieb Todor Kolev zugunsten von Szilárd
Nemeth auf der Bank. Aue hatte die erste Chance durch Feldhahn nach
Freistoß von Heller. Nach zehn Minuten fiel Curri nach Flanke von
Müller über das ausgestrckte Bein von Alexander Klitzpera, und
Heller verwandelte den folgenden Elfmeter zum 1:0. Von der Alemannia war lange
gar nichts zu sehen. Bei einem Schuss von Trehkopf hatte man Glück, dass
zwei einschussbereite Auer verpassten, ebenso als Nemec nach Freistoß
Trehkopf gegen die Latte köpfte. Bester Aachener war Stephan Straub, der
nach Querpass von Curri aus kurzer Distanz von Nemec angeschossen wurde. Erst
kurz vor der Pause gab es so etwas wie ein Aufbäumen. Nach scharfer, von
Loose abgefälschter Hereingabe von Patrick Milchraum verpasste Marius
Ebbers, und vom Fuß von Trehkopf zwei Meter vor dem Tor sprang der Ball
über die Latte. Wenig später scheiterte Szilárd Nemeth mit
einem Kopfball nach Flanke Reghecampf an Torwart Keller, der zweite
Flankenversuch von Lubos Pecka wurde abgewehrt, und im dritten Versuch schlug
Laurentiu Reghecampf den Ball auf Marius Ebbers, der seinen Gegenspieler
Müller zum 1:1 übersprang.
Was beim Rückstand Ende der ersten Hälfte endlich funktionierte,
ging bei 1:1 in der zweiten Halbzeit nur in den ersten Minuten. Aue war zwar
die technisch
deutlich schwächere Mannschaft, aber energischer und aktiver. Stephan
Straub bewahrte seine Mannschaft nach Hereingabe von Trehkopf mit einem
klasse Reflex gegen Nemeth vor dem Rückstand. Die beste Szene für
die Alemannia im zweiten Durchgang hatte Laurentiu Reghecampf mit einem Schuss
aus spitzem Winkel, der Nachschuss von Cristian Fiel wurde abgeblockt. Man
hatte das Gefühl, hier müsste mehr drin sein als ein Punkt, am Ende
gab es nichtmal den. Nach Freistoß von Geißler stocherte Loose
den Ball aus dem Gewühl zum 2:1 ins Netz. Kurz darauf wäre Todor
Kolev nach Hereingabe von Emmanuel Krontiris fast noch der Ausgleich gelungen.
Eine Minute vor Schluss wurde nach Kolev und Krontiris auch noch Abdul
Özgen eingewechselt, was in erster Linie Zeit für den Wechsel
kostete.
Im Interview führte Guido Buchwald das Pokalspiel drei Tage vorher an
(Aue hatte die Woche frei gehabt). Dabei war das Spiel eigentlich haargenau
so gelaufen, wie die Auswärtsspiele gegen Wehen und Osnabrück, als
die Alemannia kein Pokalspiel in den Knochen hatte. Die Alemannia verhielt
sich über weite Strecken zu passiv und erhielt die verdiente Quittung.
Damit ist die Alemannia seit fünf Auswärtsspielen ohne Sieg, und
wesentlich leichter als in Osnabrück oder Aue wird es in dieser Liga
nicht. Wenn wir noch anfangen, die Heimspiele zu verlieren, wird es richtig
lustig.