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C. Schmidt - Landgraf, Spanier, Heeren,
Zernicke (87. Lämmermann) - Rauw, Bayock (85. Hildmann),
Grlic, Pflipsen (78. F. Schmidt), Caillas - T. Diane
(Straub - Rudan, Lozanowski, Ivanovic / Berger) |
Walter - Birk, Grimm (83. Saenko), Kracht, Melkam -
Graf, Seitz, Waterink, Fuchs - Cetin, Labbadia
(Becker - Backmann, Rothenbach, Loebich / Kuntz) |
Drei Tage nach dem Derby im Pokal kehrte am Tivoli wieder der Ligaalltag ein.
Sichtbares Zeichen waren leere Ränge. Von den rund 18000 Aachenern, die
noch gegen Fürth oder Cöln-Sülz anwesend waren, war gerade mal
die Hälfte erschienen - Quittung für zwei desolate
Auswärtsauftritte in Folge. Die anderen paar Tausend verstopften
unterdessen entweder die Innenstadt mit ihren Weihnachtseinkäufen oder
saßen vor dem Fernseher und sahen sich ihre Helden aus Gladbach,
Cöln, Dortmund, Manchester etc. an. Als Intro gab es im S-Block wieder
einmal eine Hochziehfahne, dieses Mal zeigte sie ein Karlsruher Schiff, dass
von einem Aachener Schiff versenkt wurde. Um die Fahne herum wurden blaue
Müllsäcke hochgehalten, die mit etwas gutem Willen aus der Ferne wie
Wasser aussahen. "Willkommen in den kaiserlichen Hoheitsgewässern"
war auf der Fahne zu lesen. Bei Alemannia spielte Grlic wieder von Beginn an, dafür
blieb der zuletzt schwache Kapitän Frank Schmidt auf der Bank. Spanier
und Heeren bildeten die Innen- und Landgraf und Zernicke die
Außenverteidigung.
Alemannia konnte die erste Halbzeit überlegen gestalten, allerdings
ohne sich viele Torszenen zu erarbeiten. Am gefährlichsten wurde es noch,
wenn Dieter Bayock auf der rechten Seite zum Dribbling ansetzte. Im Laufe des
Spiels baute Bayock allerdings allmählich ab. Die erste wirklich gute
Chance hatte Marco Zernicke Mitte der ersten Halbzeit, als er im Anschluss an
einen Freistoß aus 25 Metern Torentfernung abzog. Torwart Thomas Walter
war gerade noch rechtzeitig unten, um den platzierten Flachschuss zur Ecke zu
klären. Auf der Gegenseite warf sich Mark Spanier im letzten Moment in
einen Schuss des freistehenden Daniel Graf. Dann war es wieder Bayock, der
für Gefahr sorgte, als er mit einem schnellen Antritt nach innen in den
Strafraum zog. Sein Schuss wurde von einem Abwehrspieler zur Ecke abgelenkt. Viel
mehr passierte nicht in der ersten Halbzeit, und als sich bei den Zuschauern
schon der Eindruck verfestigte, ein typisches 0:0-Spiel zu sehen, holte
Olivier Caillas eine Minute vor der Pause mal wieder einen Freistoß auf
der linken Seite heraus. Marco Zernicke schlug den Ball scharf nach innen, wo
er von einigen Karlsruher Abwehrbeinen nicht entscheidend geklärt werden
konnte und schließlich von Henri Heeren zum 1:0 über die Linie
gestochert wurde.
Nach dem Wechsel übernahm der KSC zunächst das Kommando, aber die
Aachener Abwehr um Spanier und Heeren stand sicher. Nach einem Ballverlust
eines Karlsruher Abwehrspielers eröffnete sich Ivica Grlic nach
Doppelpass mit Bayock eine Schusschance aus 18 Metern, die er nicht nutzen
konnte. Mitte der zweiten Halbzeit führte der nächste unnötige
Ballverlust der Karlsruher zum 2:0. Bernd Rauw spitzelte seinem Gegenspieler
den Ball von den Füßen. Taifour Diane sah den freien Olivier
Caillas, der sich den Ball etwas zu weit vorlegte und in seiner
unnachahmlichen Art das beste aus der Situation machte - er fiel über den
herauseilenden Thomas Walter - und nach einem harmlosen Schubser des
reklamierenden Thorsten Kracht gleich nochmal. Da Frank Schmidt noch auf der
Bank saß (er wurde später noch eingewechselt), wurde die
Verantwortung in Richtung Mönchengladbach abgeschoben: Karlheinz
Pflipsen verwandelte den Strafstoß sicher zum 2:0. Kurz vor dem Ende hatte Ivica Grlic nach
einem schnell ausgeführten Freistoß eine Riesenchance, die er
relativ kläglich vergab. Für Karlsruhe hatte Graf noch eine gute
Chance, die Christian Schmidt per Fußabwehr vereiteln konnte. Kurz vor
dem Ende entsprach Jörg Berger den Wünschen des Publikums und
verhalf dem lautstark geforderten Stephan Lämmermann zu einem
Kurzeinsatz.
Nach dem Abpfiff wurde Berger erstmals lautstark gefeiert - genau wie einst
Eugen Hach...