Mo, 01.03.10:
ALEMANNIA - Fortuna Düsseldorf 0:1 (0:1)
Stuckmann - Casper (46. Adlung), Herzig, Olajengbesi, Jepsen - Burkhardt, Kratz, Özgen, Fiel (71. Nemeth), Milchraum (71. Uludag) - Gueye
(Hohs - Szukala, Korte, Höger / Krüger)
Ratajczak - Weber, Anderson, Langeneke, van den Bergh - Costa, Lambertz, Zoundi (65. Christ), Fink - Oehrl (90. Schwertfeger), Harnik
(Schulze-Niehues - Yuki, Caillas, Sieger, Gaus / Meier)

Zuschauer: 27031 (ca. 4000 aus Düsseldorf)
Gelb: Adlung - Anderson, Zoundi
Gelb-Rot: Lambertz (80.; Unsportlichkeit)

0:1 Harnik (25.)









Ein weiterer Montag, ein weiteres Topspiel in der schlechtesten Zweiten Liga aller Zeiten. Die ist mittlerweile so schlecht, dass eine langweilige Kacke wie Düsseldorf als Saisonhöhepunkt herhalten muss. Naja, warum nicht, die waren das letzte Mal vor 16 Jahren da, bringen viele Leute mit, die viel Eintritt zahlen, und auf unserer Seite gibt es sogar eine wirklich nette Wurfrollenchoreo.
Kaum gaben die Wurfrollen die Sicht aufs Spielfeld frei, war alle evtl. vorhandene naive Vorfreude auch schnell wieder vorbei. Mäßiger Zweitligafußball auf beiden Seiten, die meisten Spieler ebenso bemüht wie wirkungslos, und ein Gegner, der einmal vors Tor kommt und das in dieser Szene ungeschickte Abwehrverhalten prompt ausnutzt. Auf unserer Seite mit Benny Auer (verletzt) und Szilárd Nemeth (Bank) die einzigen Leute, die in der Lage sind, aufs Tor zu schießen nicht dabei, so dass wieder einmal die Null am Ende stand. In Tornähe war der Ball oft genug, gefährlich wurde es aber höchstens bei Standards. Dummerweise stand auch nicht mehr Jörg Schmadtke im Tor, so dass keiner der diversen Kopfbälle von Casper oder Herzig im Netz landete. Als der Keeper mal danebengriff, rettete dann auch noch ein Abwehrspieler auf der Linie. Zum wiederholten Male wurde deutlich, dass unserer Mannschaft hinten und vorne und vor allem dazwischen die Mittel fehlen, um Torgefahr zu erzeugen. Die einzige Spitze Babacar Gueye schafft es in ihren besseren Szenen, erfolgreich den Ball abzuschirmen und zurückzuspielen, auf der einen Außenposition spielt jemand, der für diese Position nicht geeignet ist, und auf der anderen jemand, der seit Jahren keinen Bock mehr hat, aber immer wieder seine Chance bekommt, während andere konsequent auf der Bank bleiben. Dort sitzt dann auch ein Marco Höger, mit dem die Spielmacherposition kaum schlechter ausgefüllt wäre als sie es jetzt ist. Ein Fiel kämpft wenigstens, ist aber in einer nicht funktionierenden Mannschaft überfordert. Bezeichnend, dass erst der Amateur Uludag eingewechselt werden muss, um wirklich Leben in die Bude zu bringen. Die Perspektive für diese Saison kann nur sein, diverse Negativrekorde wie Heimbilanz oder geschossene Tore zu vermeiden. Immerhin haben wir mit Kratz, Junglas oder Uludag noch einige Leute in unseren Reihen, die uns ein wenig Hoffnung für die neue Saison geben.
Alles nicht toll, aber wir hatten schon deutlich schlechtere Mannschaften in unseren Farben. Wesentlich schlimmer ist das Gesamterlebnis Neu-Tivoli, dessen Erbärmlichkeit uns heute allzu deutlich vor Augen geführt wurde. Da kommt ein Gast, der ein paar Tausend Leute mitbringt, die zeitweise gut Lärm machen, da läuft sich ein Widerling wie Caillas 45 Minuten vor unserer Nase warm, da feiern die Gästespieler ihr Tor mit Schwuchtelspielchen direkt vor unserer Kurve, da werden vom Schiedsrichter die lächerlichsten Dinge abgepfiffen, und nichts bringt Leben in die Bude. Auf der Haupttribüne ist das Spiel nur eine Begleiterscheinung zwischen Häppchen-Essen und Sehen-Und-Gesehen-Werden, auf der Gegengerade sitzen die Leute stumm da und holen sich dauernd Essen und Trinken, und auf dem Stehplatz wird geschimpft wie früher auf der Haupttribüne. "Ihr seid leiser als Fortuna Cöln", muss man sich dann anhören, und in der Tat ist es ähnlich leise wie bei einem Heimspiel von Fortuna Düsseldorf in der Handtäschchen-Arena. Und dann darf man auch noch nach Cottbus, Ost-Berlin und Rostock fahren. Ich kann mich nicht erinnern, mich schon einmal so früh im Jahr auf eine Sommerpause gefreut zu haben.

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